„Der kommt jede Woche zu mir und lässt sich wegen Kleinigkeiten krankschreiben. Ein Weichei. Der hat gar nix“, sagt die Ärztin verzweifelt. Doch was heißt es für den Patienten, „nichts Richtiges“ zu haben? Der Patient ist in diesem Fall ein einfacher Arbeiter. Doch Menschen aus allen Schichten sind davon betroffen, „nichts“ zu haben und doch zu leiden. Ärzte sind psychologisch einfach zu schlecht ausgebildet. „Als Arzt kann ich mich nicht um alles kümmern“, klagt der Arzt. „Ich bin schließlich kein Sozialarbeiter und kein Psychologe.“ Ärzte sind oft überlastet mit der Situation – doch was genau ist so belastend?
WeiterlesenAlle paar Wochen wacht Lena frühmorgens mit Erbrechen auf. Viele Stunden verbringt sie am Waschbecken. Nach zwei Tagen ist der Spuk vorbei. „Zyklisches (also immer wiederkehrendes) Erbrechen“ (Cyclic vomiting syndrome, CVS) nennen die Kinderärzte es, wenn keine handfesten Ursachen dafür gefunden werden können. Auf den ersten Blick lassen sich keine psychosomatischen Zusammenhänge feststellen. Doch hier ist genaues Beobachten gefragt: Viele Kinder erbrechen dann, wenn sie zu oft alleingelassen wurden, zu sehr Mutter und/oder Vater vermissten oder mit einem großen Kummer ins Bett gegangen sind.
Wenn man hier genau beobachtet, kann man herausfinden, wodurch die Phasen des Erbrechens getriggert (leicht ausgelöst) werden. Das braucht sehr viel Geduld. Obwohl es das zyklische Erbrechen auch bei Erwachsenen gibt, ist es eine typische Erkrankung des Kindes, die oft mit der Migräne des Erwachsenen verglichen wird. Etwa 2% der Kinder sind betroffen (Abu-Arafeh, Ishaq & Russell, George, 1995). Schlaf und viel Ruhe lindern die Beschwerden und fördern die Erholung.
„Wie würde Ihr Leben aussehen, wenn Sie Ihr Problem XY nicht hätten? Was wäre, wenn Sie morgen aufwachten, und es wäre ein Wunder geschehen?“ Eine solche oder ähnliche Frage stellen Psychotherapeuten manchmal ihren Patienten. Bei der Wunder-Frage kann es hilfreich sein, von einer gewohnten Situation auszugehen, also z.B. zu sagen: „Stellen Sie sich vor, Sie gehen abends ins Bett, so wie Sie es immer machen. Morgens um 7 klingelt der Wecker, so wie immer bei Ihnen. Was würde passieren, wenn Sie dann aufwachten und sich vorstellten, Ihr Problem wäre verschwunden?“ Diese Fragetechnik (die es wahrscheinlich schon immer gab) wurde offiziell von dem amerikanischen Psychotherapeuten Steve de Shazer (1940-2005) geprägt und in die Psychotherapiewelt eingeführt. Die Frage wird häufig von Psychotherapeuten in einer lösungsorientierten Kurzzeitpsychotherapie gestellt.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.8.2015
Mit Dank an M.L. für die Inspiration …
Häufig verschlimmern sich entzündungsbedingte Schmerzen während der Nacht. Das liegt unter anderem daran, dass das entzündungshemmende Hormon Cortisol nachts im Körper nur in niedriger Konzentration vorhanden ist. Bei chronischen Rücken- und Gelenkschmerzen wachen manche Betroffene gegen drei Uhr morgens auf und fühlen dann den Schmerz am stärksten. Gegen null Uhr ist der körpereigene Cortisolspiegel am niedrigsten. Cortisol wirkt entzündungshemmend – seine Wirkung tritt immer etwas verzögert ein. Unter anderem daher sind entzündungsbedingte Schmerzen oft dann groß, kurz nachdem der Cortisolspiegel seinen Tiefpunkt erreicht hat.
