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Neurologische Soft Signs (NSS) kommen häufig bei Zwangsstörungen und Schizophrenie vor

Neurologische Soft Signs (NSS) sind leichte neurologische Störungen, die sich bei Bewegungen bemerkbar machen. Sie können z.B. durch Sauerstoffmangel unter der Geburt entstehen. Solche NSS sind manchmal kaum bemerkbar, aber an bestimmten Bewegungen erkennbar. Zum Beispiel können Musiker oder andere Künstler darüber klagen, dass sie bei Repetitionsbewegungen scheitern – einzelne Muskeln des Körpers verkrampfen und die Bewegung geht nicht weiter. Deutlichere NSS zeigen sich z.B. im motorischen Luria-Test (Youtube): Wenn es uns schwerfällt, in einem flüssigen Bewegungsablauf mehrmals mit unserer Hand zuerst eine Faust zu machen, dann die Hand auf der Kante, dann auf der Handinnenfläche aufzustellen (englisch: „Fist-Edge-Palm“-Reihenfolge, FEP-Test), weist dies auf ein NSS hin. Häufig ist dies ein Zeichen für leichte Schädigungen des Frontalhirns. Früher wurde auch von „Minimaler zerebraler Dysfunktion“ (MCD) gesprochen.Weiterlesen

Präcox-Gefühl: Der erste intuitive Eindruck bei der Schizophrenie-Diagnostik ist wichtig

Als "Präcox-Gefühl" (also vor-reifes Gefühl) wird ein erstes intuitives Gefühl bezeichnet. Es zeigt sich, bevor man weiß, was genau überhaupt los ist. In der Psychiatrie bezeichnet man damit den ersten intuitiven Eindruck des Psychotherapeuten vom Patienten, d...

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Depersonalisation und Derealisation: Wenn die Hand so komisch aussieht, hilft Kneifen

Es gibt Momente, da wird's einem ganz komisch. In unangenehmer Weise meint man, neben sich zu stehen und nicht ganz verankert in sich selbst zu sein. So, als käme der körperinnere Halt nicht selbstverständlich bis in die Finger- und Zehenspitzen. Diesen Zus...

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Psychose: Gegen den Wahn kommt die Realität nicht an

Wir alle kennen unsere kleinen Wahnüberzeugungen, die wir selbst sogar als solche erkennen und gegen die wir trotzdem nicht ankommen. Kein "Sieh-doch-mal!", keine noch so vernünftige Argumentation kann uns erreichen, wenn wir von unserem persönlichen Bild i...

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„Ich bin Gott!“ – Warum Psychotiker das vielleicht oft glauben

Viele Psychotiker haben in der frühesten Kindheit die schlimmsten Dinge erlebt. Nicht wenige konnten nur überleben, indem sie sich „tot“ stellten oder wie Gott erlebten. Wenn ein psychotischer Patient kommt und behauptet, er sei Gott, ist die Versuchung groß, ihm zu zeigen, dass es nicht so ist. Manche Patienten wollen sogar, dass man sie bestätigt. Doch dann würde der Therapeut sich unglaubwürdig machen. Daniel Knafo und Michael Selzer stellen dieses Dilemma in ihrem Buch „From Breakdown to Breakthrough“ (Routledge, 2024, S. 40-43) eindrücklich dar. Sie schlagen vor, auf eine spezielle Art nachzufragen, z.B. so: „Seit wann weißt Du, dass Du Christus bist?“ (S. 42) So kann der Patient sich ernst genommen fühlen, seine Welt mit dem Therapeuten teilen und durch Nachdenken gleichzeitig nach alternativen Sichtweisen suchen. Der Therapeut dürfe nicht vergessen, dass der Patient in einem komplizierten Wahnsystem stecke, so Knafo und Selzer (S. 40 ff.). Weiterlesen

Katatonie – wenn man sich stilllegt

Als "kataton" (kata = griechisch: "von oben nach unten", herab; tonus = Spannung) bezeichnet man einen Menschen, der nur noch da sitzt uns sich unter großer innerer Anspannung nicht mehr bewegt. Das kommt unter anderem bei sehr schweren Depressionen und Psy...

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Über das Gefühl, dass jemand in die eigene Seele dringt (Psychose-Serie 22)

"Immer, wenn ich eine Panikattacke habe, habe ich irgendwie das Gefühl, dass jemand in mich eindringt. Ich glaube in dem Moment, ich fühle mich so unfassbar schlecht, weil meine Mutter mir in eben diesem Moment Böses wünscht. Ich schäme mich, das zu sagen, wei...

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Plötzliche Psychose und Epilepsie: Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis? (Psychose-Serie 23)

Viel zu oft dreht es sich bei Psychosen zu sehr um den Hirnstoffwechsel. Doch bei einer speziellen Entzündung des Gehirns kann aus guter Gesundheit heraus plötzlich eine Psychose entstehen, häufig gepaart mit epileptischen Anfällen und einer Entgleisung des...

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„Immer, wenn ich mich verliebe, werde ich psychotisch“

Liebe sei heilsam, heißt es. Man solle sich "in sich selbst zu Hause fühlen", sagt man. Und doch ist das für manche Menschen ein Ding der Unmöglichkeit, weil das "Zuhause" ein Ort von Gewalt, Geschrei, Missachtung und Grausamkeit war. Etwa 20% der Bevölkerung ...

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Die Sprache in der Psychose: Es war einmal der Sinn (Psychose-Serie 18)

Menschen in einer Psychose entwickeln häufig eine ganz eigene Sprache. Ihr inneres Erleben ist so schwierig zu beschreiben, dass sie z.B. Worte für spezielle Erfahrungen erfinden. Ähnlich tun es kleine Kinder in ihrer Entwicklung. Pippi Langstrumpf erfindet...

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