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Sich an die Teilprothese gewöhnen – eine Alternative zum Implantat

Ich will kein Implantat – keinen festsitzenden Fremdkörper in meinem Mund, wo es Entzündungen und viele Probleme geben könnte. Andererseits erinnere ich mich an eine Psychosomatik-Vorlesung, in der uns eine Tüte voller Teilprothesen gezeigt wurde. Manche Patienten würden sich viele Zahnprothesen anfertigen lassen und mit keiner davon zurechtkommen. Tatsächlich wird man sehr allein gelassen, wenn man sich für eine Teilprothese entscheidet. Was ist zu beachten?Weiterlesen

Diadochokinese, Dysdiadochokinese und Eudiadochokinese: ein Selbsttest

Wenn wir unsere Hände rasch hin und her drehen, geht das meistens auf beiden Seiten recht schnell. Diese rasche Bewegung, die wie automatisch kommt, heisst „Diadochokinese“ (griechisch: diadechomai = sich ablösen, nachfolgen und kinein = bewegen). Ist diese Bewegung gesund, spricht das unter anderem für ein gesundes Kleinhirn und nennt sich „Eudiadochokinese“ (eu = gut). Ist die Bewegung gestört, heisst sie „Dysdiadochokinese“ und ist sie gar nicht möglich, spricht man von „Adiadochokinese“. Wenn du die schnellen Handbewegungen im Selbsttest einmal ausführst, kannst du vielleicht verschiedenes feststellen.Weiterlesen

Ausgeschlossensein: Unterordnen geht nur bei Zugehörigkeit

"Sie ist immer so rebellisch - sie kann sich gar nicht unterordnen, aber das muss sie lernen", heißt es oft in Schulen und Ausbildungsstätten. Der Blick wird auf den "Rebellen" geworfen. "Warum versteht er/sie nicht, dass 'Unterordnung' auch Geborgenheit heiße...

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So anstrengend.

Es ist anstrengend. Das Kind, es schätzt den Alkoholpegel rasch und sicher ein. Zuverlässiger als jedes Messgerät. Es kennt die Anzeichen – die Dauer der Schlüssellochsuche, das Schmatzen und Schnalzen, den Verlauf der Zunge beim Sprechen. Es ist anstrengend. Das Kind, es dirigiert. Nach vorn geschaut und aufgepasst! Schau nach vorn, schau mich an, hör mir zu, bevor dir ein dreckiger Witz einfällt: Lass nur ja keinen Gedanken aufsteigen. Denn wenn es zu spät ist, ist es zu spät. Geh schön zu deinem Sessel und sieh zum Fernseher, damit ich hinter dir vorbeihuschen kann, bevor deine Hände tatschend suchen. Der Weg ins Zimmer, er ist geschafft. Hier bleibst du jetzt, denkt das Kind. Im Gefängnis. Beschützt vor der Außenwelt – immerhin. Weiterlesen

Es ist noch nicht dran

Ich bin eingeklemmt. Ich kann mich nicht entscheiden. Wenn ich Weg A gehe, stoße ich auf das schwere Hindernis B. Wenn ich Weg C gehe, dann macht mir D diesen Weg unmöglich. Wenn ich mich gar nicht entscheide, gehe ich unter. Ich kann nicht mit XY, aber ich...

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„Aber eben wolltest du doch noch …“ Nicht nur Kindern fallen Entscheidungen schwer

eben-wolltest-du-doch-noch, Bild Nr. 677 von Dunja Voos

„Gerade wolltest du noch Roller fahren! Ich hol‘ dir jetzt nicht dein Fahrrad raus! Du musst schon wissen, was du willst!“, sagt die Mutter, die gerade ihr Fahrrad aus der Garage zieht. Der „Eben-wolltest-du-noch-Satz“ ist wohl einer der Sätze, der uns Eltern am häufigsten über die Lippen geht. Wir ärgern uns, schütteln den Kopf, wollen unserem Kind klarmachen, dass es so nicht geht. Dabei spricht unser Kind nur aus, was in ihm vorgeht und was wir auch als Erwachsene gut kennen. Hin- und Hergerissen zu sein ist etwas Menschliches. Das Seelenleben ist voller Konflikte (siehe Leon Wurmser: „Der Konflikt und die Freiheit, 2013, Youtube). Wir sind so oft ambivalent.Weiterlesen