Ärzte mit einer Facharztanerkennung (auch Arbeitsmediziner) können den Zusatztitel „Psychotherapie“ erwerben. Dafür ist kein psychiatrisches Jahr mehr notwendig. Nach der etwa dreijährigen Weiterbildungszeit findet nur eine mündliche Prüfung statt, keine Multiple-Choice-Prüfung. Man kann sich für ein Verfahren entscheiden: entweder für die Verhaltenstherapie (VT) oder für die psychodynamische/tiefenpsychologische Psychotherapie (TP). Die Prüfungstermine bei der Ärztekammer finden dann statt, wenn auch die Facharztprüfungen stattfinden. Der Arzt muss sich selbst zur Prüfung bei der Ärztekammer anmelden.
Bei den verschiedenen Ausbildungsinstituten sieht die Weiterbildung jeweils etwas anders aus. Ich habe meine Weiterbildung bei der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf (www.psychoanalyse-koeln.org) gemacht. Hier war eine Supervision nach jeder 4. Stunde bei einem Patienten vorgeschrieben. An einem Supervisionstermin kann man – je nach Supervisor – auch zwei Patienten besprechen.
Während der Weiterbildung kann man über das Ausbildungsinstitut in der Regel auch Kassenpatienten behandeln. Das Behandlungskontingent bestand bei mir aus 225 Stunden, das heißt, ich konnte maximal vier gesetzlich versicherte Patienten à 50 Stunden und einen Patienten à 25 Stunden behandeln. Die von den Ärztekammern geforderten Mindestsitzungen finden sich auf den Websites der Ärztekammern. Krankenkassen rechnen mit dem Ausbildungsinstitut ab – die Therapie kann man als Arzt in den eigenen Praxisräumen durchführen. Man kann natürlich auch Selbstzahler behandeln – Hauptsache, man geht zur Supervision. Einige Ärzte bieten während ihrer Weiterbildung zum Psychotherapeuten Therapiestunden für 40 bis 60 € an.
Am Ende der Weiterbildung findet eine Prüfung vor der Ärztekammer statt. Oft liegen die Prüfungstermine an den Tagen, an denen auch die Facharztprüfungen stattfinden. Die Prüfungs-Termine und die Daten des Anmeldeschlusses können auf der Website der Landesärztekammern abgerufen werden. Zur Prüfung muss man sich selbst anmelden.
Beitrag erschien erstmals am 10.5.2013
Aktualisiert am 17.6.2015
Es ist schwer, sich in seiner Haut wohlzufühlen, wenn sie rot, gereizt und schuppig ist. Wer an Neurodermitis leidet, der begibt sich meist auf eine lange Suche nach Linderung. Neurodermitis wird auch als endogenes oder atopisches Ekzem bezeichnet. Sowohl die Oberhaut als auch die darunterliegende Lederhaut sind von der Entzündung betroffen, die sich durch starken Juckreiz auszeichnet. Die genauen Ursachen sind unbekannt, doch es sind viele Faktoren beteiligt. Nach der Umwelthypothese tragen Umweltfaktoren wie Autoabgase oder Innenraumschadstoffe zur Neurodermitis bei. Gemäß dieser Hypothese richtet sich so manch geplagte Familie zu Hause ein. Manche Kinderzimmer sind dann so kuschelig wie ein gekacheltes Bad: Es fehlen Kuscheltiere, Kissen und Teppiche.
Das Beseitigen von Hausstaubmilben oder die Entfernung von Haustieren, die bereits vor der Geburt des Kindes in der Wohnung lebten, führt Studien zufolge auch bei Risikokindern nicht zu einer Verminderung des Auftretens von Allergien und Neurodermitis. (Quelle folgt)
Frau Professor Erika von Mutius von der Haunerschen Universitätsklinik München konnte in ihrer Studie feststellen, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, deutlich seltener an Allergien leiden als Stadtkinder. Ausschlaggebend ist der Kontakt zu Stalltieren und das Trinken von Rohmilch anstelle von pasteurisierter Milch. Die Kinder müssen jedoch von Anfang an Rohmilch gewohnt sein. Wollte man Stadtkindern von jetzt auf gleich Rohmilch verordnen, würde man ihnen eher schaden.
Ekzeme finden sich in den alten Bundesländern häufiger als in den neuen, doch seit die Mauer gefallen ist, steigt die Zahl der Neurodermitiker in den neuen Ländern stetig an. Neben der Zunahme an Umweltschadstoffen sind auch die Abnahme von Infektionskrankheiten und die Zunahme von Stress als Ursache in der Diskussion. So besagt die Infektionshypothese, dass dort, wo besonders viele Infektionskrankheiten vorkommen, nur wenig Allergien auftreten. Kinder, die viele Geschwister haben, erkranken seltener an Allergien als Kinder mit weniger sozialen Kontakten. Hierzu passt auch die Sozialstatushypothese, die besagt, dass Ekzeme häufig in Familien mit höherem sozialen Status zu finden sind.
