Das Kind, es war das Ein-und-Alles für seine Eltern. Sie waren nicht weit gekommen, die Eltern. Sie kamen aus dem Krieg. Das Kind, es durfte sich nur mit großer Vorsicht an seiner Entwicklung freuen. Das Wachsen erschien ihm wie ein Sich-satt-Essen neben den hungrigen Eltern. Es durfte nicht zu sehr wachsen, nicht zu reich werden und auch keine bessere Familie gründen. Es setzte Himmel und Erde in Bewegung, um wenigstens eine kleine Wolke zu erreichen. Da saß es nun drauf. Die Eltern, sie waren stolz und sie waren es nicht. Sie waren beschämt ob des Unterschieds. Der Magnet zog das Kind wieder in den Abgrund. Eine große Kraft. Wieder unten angekommen war das Kind arm und kalt. Aber ohne Schuldgefühl. Weiterlesen
Dieser ohrenbetäubende Lärm. Doch das Kind, es kann nicht mehr schreien. Die Mutter drückt ihm den Atem ab. Das Kind liegt auf dem Rücken. Es ist vielleicht acht oder neun Jahre alt. Es sieht. Weiße Tropfen. Von der Tapete herunterrinnen. Es bekommt keine Luft mehr. Noch eine Sekunde. Und das Licht geht aus, denkt das Kind. Es blickt die Mutter an. Vielleicht seine Rettung. Es blickt. Der Mutter in die Augen. Die Mutter lässt los. Ganz plötzlich. Und ist weg. Das Kind, es setzt sich auf. Es sitzt auf dem Bett. Das sommerliche Vormittagslicht leuchtet durch das Fenster. „Glück gehabt“, denkt das Kind. „Hab ich ein Glück gehabt.“ Weiterlesen
Manchmal, da war es so einsam. Das Kind ging ins Bett, ohne Mutter. Die saß nebenan. Das Einzige, was dann noch tröstete, war der Strahl der tiefstehenden Abendsonne, der durch die Jalousetten fiel und auf dem Boden ein warmes Licht hinterließ. Weiterlesen
Ich stehe vor meiner Mutter wie vor einem Rätsel. Ich stehe vor meinem Körper wie vor einem Rätsel. Vor meinem Schreibaby. Vor meinem Patienten. Vor meinem Traum. Wo ist der Zugang?