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Hypnose – was ist das und wie fühlt es sich an?

Die Hypnosen aus dem Fernsehen haben’s eigentlich kaputt gemacht: das realistische Bild von der Hypnose. Die Showhypnose wurde von den Hypnoseforschern Meeker und Barber 1971 genau untersucht (siehe unten). Menschen, die an einer Showhypnose auf der Bühne teilnehmen, stehen unter einem hohen sozialen Druck. Allein deshalb „gehorchen“ sie dem Hypnotiseur besonders gut. Zur Showhypnose gibt es viele Verdächtigungen, z.B. dass die „freiwilligen Teilnehmer“ zum Team das Hypnotiseurs gehören, dass der Hypnotiseur Zaubertricks anwendet oder dass er auf den Karotissinus am Hals drückt, wodurch der Blutdruck so weit sinkt, dass der Teilnehmer in Ohnmacht fällt (Karotissinus-Trick). Wer also an die Show-Hypnose denkt und dann einen Hypnose-Kurs besucht, könnte zunächst enttäuscht sein. Irgendwie meint man ja doch, man würde in einen Narkose-ähnlichen Zustand geraten, tief schlafen, unkontrolliert herumhampeln, Aufträge des Hypnotiseurs erfüllen oder nicht mehr aufwachen. Zunächst einmal: Aufwachen tut jeder wieder.Weiterlesen

Psychoanalytische Langzeittherapie hilft bei Depressionen

Dass psychodynamische Langzeittherapien bei Depressionen helfen, ist bekannt. Doch bisher war nicht ganz klar, ob die Wirksamkeit der Langzeittherapie auf die psychoanalytischen Techniken oder auf die höhere Anzahl der Sitzungen zurückzuführen ist. Johannes Zi...

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Ent-hüllt! Die Beschneidung von Jungen – nur ein kleiner Schnitt? (Buchtipp)

"Die Vorhaut ist doch nur ein nutzloses Häutchen", hörte ich eine Mutter sagen, die ihren Sohn aufgrund von Entzündungen operieren lassen wollte. Doch die Vorhaut (lateinisch "Praeputium") ist eng mit Nerven durchzogen und ermöglicht eine befriedigende Sexuali...

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Transference Focused Psychotherapy (TFP) verbessert Bindung bei Borderline-Störung

Wie gut wirkt eine spezielle Form der Psychoanalytischen Psychotherapie bei der Borderline-Störung? Eine Arbeitsgruppe um Kenneth N. Levy (Pennstate University, USA), Otto Kernberg und Kollegen gingen dieser Frage in einer randomisiert-kontrollierten Studie (2...

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Psychotherapeutengesetz

Seit 1999 ist der Begriff „Psychotherapeut“ gesetzlich geschützt. Damals trat das Psychotherapeutengesetz (PsychThG) in Kraft. Nur noch Ärzte und Psychologen mit einer Psychotherapie-Ausbildung dürfen sich „Psychotherapeut“ nennen. Heilpraktiker mit einer Ausbildung zum „Heilpraktiker für Psychotherapie“ müssen den Zusatz „Nach dem Heilpraktikergesetz (HPG)“ tragen. Das Psychotherapeutengesetz findest Du auf der Website gesetze-im-internet.de.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 17.8.2009
Aktualisiert am 16.9.2015

Die Wunderfrage nach Steve de Shazer

„Wie würde Ihr Leben aussehen, wenn Sie Ihr Problem XY nicht hätten? Was wäre, wenn Sie morgen aufwachten, und es wäre ein Wunder geschehen?“ Eine solche oder ähnliche Frage stellen Psychotherapeuten manchmal ihren Patienten. Bei der Wunder-Frage kann es hilfreich sein, von einer gewohnten Situation auszugehen, also z.B. zu sagen: „Stellen Sie sich vor, Sie gehen abends ins Bett, so wie Sie es immer machen. Morgens um 7 klingelt der Wecker, so wie immer bei Ihnen. Was würde passieren, wenn Sie dann aufwachten und sich vorstellten, Ihr Problem wäre verschwunden?“ Diese Fragetechnik (die es wahrscheinlich schon immer gab) wurde offiziell von dem amerikanischen Psychotherapeuten Steve de Shazer (1940-2005) geprägt und in die Psychotherapiewelt eingeführt. Die Frage wird häufig von Psychotherapeuten in einer lösungsorientierten Kurzzeitpsychotherapie gestellt.

Links:

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.8.2015
Mit Dank an M.L. für die Inspiration …

Sollen wir Gedankenhygiene betreiben?