Die Gene spielen eine Rolle bei der Neigung (Disposition), eine Neurodermitis oder Allergie zu entwickeln. Diese Neigung ist angeboren. Ob aber die Erkrankung zum Ausbruch kommt, hängt von vielen Umständen ab. Wenn gesunde Eltern ein Kind bekommen, kann das Kind mit einer Wahrscheinlichkeit von 5–15% eine Allergie entwickeln. Ist ein Elternteil erkrankt, so beträgt das Risiko 20–40%, bei zwei erkrankten Eltern steigt es auf 60% an.
Die Haut ist unser größtes Sinnesorgan. Mit ihr grenzen wir uns ab und nehmen gleichzeitig Kontakt zu anderen auf. Der Tastsinn ermöglicht über die Mechanorezeptoren die Empfindung von Druck und Berührung. Der Temperatursinn warnt uns vor zu heißer oder zu kalter Umgebung, der Schmerzsinn bewahrt uns durch seine Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) vor Verletzungen. Die meisten Rezeptoren in der Haut sind Schmerzrezeptoren.
Die Haut setzt sich zusammen aus der Oberhaut mit der Hornschicht, der Lederhaut, die sämtliche Rezeptoren enthält und der Unterhaut, die mit ihren Fettzellen das Wasser speichert. Permanent geben Schweiß-, Duft- und Talgdrüsen aus der Lederhaut Sekrete ab, die die Haut befeuchten, schützen und Signale senden. Sind wir angespannt oder können wir jemanden „nicht riechen“, so kann der Schweiß innerhalb weniger Sekunden scheußliche Geruchsnoten annehmen.
Bei Neurodermitis ist das Immunsystem aus dem Gleichgewicht geraten. Sogenannte T-Suppressorzellen sind fehlgesteuert. Sie sorgen normalerweise dafür, dass überschießende Entzündungsreaktionen gestoppt werden. Sind diese Zellen nicht aktiv, so können Entzündungen ihren freien Lauf nehmen.
Bei einer Allergie schwimmen viele Antikörper, sogenannte „Immunglobuline E“, im Blut. Sie sind häufig auch gegen völlig harmlose Stoffe wie Antigene (Eiweiße) von Blütenpollen gerichtet. Die Antikörper heften sich an Mastzellen an. Sobald sich Antigene und Antikörper verbinden, schütten die Mastzellen den Stoff Histamin aus. Er führt zu Juckreiz. Therapeutisch lassen sich hier Antihistaminika einsetzen, die den Juckreiz stillen. Häufig eingesetzte Antihistaminika in Tablettenform sind z.B. die Wirkstoffe Terfenadin, Cetirizin oder Loratadin.
Eine Allergie wird meistens – genau wie die Neurodermitis – anhand des Erscheinungsbildes diagnostiziert: Juck- und Niesreiz, wässriges Nasensekret sowie Augentränen sind typische Zeichen einer Allergie. Da Neurodermitis und Allergien häufig zusammen auftreten, wird der Arzt vielleicht einen Prick-Test oder einen Epikutan-Test (Patch-Test, Pflaster-Test) vornehmen. Hierbei werden allergieauslösende Stoffe in die Haut gekratzt bzw. auf die Haut geklebt. Dort, wo sich Bläschen und Rötungen bilden, besteht eine Allergie gegen diesen Stoff.
Auch kann der Arzt Blut abnehmen und die speziellen Antikörper im Blut erkennen (Radio-Allergo-Sorbent-Test, RAST). Manchmal sind die Testergebnisse jedoch zweifelhaft. Außerdem sollte man sich die Frage stellen, ob die Tests Konsequenzen haben.
Die Haupttherapie der Neurodermitis richtet sich bei vielen Hautärztens meistens auf die Hautpflege. Cortison bildet meist immer noch die Grundlage der Behandlung. Die heutigen Cortisoncremes haben den Vorteil, dass sie die Haut kaum noch verdünnen, so wie es früher der Fall war.
