Wenn wir etwas Schönes erblicken, hüpft unser Herz vor Freude. Auch das ist eine Art „Auge-Herz-Reflex“. Aber eigentlich ist der folgende körperliche Vorgang damit gemeint: Wird Druck auf den Augapfel ausgelöst, so schlägt das Herz langsamer. Bei einem hohen Augeninnendruck können herzinfarktähnliche Symptome auftreten. Übelkeit, Brechreiz, Schwitzen, Blutdruckerhöhung, Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie) und schließlich Herzstillstand können die Folge des Drucks auf den Augapfel sein. Der Druck auf das Auge beeinflusst die Spannung des Nervus vagus (Vagotonus, Vagusnerv = 10. Hirnnerv). Der Herz-Auge-Reflex wird auch trigemino-vagaler Reflex genannt. Weiterlesen
Gemäß der traditionell chinesischen Medizin hat jedes Organ seine Zeit, in der es besonders aktiv. In der chinesischen Medizin gibt es zu den Organen teilweise ganz andere Vorstellungen als in der westlichen Schulmedizin. Zum Beispiel kommt der Milz eine besondere Rolle zu: Sie wandelt Nahrung in Lebensenergie („Chi“) um. Es gibt den „Dreifachen Erwärmer“ (San-Jiao) im Bauch, der kein einzelnes Organ sondern eher eine Art „kombinierte Energie“ darstellt. Auch gibt es die Organ-Meridiane, also die Energiebahnen, die entlang des Körpers verlaufen. Manches klingt sehr fremd, doch vieles erkennen wir wieder – besonders, wenn ein Organ erkrankt ist.
Nach der chinesischen Medizin sind die Organe zu bestimmten Zeiten besonders aktiv:
3-5 Uhr: Lunge: In dieser Zeit werden viele lungenkranke Menschen mit Atemnot wach
5-7 Uhr Dickdarm: Viele müssen nach dem Frühstück zur Toilette. Siehe: Tipps bei Reizdarm
7-9 Uhr: Magen
9-11 Uhr: Milz
11-13 Uhr: Herz
13-15 Uhr: Dünndarm
15-17 Uhr: Blase
17-19 Uhr: Niere: Um 17 Uhr ist Tea-Time. In den Nieren sitzt nach traditionell chinesischer Medizin die Lebensenergie.
19-21 Uhr: Perikard (Herzbeutel, Beschützer der Herzenergie)
21-23 Uhr: Dreifacher Erwärmer
23-1 Uhr: Gallenblase: Gallenkoliken kommen oft nachts.
1-3 Uhr: Leber
Societas Medicinae Sinensis (SMS)
www.tcm.edu
Carstens Stiftung:
Die chinesische Organ-Uhr
Dieser Beitrag erschien erstmals am 14.8.2015
Aktualisiert am 24.1.2020
Im Traum werden häufig Körperreize verarbeitet. So kann auch der „gefüllte Bauch“ im Traum anders verarbeitet werden als der „leere“ oder gar „hungrige Bauch“. Wenn wir abends dick gegessen haben, kann es sein, dass wir unruhiger schlafen und nicht die Schlaftiefe erreichen, die wir sonst erreichen würden. Das heißt vielleicht, dass wir näher am Wachen, also am Bewusstsein sind und dadurch anders träumen, als wenn unser Magen leer ist und wir tiefer schlafen und träumen.Weiterlesen
Viele Frauen leiden kurz vor der Menstruation oder in den Wechseljahren unter Muskelschmerzen. Manche klagen über Kopfschmerzen, andere über Verspannungen der Nacken- oder Rückenmuskulatur. Man fühlt sich ungelenk und träge. Die Skelettmuskulatur ist die sogenannte „quergestreifte Muskulatur“. Sie können wir nach unserem Willen bewegen. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Muskulatur Östrogen-Rezeptoren enthält, also mit den weiblichen Hormonen zusammenwirkt (Kenta Yoh et al., International Journal of Molecular Sciences, 2023). Doch auch die glatte Muskulatur – also die Muskulatur, die wir willentlich nicht direkt beeinflussen können – wird von Östrogenen beeinflusst. Zur glatten Muskulatur gehören zum Beispiel die Muskeln des Verdauungsapparates, der Blase und Gebärmutter sowie die Muskeln, die die Blutgefäße und Bronchien umgeben. Weiterlesen
„Fast immer links und keiner weiß, warum“, sagt der Gynäkologe beim Ultraschall. Viele Frauen leiden unter Schmerzen an den Brüsten, besonders häufig an der linken Brust, ohne dass es dafür einen handfesten Befund gäbe. Die Brust ist oft schmerzempfindlich und die Schmerzen reichen pieksend bis in die Brustwarze. Aber sie dehnen sich manchmal auch dumpf in den Rücken aus. Die Beschwerden können von jetzt auf gleich kommen, vergehen, oder auch wochenlang anhalten. Sie sind teilweise zyklusabhängig, teilweise aber auch nicht. Der Orthopäde sagt: „Das kommt von der Brustwirbelsäule.“ Manchmal stellt er auch ein Tietze-Syndrom (Costochondritis, Chondropathia tuberosa) fest: Das ist eine schmerzhafte Schwellung an den Ansätzen der 3. und 4. Rippen, die häufig ebenfalls medizinisch nicht näher erklärt werden kann und oft nach Wochen und Monaten wieder vergeht. Auch eine Nervenentzündung unter den Rippenbögen könnte infrage kommen.