"Gedanken kann man sich aussuchen wie Schuhe aus einem Schuhregal", lese ich in einem Buch von einem Verhaltenstherapeuten. Man solle auf seine Gedanken achten und nur die guten zulassen. Es sei wie beim Schmerzgedächtnis: Schlechte Gedanken würden spezielle N...

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Zusatztitel „Psychotherapie“ (fachgebunden): Was braucht man?

Ärzte mit einer Facharztanerkennung (auch Arbeitsmediziner) können den Zusatztitel „Psychotherapie“ erwerben. Dafür ist kein psychiatrisches Jahr mehr notwendig. Nach der etwa dreijährigen Weiterbildungszeit findet nur eine mündliche Prüfung statt, keine Multiple-Choice-Prüfung. Man kann sich für ein Verfahren entscheiden: entweder für die Verhaltenstherapie (VT) oder für die psychodynamische/tiefenpsychologische Psychotherapie (TP). Die Prüfungstermine bei der Ärztekammer finden dann statt, wenn auch die Facharztprüfungen stattfinden. Der Arzt muss sich selbst zur Prüfung bei der Ärztekammer anmelden.

Bei den verschiedenen Ausbildungsinstituten sieht die Weiterbildung jeweils etwas anders aus. Ich habe meine Weiterbildung bei der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf (www.psychoanalyse-koeln.org) gemacht. Hier war eine Supervision nach jeder 4. Stunde bei einem Patienten vorgeschrieben. An einem Supervisionstermin kann man – je nach Supervisor – auch zwei Patienten besprechen.

Kann man in der Psychotherapie-Weiterbildung auch Kassenpatienten behandeln?

Während der Weiterbildung kann man über das Ausbildungsinstitut in der Regel auch Kassenpatienten behandeln. Das Behandlungskontingent bestand bei mir aus 225 Stunden, das heißt, ich konnte maximal vier gesetzlich versicherte Patienten à 50 Stunden und einen Patienten à 25 Stunden behandeln. Die von den Ärztekammern geforderten Mindestsitzungen finden sich auf den Websites der Ärztekammern. Krankenkassen rechnen mit dem Ausbildungsinstitut ab – die Therapie kann man als Arzt in den eigenen Praxisräumen durchführen. Man kann natürlich auch Selbstzahler behandeln – Hauptsache, man geht zur Supervision. Einige Ärzte bieten während ihrer Weiterbildung zum Psychotherapeuten Therapiestunden für 40 bis 60 € an.

Das Ende der Weiterbildung – die Prüfung vor der Ärztekammer

Am Ende der Weiterbildung findet eine Prüfung vor der Ärztekammer statt. Oft liegen die Prüfungstermine an den Tagen, an denen auch die Facharztprüfungen stattfinden. Die Prüfungs-Termine und die Daten des Anmeldeschlusses können auf der Website der Landesärztekammern abgerufen werden. Zur Prüfung muss man sich selbst anmelden.

Man benötigt zur Prüfungsanmeldung (bei den einzelnen Ärztekammern nachfragen):

  • das Facharztzeugnis und – falls vorhanden – die Promotionsurkunde (liegt der Ärztekammer vor, wenn man nicht das Bundesland gewechselt hat)
  • einen Dokumentationsbogen oder ein Logbuch über die Ausbildung
  • ein Zeugnis des Ausbildungsinstituts
  • Gutachten sind zur Anerkennung Psychotherapie-fachgebunden meines Wissens nicht notwendig

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Beitrag erschien erstmals am 10.5.2013
Aktualisiert am 17.6.2015

Empirisch belegt – was heißt das?

"Empireia" ist griechisch und heißt "Erfahrung". Wenn eine Therapie empirisch belegt ist, kann das heißen: Die Wirksamkeit ist durch Erfahrung offensichtlich oder sie wurde durch Beobachtung oder Experimente belegt. Sie ist also "wissenschaftlich" nachgewiesen...

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Kann man als Arzt den Heilpraktiker für Psychotherapie machen?

Kurz bevor ich noch vor meiner ärztlichen Psychotherapieprüfung meine Privatpraxis eröffnete, fragte ich mich, ob mir als Ärztin der Titel „Heilpraktiker (HP) für Psychotherapie“ irgendwelche Vorteile bringen würde. Ich rief bei der Ärztekammer an und erhielt die Auskunft, dass der HP Psychotherapie sozusagen schon in der Vollapprobation mit inbegriffen ist. Als vollapprobiertem Arzt liegt einem die Behandlungserlaubnis vor. Auch psychotherapeutische Gespräche darf man als Privatarzt durchführen – man kann sie ohne Psychotherapie-Titel eben nur nicht mit privaten oder gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.