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Systematische Desensibilisierung

Wer auf eine Bienenstich allergisch reagiert, kann sich desensibilisieren lassen: Er erhält das Bienengift in Form von Spritzen in ansteigenden Dosierungen, bis die allergische Reaktion nicht mehr auftritt. Psychologisch kann man bei Ängsten genauso vorgehen. Die „systematische Desensibilisierung“ ist ein Begriff aus der Verhaltenstherapie. Dabei wird systematisch durch Gewöhnung Angst abgebaut. Beispiel: Spinnenphobie. Hier kann der Patient zusammen mit dem Therapeuten z.B. zunächst das Foto einer Spinne betrachten und dabei Entspannungstechniken anwenden. Weiterlesen

Coping-Strategie

„Coping“ ist alles, was ich tue, um mit einer stressigen Situation fertigzuwerden. Nach einem furchtbaren Tag kann ich mich z.B. abends zurückziehen. Das ist sinnvoll und hilft mir, das Erlebte zu verdauen. Ziehe ich mich allerdings dauerhaft zurück, dann wird diese „Coping-Strategie“ oft zu einem Nachteil, denn sie führt mich in die soziale Isolation. In einer Verhaltenstherapie konzentrieren sich Therapeut und Patient stark auf diese „Coping-Strategien“ und versuchen gemeinsam, günstigere Coping-Strategien für schwierige Situationen zu finden. Auch in einer psychoanalytischen Therapie verändern sich Coping-Strategien – nur eher „automatisch“ und als Nebeneffekt. Weiterlesen

Zeit ist Geld – auch in der Psychotherapie?

"Psychoanalysen dauern viel zu lange", heißt es oft. Es folgt die Aussage, dass Verhaltenstherapien kürzer seien und trotzdem effektiv. Doch so einfach ist das nicht. Bereits 1995 hat die Wissenschafts- Pressekonferenz (WPK) zum Thema "Psychotherapien auf der ...

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PsychOpen: Psychologisches Wissen kostenlos

Wer sich in der Psychologie für wissenschaftliche Veröffentlichungen interessiert, der kommt meistens über das Abstract, also die Zusammenfassung, einer Studie nicht hinaus. Sobald man sich den gesamten Studientext anschauen möchte, heißt es: Zahlen. Zwischen ...

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Stress-Diathese-Modell

Bei vielen psychischen Erkrankungen vermuten die Forscher, dass die Gene mit daran beteiligt sind. Das Gen allein reicht aber meistens nicht aus, um eine psychische Erkrankung zu verursachen. Erst wenn Probleme im sozialen Umfeld dazukommen, wird aus der Veranlagung eine Krankheit. Dazu gehören zum Beispiel Entwicklungsprobleme eines Kindes, wenn es in einer Familie mit vielen Spannungen aufwächst. Weiterlesen

Unerklärliche Beschwerden? (Buchtipp)

Rückenschmerzen, steifer Nacken, Ischiasbeschwerden? Dann müssen Sie unbedingt Helga Pohls Buch über „Unerklärliche Beschwerden“ lesen. Die Autorin und Psychoanalytikerin erklärt sehr einleuchtend, wie dauerhaft angespannte Muskeln und angespanntes Bindegewebe viele Beschwerden aufrecht erhalten können. Dabei bringt es oft nichts, die „Muskulatur zu stärken“ oder sie zu dehnen. Helga Pohl entwickelte nach eigenen leidvollen Erfahrungen mit einem Bandscheibenvorfall die „Sensomotorische Körpertherapie“. „Du musst die Rückenmuskulatur stärken“ – diesen Satz hören Rückenschmerzpatienten nur allzu häufig. Sie merken aber oft gleichzeitig, dass das allein nicht hilft.

Viel wichtiger sei es, ein Gespür für den Körper zu bekommen.

Welche Bewegungen tun gut? Welche Bewegungen sind leicht? Wo manifestieren sich meine Gefühle? Mit diesen und ähnlichen Fragen hat sich die Autorin und Körpertherapeutin Helga Pohl lange beschäftigt. Unsere Gefühle schlagen sich auch in unserem Körper nieder. Helga Pohl fragt ihre Patienten zum Beispiel: „Wo spüren Sie Ihre Angst?“ Vielleicht sitzt die Angst im Nacken, vielleicht aber auch im Bauch. Meistens lässt sich nach Meinung der Autorin jedenfalls eine Region festmachen und auch behandeln.

„Du bist da ja total verspannt! Lass doch mal locker.“ Wer kennt solche Sätze nicht? Doch wir merken: Das ist kaum möglich, denn unser Gehirn scheint auf die verspannten Muskeln keinen bewussten Zugriff mehr zu haben. Helga Pohl stellt in ihrer körperzentrierten Therapie die Verbindung wieder her, so dass es irgendwann gelingt, die Verspannungen wieder zu lösen.