Grübelzwang und Depression: Leiden lernen, um besser zu leben

Gequälte Zustände sind ein Graus – wir grübeln zwanghaft und meinen vielleicht, wir hielten dieses Gequältsein ohne Medikamente und Alkohol nicht aus. Alles Leben sei Leiden, hören wir in Beiträgen über den Buddhismus. Und denken vielleicht: Die haben keine Ahnung von komplexer posttraumatischer Belastungsstörung und von entsetzlicher Qual schon in frühester Kindheit. Es seien alles nur Gedanken, hören wir. Und vielleicht versuchen wir ständig, dem Leiden aus dem Weg zu gehen. Doch „richtig leiden“ will gelernt sein, um ein tieferes, weniger gequältes Leben führen zu können. Wir können es vielleicht vergleichen mit dem Körpergefühl, das wir haben, wenn wir durch Moor oder Watt wandern: Manchmal lässt das Grübeln davon nach.Weiterlesen

Peripartale Depression: Auswirkungen auf die Kinder

Wenn du in der Schwangerschaft und nach der Geburt unter Depressionen leidest, befürchtest du vielleicht, dass dein Kind Schaden nehmen könnte. Doch allein schon deine Furcht hat einen schützenden Effekt: Du setzt Dich bewusst mit Deiner Psyche auseinander und denkst über Dein Kind nach. Daher lass Dich nicht zu sehr verunsichern von dem, was so manche Studie herausgefunden hat. Jedes Mutter-Kind-Paar, jede Situation ist sehr individuell und durch deine Auseinandersetzung mit dem Thema kannst Du schon viel bewirken. Vielleicht hilft Dir Dein Wissen auch bei der Selbstbeobachtung.

Studien haben herausgefunden:
. Das Risiko für eine Frühgeburt kann bei Depressionen in der Schwangerschaft erhöht sein. Das Geburtsgewicht ist vielleicht verringert (Grote NK et al., 2010)
. Der Fötus einer depressiven schwangeren Frau ist motorisch besonders aktiv (Kinsella MT und Monk C, 2009)
. Viele depressive Mütter kommunizieren mit ihren bis zu sechs Monate alten Babys relativ wenig: sie sprechen weniger mit ihren Babys als Frauen ohne Depression und nehmen auch weniger Blickkontakt auf. Das Kind wiederum schreit vermehrt, wendet sich öfter ab und gedeiht unter Umständen schlechter (Field, Tiffany 2009).
. Die Kinder depressiver Mütter sind später eher unsicher gebunden und entwickeln sich kognitiv, emotional, verbal und sozial möglicherweise schlechter als Kinder von nicht-depressiven Müttern (Brand, Sarah und Brennan, Patricia 2009). (Hier musst du auf jeden Fall auch deine soziale Schicht berücksichtigen: Mütter aus unteren sozialen Schichten mit mehr Gewalt in der Familie sind wahrscheinlich häufiger betroffen.)
. Bis zum Alter von 16 Jahren ist das Risiko von Kindern depressiver Mütter, an einer „affektiven Erkrankung“ (also z.B. eine Depression) zu leiden viermal höher als bei Kindern von Müttern ohne Depression (Pawlby S et al. 2009)

Schuldgefühle

Die meisten Mütter bemerken ihre Probleme und fühlen sich dadurch schuldig. Doch die Situation hat man sich nicht ausgesucht. Jedes Mutter-Kind-Paar ist individuell, sodass eine Depression der Mutter nicht automatisch nur tragische Folgen für sie und das Kind hat. Peripartale Depressionen können besonders dann leicht entstehen, wenn die Mutter selbst eine schwere Kindheit hatte, wenn es Partnerkonflikte gibt, es an Geld fehlt oder wenn der Vater abwesend ist – kurzum immer dann, wenn die Mutter nicht ausreichend bemuttert wird.

Zwar gibt es inzwischen relativ viele Hilfsangebote, doch sie sind nicht immer nah. Zur ersten Orientierung empfehlenswert sind die Websites www.schatten-und-licht.de und www.familienhebamme.de. Auch kann eine psychoanalytische Therapie sehr hilfreich sein. Hierdurch können häufig Schwierigkeiten bearbeitet werden, die schon seit längerem bearbeitet werden wollen. Adressen von Tiefenpsychologen gibts hier: www.dgpt.de. .

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 19.6.2012
Aktualisiert am 29.3.2025

Über die Angst, vom Bösen besessen zu sein

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Klarträume (Luzide Träume) – auf der Schwelle zwischen Schlafen und Wachen

„Klarträumen“ ist das bewusste Bemerken und Steuern eines Traumes während des Traumes. Klarträumen findet auf der Schwelle zwischen Schlafen und Wachen statt, häufig in den frühen Morgenstunden. Beim Träumen und Klarträumen ist unser angestrengtes Denken weitgehend ausgeschaltet, der präfrontale Kortex (Vorderhirn-Rinde = vereinfacht: Sitz von Persönlichkeit, Verstand und bewusster Steuerung) hält sich zurück. Die Dinge passieren auf der Ebene der Emotionen, der Leichtigkeit (die Muskeln sind entspannt), der geträumten Bewegungen, Bilder und Sinneswahrnehmungen.Weiterlesen