Cremes sind hauptsächlich wasserhaltig, Salben größtenteils fetthaltig. In der akuten, nässenden Phase der Neurodermitis sollten keine fettreichen Salben angewendet werden.
Wer Hilfe bei ganzheitlichen Methoden sucht, findet oft dauerhafter Linderung. Viele machen sehr gute Erfahrungen mit der Ernährumgsmedizin oder mit Yoga – hier braucht man jedoch viel Geduld. Auch unter dem Stichwort „Psychodermatologie“ kann man Interessantes entdecken. Bei manchen Patienten bessert sich die Neurodermitis durch Psychotherapie. Auch das Älterwerden bringt häufig Erlösung. Nicht selten wandert das Ekzem von den Ellbeugen im Kindesalter zu den Händen im Erwachsenenalter. Warum sich die Neurodermitis-Stellen genau dort befinden, wo sie sich befinden, ist noch nicht genau erforscht.
Eine Alternative zum Cortison ist der Wirkstoff Tacrolimus, ein Stoff, der aus dem Pilz Streptomyces tsukubaensis gewonnen wird. Diese Salbe verdünnt die Haut nicht, kann jedoch zu Hautreizungen führen und sollte nur wenige Wochen angewendet werden.
Eine weitere entzündungshemmende Alternative ist der Wirkstoff Bufexamab.
Für die Grundpflege eignen sich wirkstofffreie Cremes oder Cremes auf naturheilkundlicher Basis mit Wirkstoffen wie Aloe Vera, Nachtkerzensamenöl (Gamma-Linolensäure), Kieselsäure (Kieselerde, Algen) oder Harnstoff (Urea). Harnstoffpräparate sollten jedoch nicht bei nässenden Ekzemen und nicht bei kleinen Kindern angewendet werden.
Gegen den Juckreiz werden gerne – wie bei einer Allergie – Antihistaminika eingesetzt. Die Tabletten werden am besten abends eingenommen, da manche Antihistaminika leicht beruhigend wirken.
Bei Säuglingen gilt Stillen als der beste Schutz vor möglichen späteren atopischen Erkrankungen. Bei älteren Kindern sollte bedacht werden, dass exotische Früchte, die nicht in unseren Breiten wachsen und die unser Körper nicht kennt, Verwirrung im Abwehrsystem stiften können. Viele Neurodermitiker vertragen Orangen, Zitronen oder Mandarinen nicht so gut. Auch Fruchtsäfte können zu Hautreizungen führen. Am geeignetsten ist eine natürliche, konservenfreie Ernährung mit herkömmlichen Lebensmitteln. Dazu gehört auch, die Margarine stehen zu lassen und zur guten alten Butter zurückzugreifen – sie ist für Allergiker weitaus verträglicher.
Wer einer Milcheiweiß-Unverträglichkeit mit Sojaprodukten begegnen will, fällt oft vom Regen in die Traufe. Denn viele, die Milcheiweiß schlecht vertragen, reagieren noch stärker auf Soja-Eiweiß.
Sogenannten Nahrungsmittelallergien liegt häufig nicht wirklich ein allergischer Mechanismus zugrunde. Meist handelt es sich um „Unverträglichkeiten“. Häufig kann man selbst den Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmitteln und einer Hautverschlechterung zurückverfolgen.
Eine ständige Nahrungsmittelkontrolle die seelische Anspannung verstärken, die sich wiederum negativ auf die Haut auswirkt.
Das einzig wissenschaftlich fundierte Verfahren, eine Nahrungsmittelallergie nachzuweisen, ist die Nahrungsmittelprovokationstestung nach einer Auslassdiät. Nach einigen Tagen Kartoffel-Reis- oder Reis-Broccoli-Diät werden im Abstand von zwei Tagen Nahrungsmittel in Kapselform zugeführt. Kommt es zu einer Hautreaktion, wird ein Plazebo, also eine nahrungsmittelfreie Kapsel, gegeben. Verschwindet die Hautreaktion unter Plazebogabe, wirkt das Nahrungsmittel tatsächlich hautverschlechternd und sollte gemieden werden.
Diese Suchdiät wird am besten in einer darauf spezialisierten Klinik durchgeführt. Adressen gibt es beim Deutschen Allergie- und Asthmabund sowie bei der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft.
