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Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS): Depressionen kommen häufig vor

Das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS), im Alltag oft auch „Polyzystische Ovarien“ genannt, setzt sich aus vielen verschiedenen Krankheitsanzeichen zusammen. Im Ultraschall zeigen sich zahlreiche Zysten in den Eierstöcken. Es gibt kein einzelnes Symptom oder Untersuchungsergebnis, das sagen kann, dass bei einer Frau das „Polyzystische Ovarsyndrom“ besteht. Stattdessen bestehen viele verschiedene Anzeichen, wie z.B. menstruelle Unregelmäßigkeiten, Zeichen eines Überschusses an männlichen Hormonen (Androgen-Überschuss, daher verstärkte männliche Körperbehaarung = Hirsutismus), unerfüllter Kinderwunsch und Übergewicht. Auch erhöhte Konzentrationen an Luteinisierendem Hormon (Gelbkörperhormon, LH) kommen vor. Die Frauen neigen zu Diabetes II und Herzinfarkt bzw. Schlaganfall („kardiovaskulären Ereignissen“) sowie zu Depressionen. Der Leidensdruck ist häufig hoch.

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Brustschmerzen bis in die Brustwarzen: Verspannungen, Tietze- und Roemheld-Syndrom

„Fast immer links und keiner weiß, warum“, sagt der Gynäkologe beim Ultraschall. Viele Frauen leiden unter Schmerzen an den Brüsten, besonders häufig an der linken Brust, ohne dass es dafür einen handfesten Befund gäbe. Die Brust ist oft schmerzempfindlich und die Schmerzen reichen pieksend bis in die Brustwarze. Aber sie dehnen sich manchmal auch dumpf in den Rücken aus. Die Beschwerden können von jetzt auf gleich kommen, vergehen, oder auch wochenlang anhalten. Sie sind teilweise zyklusabhängig, teilweise aber auch nicht. Der Orthopäde sagt: „Das kommt von der Brustwirbelsäule.“ Manchmal stellt er auch ein Tietze-Syndrom (Costochondritis, Chondropathia tuberosa) fest: Das ist eine schmerzhafte Schwellung an den Ansätzen der 3. und 4. Rippen, die häufig ebenfalls medizinisch nicht näher erklärt werden kann und oft nach Wochen und Monaten wieder vergeht. Auch eine Nervenentzündung unter den Rippenbögen könnte infrage kommen.

Sich gut beobachten

Viele tappen im Dunkeln: Zysten der Brust könnten ebenso die Schmerz-Ursache sein wie Veränderungen des Körpergewichts oder die Wechseljahre. Was manche Frauen aber auch feststellen: Wenn sie diese Brustschmerzen haben, leiden sie gleichzeitig unter Blähungen. Wenn die Luft aus dem Bauch entweicht, geht es ihnen besser. Das lässt an ein Roemheld-Syndrom denken: Auch hier sind die Schmerzen und Beschwerden durch die Luft im Bauch hauptsächlich auf die linke Brustregion beschränkt. Hier zeigt sich, dass noch viel geforscht werden muss. Wer sich selbst genau beobachtet, kann vielleicht zur Klärung beitragen.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 19.7.2016
Aktualisiert am 6.12.2017

Psychoanalyse ist teuer, doch Klinikaufenthalte sind oft teurer

"Im heutigen Gesundheitssystem können wir uns Psychoanalysen nicht mehr leisten! Wo soll denn das hinführen? Drei- bis viermal pro Woche auf die Couch für 88 € - wie sollen die Kassen das denn finanzieren?" Dieses Argument begegnet mir sehr oft. Ich arbeite al...

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Formale und inhaltliche Denkstörungen

Eine formale Denkstörung (englisch: Formal Thought Disorder, FTD) besteht, wenn der Ablauf der einzelnen Gedanken gestört ist. Das Denken kann z.B. verlangsamt sein. Es kann sein, dass die Gedanken abreißen (Gedankenabriss wie z.B. bei Professor Hastig aus der Sesamstraße, Youtube) – der Betroffene erzählt die Gedanken nicht zu Ende. Das Denken kann perseverierend (= auf der Stelle stecken bleibend, sich wiederholend), gehemmt, ideenflüchtig oder auf ein Thema eingeengt sein. Ist das Denken „inkohärent“ (= „zerfahren“, zusammenhangslos), gibt es manchmal Wortsalat. Bei der Ideenflucht springt der Betroffene rasch von einem zu einem nächsten, völlig neuen Gedanken. Wenn man das Gefühl hat, die Gedanken drängen sich quälend auf, spricht man von „Gedankendrängen“. Fragt man etwas und der Betroffene antwortet etwas, das sich nicht auf die Frage bezieht, ist es ein „Vorbeireden“. Auch das Grübeln oder das Erfinden neuer Wörter (Neologismus) gehört zu den formalen Denkstörungen. Dem gegenüber steht die inhaltliche Denkstörung.Weiterlesen

Psychischer Befund – Beispieltext

Als Psychotherapeut muss man in Arztbriefen/Patientenberichten einen „psychischen Befund“ formulieren. Hier ein typischer Beispieltext (unabhängig davon, ob gut oder schlecht), wie man ihn in vielen Berichten findet: Weiterlesen

