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Yoga und Psychoanalyse: Mit weichen Muskeln vergeht die Zeit oft langsamer

Während meiner Lehranalyse (4-mal pro Woche im Liegen auf der Couch) begann ich mit Yoga. Irgendwann bemerkte ich, wie ich im Liegen entspannter war und wie dadurch die Zeit für mich langsamer verging – ein wunderbarer Effekt, denn gerade gegen Ende der Lehranalyse wollte ich die einzelnen Sitzungen noch richtig auskosten. Wenn unsere Muskeln angespannt sind, sind wir oft auch im Denken angespannt – oder umgekehrt: Wenn wir verkrampft denken, spannen wir unsere Muskeln an. Der Kürmel im Kopf macht, dass wir nicht geordnet denken können und dass uns die Zeit dabei davon rast (denken wir nur an hitzige Streitereien). Weiterlesen

Freie Assoziation in der Bewegungsmeditation kann Schmerzen lindern und das vegetative Nervensystem stärken

Wenn Du Dich ruhig hinstellst, die Augen schließt und eine Weile so stehen bleibst, dann kann es sein, dass Du etwas bewegen möchtest. Ganz leicht vielleicht – Du möchtest und kannst vielleicht Deine Arme heben oder kaum sichtbare Bewegungen durchführen. Du kannst Deinen Kopf millimeterweise nach hinten neigen oder Deine rechten Zehen leicht heben. Und so kommst Du vielleicht in kleine oder größere Bewegungen, so wie Dir gerade zumute ist. Du kannst Deinen leichten Impulsen folgen. Es ist vielleicht so, als ob Dein Körper „frei assoziieren“ würde.Weiterlesen

Stärke Dein vegetatives Nervensystem – lerne Deinen Körper kennen: Der Nacken (auch gut bei Tinnitus)

Viele vegetative Beschwerden kommen daher, dass wir unseren Körper nicht gut genug kennen. Am Schreibtisch sitzend fühlen wir uns irgendwann wie eingelullt. Unsere Muskeln machen sich durch Verspannung bemerkbar oder wir leiden unter Kreislaufproblemen und ...

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Wie sieht moderne Psychoanalyse aus?

„Das, was Du machst, ist ja gar keine Psychoanalyse. Dafür mûsste man einen neuen Namen erfinden“, höre ich manchmal. Ich denke, in der Psychoanalyse geht es darum, zu verstehen, die Wahrheit zu suchen und eine befriedigende Beziehung herzustellen. Heute hat man erkannt, dass das, worunter viele Patienten leiden, frühe Traumatisierungen sind – sie fanden oft schon im vorsprachlichen Bereich statt. Die Psychoanalyse als eine Therapie der Worte, als „Redekur“, reicht da oft nicht mehr aus. Psychodynamische Konflikte treten in den Hintergrund, weil fast unaushaltbare seelisch-körperliche Zustände das Hauptproblem sind. „Wer gefoltert wurde, wird nicht mehr heimisch in dieser Welt“, sagte einst der Schriftsteller Jean Améry, der im Zweiten Weltkrieg schwer gefoltert wurde und sich schliesslich das Leben nahm.Weiterlesen

ultralangsames, traumasensitives yoga – eine anleitung

wer frühtraumatisiert ist, leidet oft an vielen beschwerden. normales yoga in der gruppe und manchmal sogar yoga im einzelunterricht können dir vielleicht nicht gerecht werden, wenn du schon körperlich-psychisch schwer verletzt wurdest, bevor du sprechen konntest (z.B. operationen, vojta-therapie, sexueller missbrauch). mitunter geht es dir dann nach dem yogaunterricht vielleicht schlechter als vorher. ich habe herausgefunden, dass ein ultralangsames yoga wirkliche veränderung bringen kann. yoga heisst „verbindung“. es geht also darum, dich mit dir selbst zu verbinden – deine füsse (in gedanken) mit dem kopf, deine atmung mit der bewegung, deine körperhaltungen mit psychischen zuständen. Weiterlesen

Im Yoga wie im echten Leben: nur bis zur Schmerzgrenze gehen

Natürlich kommt man auch zum Ziel, wenn man sich in den Spagat drücken lässt, massig Überstunden macht oder sich durch die Müdigkeit jagt. Doch meistens sind diese Gewaltakte verbunden mit Folgeschäden. Wir glauben so oft, dass wir nicht ans Ziel kommen, we...

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Sehr langsames Yoga tut gut bei psychisch-körperlicher Frühtraumatisierung

Manchmal fangen wir hochmotiviert mit Yoga an und geben dann rasch wieder auf. Dabei tritt die gute Wirkung oft erst nach einer längeren Zeit ein. Der Gründer des "Somatic Experiencing", Peter Levine, sagt so treffend: "Die Fähigkeit des Körpergewahrseins m...

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Warum hilft mir Yoga nicht?

Ich hatte mich oft gewundert, dass ich morgens nach dem Yoga vegetativ gestresst bei der Arbeit ankam. „Du machst zu viel davon“, sagte mir die Stationsschwester, mit der ich zusammenarbeitete. Und konnte es kaum glauben, denn ich machte gar nicht so viel. Außerdem beendete ich meine Yogarunden mit der Ruheübung Savasana (Leichenstellung). Yoga ist sehr wirksam und insbesondere Menschen mit Angststörungen und frühen Traumata müssen es oft sehr langsam angehen lassen. Die meisten Youtube-Videos stammen von jungen dynamischen Yogalehrern und -lehrerinnen. Schon beim „Anfängerkurs“ möchte man gleich wieder abschalten. Weiterlesen

CFS: Yoga kann helfen.

Erschöpfungssymptome sind oft schwierig einzuordnen, denn manchmal handelt es sich um ein Chronic-Fatigue-Syndrom (CFS, Myalgische Enzephalitis, ME), das von leichten Erscheinungsformen bis hin zu Bettlägerigkeit und Tod reichen kann. Zu den Ursachen der schweren Formen wird viel geforscht – häufig ging ein viraler Infekt voraus. Die Mitochondrien scheinen eine große Rolle zu spielen und auch Blutuntersuchungen geben Hinweise auf CFS (Sweetman E. et al. 2022). Oft zeigt sich im Handkraft-Messgerät eine deutliche Reduktion der normalen Kraft. Schon leichte und mäßig schwere Formen des Syndroms können sich durch ein schweres Krankheitsgefühl und einen hohen Leidensdruck äußern – dazu gehören Halsschmerzen, ein fiebriges Gefühl, extreme Abgeschlagenheit, Benommenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwitzen, Verdauungsprobleme und eine Verschlimmerung der Beschwerden schon nach geringster körperlicher Aktivität (Post Exertional Malaise, PEM).Weiterlesen

Druck auf Achselhöhle macht Nase frei

druck_auf_axilla

Interessante Untersuchung aus dem Jahr 1985: Wenn man mit einer Holzkrücke 15 Minuten lang Druck auf die Achselhöhle (Axilla) ausübt, dann erhöht sich der Atemwiderstand am Nasenloch derselben Seite und es erniedrigt sich der Atemwiderstand der anderen Seite (Davies and Eccles 1985). Yogis wissen das seit je her: Mit der Faust in der linken Achselhöhle können sie das rechte Nasenloch aktivieren und umgekehrt (siehe unten: Padadhirasana, siehe Yoga-Vidya). Weiterlesen