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Punktgenau

Gleich kommt es auf mich an. Alle Blicke liegen auf mir. Um Punkt 13 Uhr fängt meine Prüfung an. Das Problem bei olympischen Wettkämpfen ist das Gefühl, auf den Punkt genau leistungsfähig sein zu müssen. Die Nerven zu behalten. Wir können das trainieren: Fr...

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Schwellengefühle

Wir schenken ihnen kaum Aufmerksamkeit, dabei sind sie so mächtig: die Momente auf der Schwelle. Das Baby weint, wenn es ins Bettchen gelegt wird – zu groß ist das unangenehme Gefühle an der Schwelle zum Getrenntsein und zum Schlaf. Da ist das gequälte Mädchen, das fast einen Orgasmus bekommt, weil sie hört, dass ihre Mutter gleich zur Tür hereinkommt (Beispiel erzählt von Professor Wolfgang Berger im Podcast). Bevor die Psychotherapiestunde beginnt, kommt der Druck, auf die Toilette zu laufen. Gleich geht der Vorhang auf und man betritt die Bühne. Weiterlesen

Keine Angst vor der Wahrheit mehr

Im Anfang war der Widerstand. Wenn ich merkte, ich war neidisch, rachsüchtig und zerstörerisch, sagte ich mir: "Das kann nicht sein!" Wenn ich merkte, ich hatte jemandem geschadet, wies ich es wütend von mir. Schuldgefühle auszuhalten und ein böses Ich zu b...

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Nichts hilft mehr

Die Angst ist überall. Sie ist tief in mir und war schon immer dort. Sie bedrängt mich, sie füllt mich aus. Sie ist wie ein riesiges Loch. Es gibt keinen Kern mehr in mir. Die Realität greift nicht mehr. Niemand kann mich trösten, niemand kann mir Halt geben. Die anderen, sie interessieren mich nicht. Das Leben ist nichts als eine riesige Bedrohung. Ich kapituliere. Medikamente helfen nicht. Expositionstraining hilft nicht. Beziehung nicht. Selbst im Tod bin ich mir nicht sicher, dass ich nicht auf immer irgendwelche Höllenqualen leiden muss. Nichts hat wirklich gegriffen. Ich bin Dieselbe geblieben. Weiterlesen

Eine verletzte Seele verhält sich wie eine Wunde

Der Schnitt sitzt tief. Er kam plötzlich und unerwartet. Man kreischt, läuft weg, man muss sich übergeben. Man denkt, man wird verrückt. Man kann nicht weinen. Man fragt sich, ob man nicht einfach gegen den nächsten Baum fahren soll. Wie wenn man auf die heiße...

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Kette des Guten

Erst ist man auf der Suche. Vielleicht sein halbes Leben lang. Oder länger. Und dann trifft man auf einen Menschen, der ist gut. Der nimmt sich Zeit, der nimmt einen ernst, der lehrt einen, sich selbst zu verstehen. Da gibt es keine „brutale Ehrlichkeit“, sondern vorsichtiges Fragen, vorsichtiges Interesse. Dann tritt noch ein guter Mensch in das eigene Leben. Und dann noch einer und noch einer. Keine Angst, es ist auszuhalten, denn der schlechten Menschen gibt’s genug. Aber das Gute, das ist wie eine Kette. Ein Glied reiht sich an das andere. Irgendwann wird man gehalten und aufgefangen vom Guten. In Freiheit. Und Sicherheit. Und plötzlich kommt es: Das späte Glück, die späte Familie ist da.Weiterlesen

Der Exhibitionist

Allen hatte er schon sein Geschlechtsteil gezeigt. Keine Frau, die vor ihm sicher war. Immer wieder musste er es tun. Es war wie eine Sucht. Er versetzte alle in Angst und Schrecken damit. Er wurde bestraft dafür. Aber er konnte nicht aufhören. "Warum machst d...

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Die seelische Wunde offen lassen

"Psychische Narbe" – immer wieder begegnet mir dieser Begriff. Doch lassen sich Bilder vom Körper so einfach auf die Seele übertragen? Die seelische Narbe macht, dass man keinen Zugang zur Wunde mehr hat. Die Verbindung zur ursprünglichen Wunde ist durch ...

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Wenn’s gut ist und wenn’s schlecht ist

Wenn alles gut ist, wollen wir es festhalten. Oder wir haben Angst, dass nun von irgendwoher die böse Rache kommt und das Gute beendet. Manchmal kommt die böse Rache aus unserem eigenen Über-Ich. Dagegen wehren wir uns. Auf jeden Fall wollen wir etwas tun. ...

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Das Vojta-Baby lernt: Ich werde ignoriert

"Ich will nur losgelassen werden", denkt das Baby, das noch nicht sprechen kann. Das Baby, es ist im Griff des Vojta-Therapeuten. Dann im Griff der Mutter. "Ich muss schreien, damit ich losgelassen werde", denkt es instinktiv. Es schreit. Doll. Immer doller. N...

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