Ich will Patient sein – nicht Kunde, nicht Klient

„Guten Tag, Frau Doktor“, begrüßt mich mein HNO-Arzt, als ich geschwächt, hypochondrisch und mit Wahnsinns-Ohrenschmerzen seinen Raum betrete. „Lassen Sie bitte das ‚Doktor‘ weg“, entgegne ich, „wenn ich krank bin, ist der Titel total unpassend.“ Ich fühle mich elend. Eine Mittelohrentzündung! Was gibt es Schlimmeres? Der Arzt tätschelt beruhigend meine Hand. „Das wird schon wieder!“ Ich lasse mir das Ohr ausspülen und stelle mich ziemlich an dabei. Alle zwei Sekunden fragt der Arzt mich, ob’s noch geht. Danach geht’s mir besser. Meine Kräfte kehren zurück. Ein bisschen Scham steigt auf ob meines Verhaltens. Wenn ich krank bin, dann bin ich einfach krank.

„Was? Sie sprechen als Psychotherapeutin von ‚Patienten‘?! In dieser Branche kennt man doch längst nur noch ‚Klienten‘. Es sind doch Menschen auf Augenhöhe!“

„Klient“ kann man nur sein, wenn man sich so fühlt

Viele Patienten wollen nicht „Klienten“ sein. Wer krank ist, braucht Zuwendung. Er braucht jemanden, der ihm Entscheidungen abnimmt, ihn stützt, tröstet, aufbaut. „Patient“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Der, der Geduld hat“. Im Wartezimmer sitzen viele Patienten, die mit großer Geduld warten. Selbst entscheiden und „gleichberechtigt“ sein können viele Patienten erst wieder, wenn es ihnen besser geht.

Wer eine Panikattacke hat oder tief depressiv ist, der fühlt sich sehr wenig klientig. Dem macht es auch nichts aus, sich nicht auf Augenhöhe mit dem Therapeuten zu fühlen – im Gegenteil: Er freut sich, wenn er aufgefangen und gehalten wird. „Regression im Dienste des Ichs“ heißt dieser Zustand. Ich würde mich freuen, wenn es wieder mehr Patienten und weniger Kunden gäbe. Will ich Kunde sein, dann geh‘ ich zu Aldi.

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Regression im Dienste des Ichs und maligne Regression

Dieser Beitrag erschien erstmals am 13.9.2013
Aktualisiert am 26.7.2017

Auf die Schnelle: Warmer Druck von unten hilft bei Reizdarm

Was bei Reizdarm auf die Schnelle sehr entspannend wirken kann, ist ein warmer Druck von unten. Tränke einen Waschlappen oder Toilettenpapier unter dem Wasserhahn mit sehr warmem, fast heißem Wasser. Drücke dann das warmfeuchte Tuch mit sanftem Druck gegen die Dammregion. Du wirst wahrscheinlich direkt eine entspannende Wirkung merken. Wiederhole den Vorgang so oft und so lange wie es Dir gut tut bzw. wie es die Zeit erlaubt.Weiterlesen

„Das liegt an der Bewertung.“ Warum Neubewertung oft unbefriedigend bleibt.

"Ich habe immer diese furchtbaren Bauchschmerzen. Jedes Mal denke ich, dass ich sterben müsste. Kein Arzt findet was. Mein Arzt sagt, dass ich die Symptome falsch bewerte, sodass mir jedes Gasbläschen im Bauch wie eine Katastrophe erscheint. Ich habe ein paar ...

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Respiratorische Sinusarrhythmie: Beim Einatmen schlägt das Herz schneller

Wenn wir einatmen, schlägt unser Herz natürlicherweise schneller. Atmen wir aus, schlägt es langsamer. „Respirare“ ist das lateinische Wort für „atmen“. Der „Sinusknoten“ ist ein kleines Nervenbündel im rechten Vorhof des Herzens. Er gibt dem Herzen den Takt an. Der Sinusknoten bewirkt, dass das Herz schneller oder langsamer schlägt. Der Begriff „Arrhythmie“ besagt, dass etwas „unrhythmisch“ ist. Der Begriff „Respiratorische Sinusarrhtyhmie“ ist unglücklich gewählt, weil der Rhythmus sich bei Ein- und Ausatmung zwar verändert, aber dadurch ja nicht „unrhythmisch“ wird. Ähnlich ist es bei einem Musikstück, das schneller oder langsamer werden kann. „Unrhythmisch“ wird das Stück erst, wenn die Orchestermitglieder den Takt nicht halten können.Weiterlesen

Kein MRT bitte! Die Gnade des Nicht-Wissens

Ende der 90er Jahre erlitt ich in der Nacht einen plötzlichen Drehschwindel, der sich gewaschen hat. Drei Wochen lang konnte ich nicht geradeaus laufen. Ich war seekrank, ohne auf einem Schiff zu sein, mein rechter Gleichgewichtsnerv war tot: „Neuronitis vestibularis“, so lautete die Diagnose. Ähnlich wie bei einem Hörsturz steht hier die Frage im Raum: Könnte es sich um ein Akustikusneurinom, also einen gutartigen Tumor des 8. Hirnnerven (Hör- und Gleichgewichtsnerv) handeln? Die Brainstem-evoked Response Audiometry (BERA), ein EEG-artiger Test der Hirnstammnerven, war unauffällig. Es sprach nichts für ein Akustikusneurinom. Und dennoch blieb die Frage: Sollte ich ein MRT durchführen lassen? Weiterlesen