Willkommen

Lippenbändchen durchtrennen?

Das Lippenbändchen (Frenulum labii superioris) zwischen Oberlippe und vorderen Schneidezähnen wird heute gerne und häufig von Zahnärzten durchtrennt. Das ginge „mal eben“ – die „Frenektomie“ sei ein einfacher Eingriff, heißt es. Doch für die Kinder ist es oft eben doch etwas Großes. „Wenn Sie das Lippenbändchen belassen, können sich die Schneidezähne nicht zusammenschieben“, sagt der Zahnarzt. Doch stimmt das? Die Natur hat so viel Kraft – stören sich Zähne, wenn sie mit Kraft durchkommen und sich im Kiefer zurechtrücken wirklich an einem Lippenbändchen? Bereits 1973 wurde eine Studie mit 40 Kindern veröffentlicht, die zeigt: Sind die Kinder klein, hält das Lippenbändchen die Schneidezähne noch auseinander. Aber nach 10 Jahren gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Kindern mit durchtrennten und solchen mit nicht durchtrennten Lippenbändchen. Weiterlesen

Das überträgt sich aufs Kind!?

Als Mutter hört man ein Argument besonders oft: „Das überträgt sich auf’s Kind!“ Das sagen nicht nur Nachbarn und Feinde Freunde, sondern bisweilen auch Kinderärzte, Lehrer oder Therapeuten. Wann immer eine Mutter diesen Satz hört, fühlt sie sich auf merkwürdige Weise dazu aufgefordert, sich besser zu kontrollieren und das Negative von sich wegzuschieben. Sie bemüht sich, nichts Schlechtes über die Kita oder den Partner zu sagen und gibt sich mutiger als sie ist. Doch in Wirklichkeit verändert sie damit nichts. Denn was das Kind mitbekommt, ist das Unbewusste. Weiterlesen

Ein luxuriöses Leben

Mit leisem Summen öffnet sich das Tor. Der Junge empfängt mich freundlich. Ich darf mit in den riesigen Garten kommen. Kinder springen in den Pool, doch sie werden ermahnt, das Wasser zu verlassen, weil Blitz und Donner nahen. Es ist schwül. Wir setzen uns an ...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

„Mein Mädchen kommt als Junge nach Hause.“ Handeln Ärzte zu schnell?

"In meiner Klasse sind jetzt die Jungs in der Überzahl", erzählt mir eine Lehrerin. Es handelt sich um dieselbe Schülerzahl und um dieselben Schüler. Doch einige Mädchen hätten im Laufe der Schulzeit festgestellt, dass sie sich als Jungs fühlten. Sie wollte...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Triangulierung: „Was ich bei Mama nicht finde, finde ich beim Papa.“

Am Anfang unseres Lebens steht die sehr nahe Beziehung zur Mutter. Neun Monate lang waren wir aufs engste mit ihr verbunden. Wie in einer Symbiose verbrachten wir – wenn alles gut ging – die ersten Wochen miteinander. Langsam kam für uns merklich der Dritte im Bunde dazu, der Vater oder die Lebenspartnerin der Mutter. Als „trennender Dritter“ sorgte er/sie dafür, dass wir den Weg nach draußen in die Welt fanden. Üblicherweise ist die Mutter oft dafür, das Kind eher noch zu schonen, während der Vater die Stimme für die Herausforderung erhebt. Weiterlesen

Mentalisierung (Reflexion): Nachdenken über sich und andere

Meistens können wir uns unsere Gefühle und unser Verhalten selbst erklären. Wir können uns vorstellen, wie es ist, wenn wir ärgerlich sind, warum wir es sind und wie wir uns beruhigen können. Wir können aber auch in Grenzen ahnen, was im Kopf unseres Gegenüber...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Affektansteckung: Alle Babys schreien gleichzeitig los

Wenn ein Baby oder Kleinkind in einer Gruppe weint, dann weinen die anderen Kinder gleich mit. Kinder im Vorkindergartenalter stecken sich noch gegenseitig mit ihren Gefühlsausbrüchen an. Auch Erwachsene kennen diese Affektansteckung: Im Fußballstadion oder...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Identifikation und Introjektion: Ich bin wie Du!

Wenn wir an einem anderen Menschen etwas entdecken, das uns entspricht, dann identifizieren wir uns mit ihm uns (idem = lateinisch "Dasselbe"). Wir finden den anderen gut, fühlen uns von ihm verstanden. Gleichzeitig können wir uns in ihn hineinversetzen. W...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

„Wenn ich Dich nicht fresse, machst Du, was Du willst“

Das Kind, es war alleingelassen. Wenn einer kam und es anschaute, es verstand, dann wurde er aus lauter Sehnsucht sofort verschlungen. Doch sobald er verschlungen war, plöppte er immer wieder heraus. Das Kind musste ihn ständig reindrücken - hier und da und do...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Bei Atemwegsinfekten Durstgefühl beachten

„Trinken Sie viel“ lautet vielleicht der Rat Deines Arztes, wenn Du gerade an einer Bronchitis leidest. Doch dieser Ratschlag geht möglicherweise in die falsche Richtung. Der Allgemeinmedizinprofessor (mit dem passenden Namen) Chris Del Mar (Universität Queensland, Australien) erklärt, dass der Körper bei Atemwegsinfekten weniger Wasser ausscheidet, weil er mehr „Antidiuretisches Hormon (ADH)“ produziert. Das Antidiuretische Hormon (ADH) stoppt die Wasser-Ausscheidung (anti = gegen, diuretisch = harnausscheidende Wirkung). Wenn Du nun mehr trinkst, als Dein Durst es verlangt, kann das Blut zu sehr verdünnt werden: Es kommt zu einer Hyponatriämie, also zu einem Natriummangel im Blut, was wiederum zu Übelkeit und Kopfschmerzen führen kann.

Oft ist es so, dass wir zu Beginn des Infektes recht wenig, gegen Ende aber viel Durst haben. Dann normalisiert sich unser Wasserhaushalt wieder. Auch Kinder verlangen von sich aus nach mehr Trinken, wenn sich der Infekt dem Ende neigt.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Studie:

Chris B Del Mar et al.:
“Drink plenty of fluids: A systematic review of evidence for this recommendation in acute respiratory infections
BMJ 2004; 328: 499
doi: 10.1136/bmj.38028.627593.BE (Published 26 February 2004)

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 14.11.2010
Aktualisiert am 17.1.2023