„Gestern habe ich wieder den ganzen Tag Angst gehabt. Ich konnte es kaum aushalten. Ich dachte, ich muss sterben!“ Manche Psychotherapeuten stellen vielleicht diese Frage: „Was wäre denn das Schlimmste, was passieren könnte?“ Manche Patienten fühlen sich durch diese Frage entlastet, weil sie dann feststellen, dass bei genauerer Betrachtung das Schlimmste gar nicht so schlimm ist. Doch wenn die Probleme tiefer liegen, kann es sein, dass man sich noch unverstandener fühlt. Weiterlesen
Unser Tag verläuft in Rhythmen. Wir haben Phasen, in denen wir uns recht gut fühlen und solche, in denen wir uns plötzlich abgeschlagen und unruhig fühlen, in denen wir Übelkeit verspüren und denken: „Ich schaff‘ das alles nicht.“ Hunger, Durst, Erholungs- und Bewegungsbedürfnis, das Bedürfnis nach Geselligkeit, nach Alleinsein und Ruhe – all das kommt im Laufe eines Tages im Wechsel immer wieder. Manchmal gibt es Konstanten, die wir nicht mögen: Nach der Wintermüdigkeit kommt direkt die Frühjahrsmüdigkeit. „Ich bin immer nur müde, erschöpft und depressiv“, sagen manche. Dann fängt manchmal eine lange Suche an. Manchen hilft eine Psychotherapie, eine Ernährungsumstellung, ein Berufswechsel oder Veränderungen in den Beziehungen.Weiterlesen
Wann immer ich eine Sendung über „Impfgegner“ höre, höre ich wiederkehrend dieselben Argumente. Am Ende sei es die Aufklärung, die erforderlich sei, um einen Impfgegner vom Impfen zu überzeugen. Mit den aufklärenden Informationen verhält es sich aber ähnlich wie mit anderen Argumenten der Vernunft: Sie kommen nicht an, wenn die Entscheidung das Ergebnis von mehr oder weniger bewussten Phantasien und Affekten ist. Viele gehen davon aus, dass es sozusagen etwas „Dummes“ sei, sich nicht impfen zu lassen, wohingegen es die Vernünftigen und „Intelligenten“ seien, die sich für die Impfung aussprächen. Tatsächlich lassen sich Menschen mit einem niedrigeren Bildungsgrad seltener impfen (siehe von Lengerke, T et al., 2021). Doch was ist es vielleicht noch, was in der Diskussion fehlt?Weiterlesen