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Angststörung: kurz vor der Menstruation ist es am schlimmsten

Immer wieder berichten Frauen mit einer Angststörung, dass die Angstattacken kurz vor der Regel am schlimmsten seien. Schon 1988 haben sich der Psychiater Oliver G. Cameron (Michigan, USA) und Kollegen mit diesem Phänomen auseinandergesetzt. Sie ließen 10 F...

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Eine verletzte Seele verhält sich wie eine Wunde

Der Schnitt sitzt tief. Er kam plötzlich und unerwartet. Man kreischt, läuft weg, man muss sich übergeben. Man denkt, man wird verrückt. Man kann nicht weinen. Man fragt sich, ob man nicht einfach gegen den nächsten Baum fahren soll. Wie wenn man auf die heiße...

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Natürliche Lust-Unlust-Rhythmen annehmen

Unser Tag verläuft in Rhythmen. Wir haben Phasen, in denen wir uns recht gut fühlen und solche, in denen wir uns plötzlich abgeschlagen und unruhig fühlen, in denen wir Übelkeit verspüren und denken: „Ich schaff‘ das alles nicht.“ Hunger, Durst, Erholungs- und Bewegungsbedürfnis, das Bedürfnis nach Geselligkeit, nach Alleinsein und Ruhe – all das kommt im Laufe eines Tages im Wechsel immer wieder. Manchmal gibt es Konstanten, die wir nicht mögen: Nach der Wintermüdigkeit kommt direkt die Frühjahrsmüdigkeit. „Ich bin immer nur müde, erschöpft und depressiv“, sagen manche. Dann fängt manchmal eine lange Suche an. Manchen hilft eine Psychotherapie, eine Ernährungsumstellung, ein Berufswechsel oder Veränderungen in den Beziehungen.

„Das soll ein guter Tag werden“, wünschen wir uns und meinen damit: Es soll ein rundum guter Tag werden. „Nach einer guten Psychotherapiestunde habe ich so oft eine schlechte Stunde“, sagen wir vielleicht. Solche Dinge hängen von unzähligen Faktoren ab, aber auch vom „natürlichen Rhythmus“. Es hängt auch ab von den Erwartungen, die wir haben. Wenn wir wissen, dass wir an jedem Tag auch Unlust verspüren, können wir das leichter ertragen. Wir schalten dann vielleicht nicht so sehr unsere Abwehr ein, denn die verdirbt vieles.

Abwehr beobachten

Sobald wir Unlust verspüren, wollen wir sie „weg haben“. Wir versuchen, uns gute Gedanken zu machen, obwohl wir uns ärgern, zu lächeln, obwohl wir nicht lächeln wollen, uns wachzurütteln, obwohl wir gerade müde sind. Besser kommen wir jedoch damit klar, wenn wir in uns hineinhorchen und merken: „Ah, da simmer ja wieder.“ Dann können wir gucken, wie es uns genau geht, was wir gerade brauchen und suchen. Wir können schauen, was denn gerade war, wer was gesagt hat und wie diese Unlust in uns hinein kam. Wir können aber auch darauf hoffen, dass wir uns in wenigen Stunden wieder anders fühlen.

Versteckte, unterdrückte Aggressionen können sehr müde machen. Über die eigene Wut nachzudenken und vielleicht auch zu sprechen, kann neue Kräfte wecken.

Sich gut zu kennen, hilft

Manche Menschen kennen ihren Tagesrhythmus sehr gut und stellen sich darauf ein. Besonders leicht kann das für Berufstätige sein, die selbstständig arbeiten. „Ich weiß, dass ich von 15 bis 17 Uhr nichts zustande bringe, also lege ich mich da einfach auf die Couch und mache den Fernseher an.“, sagt eine Texterin. „Ich muss bis 10 Uhr alles geschafft haben, danach ist meine energiereiche Zeit vorbei“, sagt eine Autorin. „Dafür stehe ich aber auch gerne um fünf Uhr auf und erledige die wichtigsten Dinge. Das, was weniger anstrengend ist, mache ich am Rest des Tages.“ Sich so einzustellen auf seinen Tagesrhythmus ist das Beste, was man machen kann.

Die meisten Menschen kennen ihren Rhythmus. Sie übergehen ihn nur gerne.

Es gibt Tages-, Wochen- und Jahresrhythmen in uns. Frauen kennen den Monatsrhythmus: In der ersten Zyklushälfte sind sie oft schwungvoll, in der zweiten Hälfte eher rückzugs-, wärme- und schokoloadebedürftig. Im Winter fühlen wir uns aufgrund der ausgedehnten Dunkelheit ganz anders als im Sommer: Unser gesamtes Hormonsystem reagiert auf helle und dunkle Monate. Und manchmal können wir die Gefühle der verschiedenen Phasen auch abgleichen: Manche empfinden den September wie die „17 Uhr“ des Tages oder sie empfinden den Montag wie ein viel zu frühes Aufstehen. Jede Phase hat ihre eigenen Farben, Klänge, Empfindungen.

Wie sieht mein Rhythmus aus?

Um den eigenen Rhythmus genauer kennenzulernen, braucht man Regelmäßigkeit. Es kann helfen, eine Weile jeden Morgen um 5 oder 6 Uhr aufzustehen, wenn man ein früher Vogel ist. Zu wissen: „Egal, was kommt: Von 13-15 Uhr mache ich Mittagspause“, hilft sehr gut, um über den Tag zu kommen. Es ist dann wie in der Woche: Wenn man weiß, dass es einen Sonntag zum Ausruhen gibt, geht’s leichter.

Alle kommen mir heute in die Quere. Ein typischer Montag! Was kann ich bloß tun?“ – „Auf Dienstag warten.“

Realistisch oder unrealistisch?

„Das kann ich mir in meinem Beruf aber nicht leisten“, sagen viele. Doch oft kann man sich mehr leisten, als man so denkt. Häufig spielen Ängste eine große Rolle. „Wenn ich mittags essen gehe, ist das unkollegial“, sagt der Kollege. Aber ist es nicht unkollegialer, nachmittags nur noch einen rauen Ton anzuschlagen, weil der Magen grummelt? Da ist die Angst, zu wenig zu verdienen, wenn man Mittagstermine absagt oder seinen Vertrag nicht verlängert zu bekommen, wenn man abends pünktlich seine Arbeitsstelle verlässt. Sehr oft zeigt sich, dass die Dinge dennoch funktionieren, wenn man seine Ängste überwindet und seinen Ideen nachgeht. Es ist eine Bastelei, aber wenn man seinen Rhythmus gefunden hat, wird vieles sehr viel einfacher.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 5.1.2017
Aktualisiert am 2.5.22

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