Viele Wege führen nach Rom

Häufig würden die Patienten mit ihrer langen Schmerzgeschichte einfach als „psychosomatisch“ abgestempelt und keine weitere Hilfe erfahren, so Helga Pohl in ihrem Buch. Dabei seien zum einen die Beschwerden häufig in der Tat körperlich bedingt. Die Ursachen lägen in der Muskulatur und im Bindegewebe. Zum anderen ließen sich aber auch psychische Spannungen durch eine geeignete Körpertherapie lösen. Der Körper ist der Spiegel unserer Seele, aber auch körperliche Beschwerden können unsere Seele leiden lassen. Leicht entsteht die Frage nach Henne oder Ei. Doch Teufelskreise lassen sich durchbrechen, indem die Therapie einfach an einem Punkt ansetzt: Wirksam kann sowohl die Behandlung der Henne als auch des Eis sein.

Unerforschtes Bindegewebe

Helga Pohl hat sich nach eigenen leidvollen Erfahrungen selbst an eine von ihr entwickelte Therapieform herangetastet. Dabei spielte auch die Methode von Moshe Feldenkrais eine große Rolle. Die Feldenkrais-Methode bildet einen guten Übergang zwischen Psycho- und Körpertherapie.

Der Physiker Feldenkrais lehrte, wie Bewegungen weich, leicht und geschmeidig werden.

Doch Helga Pohl blieb hier nicht stehen, sondern beschäftigt sich insbesondere auch mit dem Bindegewebe. Rasch könne sie Knötchen im Bindegewebe ertasten, dort, wo die Patienten Schmerzen angeben. Durch eine Bindegewebsmassage könnten sich viele Störungen wie Schmerzen oder auch Lähmungen lindern lassen. Doch Helga Pohls Therapie ist mehr als Feldenkrais und Massage. Sie erklärt:

„Das Besondere sind die Pandiculations nach Thomas Hanna und die Überwindung der sensomotorischen Amnesie. Und es ist das Körperbewusstseinstraining, die angewandte funktionelle Anatomie und die Übertragung des ganzen auf jedermanns Alltag. So dass man selbst erkennen kann, was man tut, wo man unwillkürlich festhält, so dass man die Beschwerden bekommt. Neu ist auch, dass man selbst aktiv werden kann. Das macht die Ergebnisse so haltbar und die Patienten schlauer und selbständiger.“

Anregend

Das Buch ist eine wunderbare Anregung für viele Patienten mit chronischen Beschwerden „ohne Befund“. Die Autorin schreibt mit großer Begeisterung und wer gerade selbst leidet, ist versucht, sich ins Auto zu setzen und direkt in ihre Praxis zu fahren. Doch es gibt keine Wundermittel. Das sollte sich der Leser nochmal verdeutlichen, bevor er sich von der Begeisterung allzu sehr mitreißen lässt.

Wer sich persönlich von der Autorin behandeln lassen möchte, findet ihre Praxis in Starnberg-Percha bei München. Eine Therapeutenliste mit Therapeutenadressen in Ihrer Nähe finden Sie auf der Website der Autorin. Helga Pohl bietet außerdem Lehrgänge in „Sensomotorischer Körpertherapie“ für Therapeuten an.

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Zyklisch Maladaptiver Beziehungszirkel (CMP und SASB)

Der Zyklisch Maladaptive Beziehungszirkel (Cyclic Maladaptive Pattern, CMP) ist ein Kommunikationsmodell, das 1984 vom Psychotherapieforscher Hans Strupp und dem Psychologen Jeffrey L. Binder entwickelt wurde. Der Psychoanalytiker Wolfgang Tress hat dieses Modell 1990 modifiziert. Das Modell bezieht sich auf die Erwartungen eines Menschen an andere und die Reaktionen, die die anderen auf diese Erwartungen zeigen. In dem von Tress modifizierten Modell werden mögliche Zirkel in der Arzt-Patienten-Beziehung beschrieben. Weiterlesen

Resilienz

Resilienz ist der Ausdruck für psychische Widerstandskraft. Manche Menschen haben eine große Resilienz: Sie sind – vielleicht sogar trotz großer Belastungen in der Kindheit – gesund geblieben und können Lebenskrisen gut überwinden. Andere zerbrechen trotz scheinbar wohlbehüteter Kindheit an den kleinsten Problemen. Weiterlesen

Psychosomatose und somatoforme Störung

Wer an einer körperlichen Erkrankung leidet, die durch seelische Probleme ausgelöst oder wesentlich verschlimmert wird, der hat eine psychosomatische Erkrankung, auch „Psychosomatose“ genannt. „Soma“ ist das griechische Wort für „Körper“. Die Seele bewirkt also eine Veränderung im Körper. Diese Veränderungen sind auch nachweisbar: Bei der Neurodermitis z. B. ist die Haut sichtbar entzündet. Seit den 50iger Jahren gibt es den Begriff der „Holy Seven“, der sieben klassischen psychosomatischen Erkrankungen, die der Arzt Franz Alexander (1891–1964) zusammengefasst hat. Weiterlesen

Psychosomatisch oder somatopsychisch?

In der Medizin wird meistens das betonte Wort nach vorne gestellt. Das Wort „Soma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Körper“. Wer an einer „psycho-somatischen“ Erkrankung leidet, der hat also eine psychische Störung, die zu körperlichen Beschwerden führt. Depressionen beispielsweise können sich in Rücken- oder Magenschmerzen äußern, ohne dass eine körperliche Erkrankung vorliegt. Weiterlesen