Probiotika sind Bakterien (z.B. Lactobacillus) und Pilze, die als Nahrungsmittelzusätze die Darmflora positiv beeinflussen. Eine finnische Untersuchung konnte nachweisen, dass Kinder, die im ersten Lebenshalbjahr Lactobacillus erhalten, mit zwei Jahren seltener an einer Atopie erkranken als die Kinder, die kein Lactobacillus-Präparat erhalten. Bevor jedoch die Lactobacillus-Gabe allgemein empfohlen werden kann, sollten weitere Studien den Nutzen bekräftigen.
Was war zuerst da – Henne oder Ei? Bedingt eine psychische Störung die Neurodermitis oder ist es umgekehrt? Hautprobleme ziehen oft psychische Probleme nach sich. Neben den direkten Beschwerden wie Jucken, Schmerzen und Schlaflosigkeit, ist die ständige Auseinandersetzung mit dem unschönen Hautbild schwierig. Kinder leiden unter ihrem Hautbild besonders, wenn sie von anderen Kindern darauf angesprochen werden.
Beziehungsschwierigkeiten und Trennungsängste können eine Neurodermitis verschlimmern und manchmal auch auslösen. Es kann hilfreich sein, einmal zu schauen, was passiert ist, als der neue Schub kam: Stand ein Umzug an, war die Arbeitsstelle der Eltern in Gefahr, wurde ein Geschwisterchen geboren, gab es Partnerschaftsprobleme?
Eine psychologische Behandlung in Betracht zu ziehen, kann neue Möglichkeiten eröffnen. Informationen zu einer bifokalen Kurzzeitpsychotherapie für Mutter und Kleinkind finden Sie bei der Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (VAKJP).
Dieser Beitrag erschien erstmals am 13.1.2006
Aktualisiert am 27.12.2014
Standl M et al. (2015):
Multi-ethnic genome-wide association study of 21,000 cases and 95,000 controls identifies 10 novel risk loci for atopicdermatitis.
Nature Genetics 2015, DOI:10.1038/ng.3424.
„Der Vergleich der Daten aus KiGGS Welle 1 mit den
rund sechs Jahre zuvor erhobenen Daten aus der
KiGGS-Basiserhebung zeigt, dass die 12-Monats-Prävalenz
von Neurodermitis mit Blick auf die gesamte Altersgruppe
der 0- bis 17-Jährigen statistisch signifikant von
7,3 % auf 6,0 % gesunken ist. Am deutlichsten fiel der
Rückgang bei den 7- bis 10-Jährigen aus (Schmitz et al.
2014). Anders als bei anderen allergischen Erkrankungen
wie Asthma bronchiale und Heuschnupfen sind
Jungen von Neurodermitis nicht häufiger betroffen als
Mädchen (Schlaud et al. 2007; Schmitz et al. 2014).“
Robert-Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung, Fakten Neurodermitis
Schmitz R, Thamm M, Ellert U et al. (2014)
Verbreitung häufiger Allergien bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse der KiGGS-Studie – Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1).
Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 57 (7): 771–778
Schlaud M, Atzpodien K, Thierfelder W (2007)
Allergische Erkrankungen. Ergebnisse aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS).
Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 50 (5/6): 701–710
Der Darm besteht aus sogenannter „glatter Muskulatur“. Wir können diese Muskulatur willentlich fast gar nicht steuern, denn sie gehört zum vegetativen Nervensystem. Sind die Darmbewegungen gestört, können auch andere Organe mit glatter Muskulatur betroffen sein. Auch die Bronchien werden von glatter Muskulatur umhüllt. Griechische Forscher um Anastasios Roussos fragten sich, ob Asthmatiker häufiger von einem Reizdarmsyndrom betroffen sind als gesunde Menschen. Und tatsächlich kamen sie zu diesem Ergebnis.Weiterlesen
Bereits 1984 haben britische Wissenschaftler an einer kleinen Patientengruppe herausgefunden, dass die Hypnosetherapie bei Reizdarm hilft. Die Studiengruppe bestand aus 30 Teilnehmern mit Reizdarmsyndrom. Etwa die Hälfte wurde mittels Psychotherapie und einem Scheinmedikament (Plazebo) behandelt, die andere Hälfte erhielt Hypnose. Während sich in der Psychotherapie nur das allgemeine Wohlbefinden und der Schmerz verbesserten, zeigten sich in der Hypnosegruppe beeindruckende Verbesserungen aller Symptome. Weiterlesen