Der Psychologe Friedemann Schulz von Thun (geb. 1944) sagt, dass man in der Kommunikation mit „vier Ohren“ hören kann: Es gibt eine Sachebene, eine Ebene der Selbstkundgabe, eine Apellebene und eine Beziehungsebene. Beispiel: „Hier müsste mal gesaugt werden.“ Die vier Botschaften lauten: „Es ist dreckig“ (Sachebene), „Mach du mal sauber!“ (Appellebene), „Ich jedenfalls mach’s nicht.“ (Selbstkundgabe) und „Du bist diejenige von uns beiden, die normalerweise putzt.“ (Beziehungsebene, Information über die Beziehung).
Akademikerinnen, die auf Partnersuche sind, suchen einen gebildeten Partner – er sollte nach Möglichkeit studiert haben. Wenn eine Akademikerin das laut sagt, bekommt sie vieles zu hören: Diskriminierung sei das, Standesdünkel gar. Man solle sich doch nicht so einengen und seine Chancen weit offenhalten. Auch unter Akademikern gebe es Arschlöcher, hört die Akademikerin. Die Akademikerin müsse sich auch dazu bereit machen, „nach unten“ zu heiraten – so, wie es die Männer ja auch täten: Der Arzt heiratet die Krankenschwester, doch die Ärztin heiratet nur selten den Pfleger. Letzteres sei gesellschaftlich nicht akzeptiert, las ich kürzlich wieder. Doch die Akademikerin denkt bei ihrer Partnersuche nicht an „gesellschaftliche Akzeptanz“, sondern an ihre Sehnsucht nach geistigem Austausch.Weiterlesen