Sich gut beobachten
Viele tappen im Dunkeln: Zysten der Brust könnten ebenso die Schmerz-Ursache sein wie Veränderungen des Körpergewichts oder die Wechseljahre. Was manche Frauen aber auch feststellen: Wenn sie diese Brustschmerzen haben, leiden sie gleichzeitig unter Blähungen. Wenn die Luft aus dem Bauch entweicht, geht es ihnen besser. Das lässt an ein Roemheld-Syndrom denken: Auch hier sind die Schmerzen und Beschwerden durch die Luft im Bauch hauptsächlich auf die linke Brustregion beschränkt. Hier zeigt sich, dass noch viel geforscht werden muss. Wer sich selbst genau beobachtet, kann vielleicht zur Klärung beitragen.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 19.7.2016
Aktualisiert am 6.12.2017
Acetylcholin (ACh) ist ein Botenstoff im vegetativen Nervensystem, also in dem Nervensystem, das wir nur wenig willentlich steuern können. Das vegetative Nervensystem wird auch als „autonomes Nervensystem“ bezeichnet. Damit gemeint sind die zwei großen Systeme „sympathisches und parasympathisches Nervensystem“. Vereinfacht kann man sagen: Der Sympathikus ist für Aktivität, Wachheit und Flucht zuständig. Bei Überreizung macht er uns Stress. Der Parasympathikus ist für das Ruhen und die Verdauung zuständig. Er entspannt uns.
Der größte Nerv des Parasympathikus ist der 10. Hirnnerv, der Nervus vagus. Er arbeitet mit dem Botenstoff Acetylcholin. Vereinfacht gesagt: Alle Ruhe-Reaktionen hängen mit diesem parasympathischen System, dem Nervus vagus und dem Acetylcholin zusammen. Ist das parasympathische System aktiv, dann arbeitet die Verdauung, das Magen-Darm-System bewegt sich, man wird nach dem Essen schläfrig, es wird mehr Speichel gebildet, die Pupillen werden kleiner und die Haut ist „normal feucht“.
Geraten wir in Stress, springt das sympathische System an: Wir werden unruhig, die Verdauung wird eingestellt, die Energie geht in die Muskeln, damit wir rennen können, die Gefäße werden enger, Haut und Mund werden trocken. Wenn ein Medikament eine „anticholinerge Wirkung“ hat, dann bremst es den Parasympathikus aus und es entsteht eine überstarke Sympathikusreaktion mit Zeichen des Stresses. Es können dabei Angst, Unruhe und Halluzinationen auftreten.
Viele Menschen leiden an chronischer Erschöpfung und Infektionen, die sich einfach nicht vom Acker machen wollen. Einmal besuchte ich mit eben diesen Symptomen eine chinesische Ärztin, mitten im tiefen Bergischen. Sie führte eine aufwendige Diagnostik durch. Ausgiebig untersuchte sie Puls und Zunge. Dann blickte sie ernst und sagte: „Sie können noch so viele Vitamine schlucken. Was Sie brauchen ist Schlaf, Schlaf, Schlaf.“ Weiterlesen