Es brennt brutal. Diese innere Hitze, diese innere Glut. Die Sehnsucht. So groß, dass sie alles um einen herum verschwimmen lässt. Keiner da. Man geht allein, schleppt sich allein, atmet schwer. Kein Ufer in Sicht. Fatamorganas ziehen vorbei. Plötzlich, wie im Traum, taucht in echt ein Mensch auf. Er steht ganz nah. Er macht Angst. Er merkt, dass er Angst macht. Er verschwindet wieder. Ruhig wird es. Nur noch der eigene Atem ist zu hören. Die Mauer der Angst ist zu hoch. Die Wüste, sie wird noch eine Weile dauern. Weiterlesen
„Sie müssen sich schon sicher sein“, höre ich. Doch sind die Zeiten heute nicht anders? Ist das Leben als Frau nicht anders? Als Alleinerziehende? Da gibt es doch noch die Intuition. Und den Zauber des Anfangs. Und das Reisen als Blinde. Manchmal muss man „irgendwie“ beginnen. Ich stehe im Nebel. Ich habe eine Ahnung davon, wo ich lang gehen will. Ich gehe von Grenzpfahl zu Grenzpfahl. Der Nebel lichtet sich. Immer ein bisschen mehr. Und als ich am Ziel bin, schaue ich auf meinen Weg des „Irgendwie“ zurück. Er ist kunstvoll. Wilde Blumen wachsen darauf.Weiterlesen
Achtung! Ich werde gleich einen Annäherungsversuch starten. Ich habe dich schon im Blick. Im Visier. Ich weiß, dass du mir nicht geben wirst, was ich brauche. Ich habe diese Erfahrung abertausende Male gemacht. Ich werde 100 Arten haben, dich zu fragen? doch ich weiß: Ich bekomme das Gute nicht. Ich komme zu dir. Der Komet nähert sich dem Planeten. Ich komme näher. Frage indirekt. Beschämt. Pein ist dabei. Wie soll ich nur fragen. Ich versuche es anders. Während ich es versuche, bebt meine Stimme. Der andere, er fühlt sich wie gelähmt. „Was will man von mir?“, fragt er sich. Er fühlt sich unwohl. Beschämt. Die Lähmung nimmt ihm den Atem. Es geht runter. Reise eines Handlungsunfähigen. Weiterlesen
Ich liege im Gras. Mein Körper ist angenehm warm. Irgendwo da oben im verlängerten Rückenmark wird meine Temperatur für mich reguliert. Der Atem geht von selbst. Millionen Darm-Bakterien sorgen fürs Gleichgewicht. Kommt ein Virus, macht der Körper, was er will. Ich höre meinen Puls. Es ist schön, dass ich mich nicht um alles kümmern muss. Ich kann mit meinen Gedanken spazieren gehen und der Körper lebt von selbst. Auch die Seele lebt. Vieles kann ich steuern. Doch nachts, da träume ich. Weiterlesen
Interessante Untersuchung aus dem Jahr 1985: Wenn man mit einer Holzkrücke 15 Minuten lang Druck auf die Achselhöhle (Axilla) ausübt, dann erhöht sich der Atemwiderstand am Nasenloch derselben Seite und es erniedrigt sich der Atemwiderstand der anderen Seite (Davies and Eccles 1985). Yogis wissen das seit je her: Mit der Faust in der linken Achselhöhle können sie das rechte Nasenloch aktivieren und umgekehrt (siehe unten: Padadhirasana, siehe Yoga-Vidya). Weiterlesen
Seit August 2024 lebe ich in Frankreich. Trotz vier Jahren Schulfranzösisch und vielen Selbstlernversuchen komme ich hier im Alltag erstmal nicht so richtig klar. „Tabitu?“ ist keine afrikanische Sprache, sondern heisst: „Tu habites où?“ Erst gestern noch konnte ich im Café nicht das Wort „soci“ finden, obwohl die Kassiererin jeden fragte: „Avecsoci?“ Das Rätsel konnte ich vor Ort noch lösen: „Avec ce-ci? (= mit dem hier? = ausserdem?). Überall gibt’s gute Ratschläge, doch am Ende ist man allein mit dem Problem. Hier eine Liste mit meinen bisherigen Erfahrungen und eigenen Ratschlägen:Weiterlesen
Der Blick wird eng, die Atmung flach, der Kopf schwebt, das Herz drückt. Die Beine werden schwach, die anderen gucken doof. Überall nur leere, verständnislose Gesichter. Kein Ausweg. Gefangen in der Unendlichkeit – räumlich und zeitlich. Wo der Nervus vagus lang läuft, kann ich jetzt genau sagen. Im Bauch wirds flüssig. Ich will nur noch rennen. Was war denn nun schon wieder passiert? Meine Psyche macht das einfach so. Ohne mich zu fragen. Lange kann das so sein. Ich krame in meinem Verstand, reflektiere, versuche, es zu beschreiben, mit meinen Gedanken auf meine Gefühle einzuwirken. Nichts. Funkstille. Zwischen mir und mir. Kein Kontakt zu irgendjemandem. Abgrundtiefe Einsamkeit. Weiterlesen