Die möglichen schädlichen Auswirkungen der Vojta-Therapie beschäftigen mich weiterhin. Wenn Babys und Kleinkinder die Vojta-Therapie erhalten, können sie sich später nicht daran erinnern. Als junge Erwachsene sind sie dann unter Umständen in psychiatrischen Kliniken und keiner kann sich erklären, warum die psychische Störung so ausgeprägt ist. Psychotherapeuten kommen nicht auf die Idee, nach Vojta zu fragen – meistens haben sie auch keine Vorstellung davon, wie die Therapie aussieht und welche Folgen sie möglicherweise haben kann. Die Betroffenen können nicht anklagen, weil sie eben noch nicht sprechen konnten, als sie mit der Vojta-Therapie gequält wurden. Nach jahrelanger Auseinandersetzung mit dieser Thematik glaube ich, dass spezifische (unbewusste) Phantasien durch die Vojta-Therapie entstehen können. Einige liste ich hier auf: Weiterlesen
Das Schreien der Babys während der Vojta-Therapie ist für die meisten Mütter nur schwer zu ertragen. Viele Mütter führen die Vojta-Therapie dennoch aus den verschiedensten Gründen fort – sei es, weil sie die Behandlung als wirksam empfinden, sei es, weil sie dem Arzt/der Therapeutin vertrauen. Anfang 2011 habe ich eine kleine anonyme Umfrage durchgeführt. Die Umfrage ist beendet, die Ergebnisse sehen Sie im Folgenden. Gerne können Sie jedoch weiterhin auf dieser Seite Kommentare hinterlassen.Weiterlesen
Die Vojta-Therapie bei Babys kommt aus meiner Sicht einer Misshandlung gleich. Daher wende ich mich immer wieder an verschiedene Stellen mit der Bitte, man möge sich doch nochmals mit der Vojta-Therapie auseinandersetzen unter Berücksichtigung der heutigen Erkenntnisse der Bindungs- und Säuglingsforschung. Ich habe das Bundesgesundheitsministerium, verschiedene Neurologen, Kinderärzte, Krankenkassen, Kinderschutzverbände und Fernsehsender angeschrieben. Und ich stoße immer wieder auf eine ganz merkwürdige Zurückhaltung. Der Satz „Keiner will’s gewusst haben“ kommt mir da in den Sinn. Die Vojta-Therapie sei halt eine Therapie, höre ich. Man kenne sich da medizinisch nicht aus. Man vertraue den Ärzten und Therapeuten, dass sie es schon richtig machen würden. Die Vojta-Therapie sei eine hervorragende Methode für Kinder mit einer Zerebralparese. Und dann ist Ende. Ich finde unter Fachleuten nur wenig Verbündete, die sich dieses Themas einmal annehmen wollen. Einige kritische Expertenstimmen finden Sie hier im Blog.
Ich würde mir wünschen, dass retrospektive psychologische Studien mit ehemals Behandelten durchgeführt würden. Ich würde mir wünschen, dass die Diskussion in der Öffentlichkeit auflebt. Scham- und Schuldgefühle spielen jedoch eine große Rolle und verzögern eine erneute Auseinandersetzung mit dem Thema.
Viele Menschen, die sich berühren lassen von dem Schreien der Babys während der Vojta-Therapie glauben, die Babys würden vor Schmerz schreien. Die Vojta-Therapeuten sagen, das sei nicht der Fall. Abgesehen davon, dass ein Baby sich dazu noch nicht mit Wörtern äußern kann, glaube ich auch, dass die Vojta-Therapie normalerweise nicht körperlich schmerzhaft ist. Was das furchtbare Schreien auslöst ist meiner Meinung nach das pure Entsetzen, wenn das Baby merkt, dass die Erwachsenen es einfach weiter einquetschen, obwohl es Angst hat. Und das ist ein enormer Schmerz. Die meisten Mütter reagieren natürlich und würden der Therapeutin am liebsten ihr Kind wieder entreißen.
Doch dann folgt die „Vernunftsarbeit“ und viele Mütter werden gegen das Schreien immun – so, wie es die Therapeuten auch sind. Ich halte das für unmenschlich von der ersten Vojta-Therapiestunde an. Das Baby wird entkleidet, fühlt sich vielleicht wohl und dann wird es von Erwachsenen in Zwangspositionen und Zwangsbewegungen gedrückt. Das Körpergefühl, das hier eingespeichert wird, wird das Kind vielleicht nie wieder los.
Immer wieder erhalte ich erschütternde Post von Erwachsenen, die als Baby nach Vojta behandelt wurden. Sie berichten immer wieder dasselbe: Sie können sich kaum berühren lassen, haben Angst vor Massagen, vermeiden Arztbesuche, haben oft keine Partner. Sie geraten in Panik, sobald sich die körperliche Nähe zu einem anderen Menschen ankündigt. Retrospektive Studien hierzu wären dringend notwendig. Ich glaube, dass durch die Vojta-Therapie beim Baby ein erheblicher psychischer und körpergefühlsbezogener Schaden angerichtet werden kann, von dem die Menschen sich später nur sehr schwer wieder befreien können. Manche Geschichten erinnern mich an den Kampf, den Folteropfer nach den Qualen angehen müssen, um wieder so etwas wie Gesundheit, Unversehrtheit und Integrität zu erlangen.
Dunja Voos:
Vojta-Therapie bei Babys – ein Aufschrei
Hilfe bei einem speziellen Trauma
Selbstveröffentlichung, 9.2.2021
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Die Therapien wie die Festhaltetherapie nach Jirina Prekop oder die krankengymnastische Behandlung von Babys nach der Vojta-Methode sind mehr als umstritten.Weiterlesen
Je beeindruckender medizinische Maßnahmen sind, desto besser scheinen sie zu helfen: Die Spritze wirkt scheinbar besser als die Tablette, die Operation besser als die nicht-operative Behandlung. Die Krankengymnastik nach Vojta ist eine beeindruckende Maßnahme – und sie wird oft als sehr wirkungsvoll beschrieben. Es gibt zahlreiche Studien zum körperlichen Erfolg der Vojta-Therapie. Doch was vergessen wird, ist das immense seelische Leid, das meiner Meinung nach bei Eltern und Kindern durch die Behandlung verursacht werden kann. Weiterlesen
Das Kind, es ist noch ein Baby. Ein sehr kleines Baby. Viel zu klein, um einen genaueren Orientierungssinn zu haben. Und doch beginnt es immer dann zu schreien, wenn die Mutter die Einfahrt hochfährt. Das Baby, es weiß genau, was jetzt kommt. Es wird entkleidet. Und auf den Bauch gelegt. Dann wird es gequetscht. Von einem anderen Bauch. Ein erwachsener Bauch legt sich über das Baby. Eine Hand hält seinen Kopf. Das Baby, es fühlt sich gezwungen, sich hochzudrücken. Sein Schambein drückt gegen die Liege.Weiterlesen