Unser Tag verläuft in Rhythmen. Wir haben Phasen, in denen wir uns recht gut fühlen und solche, in denen wir uns plötzlich abgeschlagen und unruhig fühlen, in denen wir Übelkeit verspüren und denken: „Ich schaff‘ das alles nicht.“ Hunger, Durst, Erholungs- und Bewegungsbedürfnis, das Bedürfnis nach Geselligkeit, nach Alleinsein und Ruhe – all das kommt im Laufe eines Tages im Wechsel immer wieder. Manchmal gibt es Konstanten, die wir nicht mögen: Nach der Wintermüdigkeit kommt direkt die Frühjahrsmüdigkeit. „Ich bin immer nur müde, erschöpft und depressiv“, sagen manche. Dann fängt manchmal eine lange Suche an. Manchen hilft eine Psychotherapie, eine Ernährungsumstellung, ein Berufswechsel oder Veränderungen in den Beziehungen.Weiterlesen
Wann immer ich eine Sendung über „Impfgegner“ höre, höre ich wiederkehrend dieselben Argumente. Am Ende sei es die Aufklärung, die erforderlich sei, um einen Impfgegner vom Impfen zu überzeugen. Mit den aufklärenden Informationen verhält es sich aber ähnlich wie mit anderen Argumenten der Vernunft: Sie kommen nicht an, wenn die Entscheidung das Ergebnis von mehr oder weniger bewussten Phantasien und Affekten ist. Viele gehen davon aus, dass es sozusagen etwas „Dummes“ sei, sich nicht impfen zu lassen, wohingegen es die Vernünftigen und „Intelligenten“ seien, die sich für die Impfung aussprächen. Tatsächlich lassen sich Menschen mit einem niedrigeren Bildungsgrad seltener impfen (siehe von Lengerke, T et al., 2021). Doch was ist es vielleicht noch, was in der Diskussion fehlt?Weiterlesen
Das Kind, es wird gequetscht. Es ist in schlechten Händen. Es schreit, doch es wird nicht gehört. Es ist unerträglich. Viele Monate und Jahre erlebt das Kind diese Gewalt. Das Kind ist beschädigt am ganzen Körper. Und an seiner Seele. Die Gewalt ging ihm unter die Haut. Es ist unfähig geworden, sich berühren zu lassen. Es heißt, die Haut erneuere sich alle vier bis sechs Wochen. In einer Studie der Uni Frankfurt fanden Wissenschaftler heraus, dass das Gefühl des Beschmutztseins dadurch verringert werden kann, dass man den Betroffenen verdeutlicht, wie oft sich die Haut seit den Missbrauchserfahrungen bereits erneuert hat (Jung et al., 2011, PDF). Doch die Spuren des Erlebten sitzen noch viel tiefer: in den Propriozeptoren, also den Tiefensensibilitäts-Rezeptoren der Muskulatur. Die kann man nicht austauschen.Weiterlesen