„Ich habe so viel zu erledigen, ich kann mich nicht hinsetzen und ‚Oom‘ singen“, sagt eine Frau. Sobald sie sich vornimmt, Yoga zu machen oder zu meditieren, drängen sich ihr unglaublich wichtige, ja lebenswichtige Dinge auf: Der Streit mit dem Partner, das nicht überwiesene Geld, der zu verschiebende Termin, der Schimmel im Kühlschrank, der Hautfleck, der wie Krebs aussieht, die Drohung des Nachbarn, einen Rechtsstreit zu beginnen – all das schwirrt im Kopf herum. „Ich muss mich doch sofort daran begeben, zu telefonieren, zu schreiben, zu reden, zu handeln, damit um mich herum keine Brände entstehen, oder?“ „Wenn ich ruhig werde, obwohl um mich herum alles höchst beunruhigend ist, dann betäube ich mich doch selbst, oder?! Wenn ich Geldsorgen habe und eine Stunde meditiere, anstatt zu arbeiten, dann wird doch alles viel schlimmer!“
„Ich habe Angst, dass ich durch das Ruhigwerden nicht mehr auf die alltäglichen Katastrophen reagiere und dann irgendwann aufwache und merke, dass alles kaputtgegangen ist, nur weil ich in meiner Ruhe nichts bemerkt habe“, sagt einer.
Doch wenn man sich trotz der Brände und Aufregungen in einem und um einen herum hinsetzt und versucht, ruhig zu werden, stellt man oft fest: Das Leben regelt sich von selbst. Der Anrufer, der eben noch so dringend drängte, hat eine andere Lösung gefunden. Der verschobene Termin wird durch einen günstigeren ersetzt. Die Flammen, die man als sehr hoch phantasierte, sind nur kleine Kerzenscheine. Und anstatt „betäubt“ zu sein, wird man durch die Ausgeglichenheit sensibler für Entwicklungen, kann über die Dinge besser nachdenken, sie ruhiger beeinflussen und leichter mit anderen reden. Bei der Meditation ist es dann manchmal wie im Urlaub: Während man in den ersten Tagen noch unruhig ist, merkt man nach einiger Zeit vielleicht, wie man ruhiger wird und mehr Abstand gewinnt. Auch, wenn wir nicht da sind, geht das Leben weiter. Irgendetwas fängt uns auf, hält uns, wenn wir ruhig werden.
Irgendwann merken wir: Nicht das Ruhig-Werden ist das Problem, sondern das dauerhafte Mitbrennen, Mit-Hetzen, Handeln und Aktiv-Sein. Durch das Ruhigwerden werden unsere Größenphantasien kleiner, wir werden im positiven Sinne etwas unwichtiger. Der Lebenspuls geht weiter, so wie unser Herz einfach weiterschlägt, ganz besonders dann, wenn wir es in Ruhe lassen.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 11.5.2017
Aktualisiert am 5.9.2020
Wer eine Erkältung oder Grippe hatte, leidet danach möglicherweise wochen- oder monatelang unter einem trockenen Husten, unter Schleim im Rachen und dem Gefühl, sich ständig räuspern zu müssen. Dies heißt auf neumodisch „Postnasal Drip Syndrome“ (PDS), also „postnasales Tropfensyndrom“. Der Name kommt daher, dass der Schleim nicht über die Nase nach außen abfließt, sondern hinten den Rachen herunterläuft und in Kehlkopf, Luftröhre und Bronchien gelangt, wo eine chronische Entzündung aufrecht erhalten bleiben kann. Weiterlesen
Trockene Schleimhäute sind nicht nur unangenehm, sondern bereiten auch vielen Erkrankungen den Weg. Trockene Schleimhäute und Körperöffnungen können viele Probleme verursachen. Viele wissen, wie unangenehm es ist, trockene Augen und Ohren, eine trockene Nase, einen trockenen Mund, eine trockene Haut, Vagina oder einen trockenen Enddarm zu haben. In seinem wunderbaren Blog „Still Point Ayurveda“ erklärt Antonio Aragona (Ayurvedischer Arzt, „Ayurvedic Doctor“ nach den Standards der National Aurvedic Medical Association, NAMA, USA), was es damit auf sich hat.Weiterlesen
In der traditionell chinesischen Medizin wird die Lunge mit „Wärme“ verbunden. Und wir können es uns leicht vorstellen: Wir können ein Fenster oder unsere kalten Finger anhauchen und sie dadurch aufwärmen. Wenn wir gegen Widerstand ausatmen, erzeugt dies ein Wärmegefühl. Deswegen ist uns im Schlaf oder bei Atemwegsinfektionen auch oft so warm: Weil wir durch die verengten Atemwege gegen Widerstand ausatmen. Wenn wir gegen Widerstand ausatmen, wird uns warm. Das merken wir z.B. bei der Atemübung namens Nadi Shodana, bei der abwechselnd ein Nasenloch zugehalten wird, während auf dem anderen Nasenloch gegen Widerstand ausgeatmet wird.
Viren haben bei uns ein leichtes Spiel, wenn die Schleimhäute trocken und kalt sind. Da die Nase sozusagen die „verlängerte Lunge“ ist, können wir schon das Erkältungsrisiko mindern, indem wir sie warm halten. Tägliche Atemübungen tun ihr Übriges, um den Körper gesund und warm zu halten.
Dieser Beitrag erschien erstmals am 3.10.2019
Aktualisiert am 25.1.2020