Die „peripartale Depression“, also die Depression rund um die Geburt, ist Thema des Ärzteblattes (Hübner-Liebermann, Bettina et al.: „Peripartale Depressionen erkennen und behandeln“, Dtsch Arztebl Int 2012; 109(24): 419-424; DOI: 10.3238/arztebl.2012.0419). Wenn Schwangere und junge Mütter depressiv sind, hat das verschiedene Auswirkungen auf die Kinder. Im Ärzteblatt sind einige Folgen aufgelistet.Weiterlesen
Nicht nur Erwachsene leiden unter Depressionen – auch bei Kindern und Jugendlichen kommen sie vor. Die Ursachen sind vielfältig. Einige Studien weisen darauf hin, dass schon das frühe Zusammenspiel zwischen Mutter und Kind Einfluss darauf haben kann, ob Kinder später depressiv werden oder nicht. Zu diesen Studien gehört die Untersuchung von Lynne Murray und Kollegen. Weiterlesen
Das Buch „Emotionelle Erste Hilfe“ kann ich Eltern von Schreibabys sehr empfehlen. Der Autor und Körperpsychotherapeut Thomas Harms beschreibt einfühlsam, welche Ursachen hinter dem exzessiven Schreien eines Babys möglicherweise stecken. Er zeigt, wie hilflos sich die Eltern fühlen, aber auch, wie sie mithilfe der „Selbstanbindung“ und bewussten Atmung neue Kraft schöpfen können.
Babys und Kinder sind unbedingt auf Erwachsene angewiesen. Wenn die Eltern den Kindern keinen Schutz bieten, unberechenbar und gewalttätig sind oder nicht auf ihre Kinder eingehen, dann bleiben diese Kinder brüchig. Ihr Ich hat dann einen Entwicklungsschaden genommen, der aus eigener Kraft kaum zu reparieren ist. Wenn uns im Alltag grundlegende Dinge fehlen, wie zum Beispiel ein Sicherheitsgefühl, ein guter Realitätssinn oder die Fähigkeit zur Bindung, dann sind wir überfordert. Ständig bemerken wir als Erwachsene dann diese „Lücke“ in unserer Persönlichkeit. Diese „Lücke“ heißt primärer Entwicklungsschaden. Wir alle sind hier und da zu kurz gekommen. Doch bei manchen waren die ungünstigen Bedingungen so mächtig, dass die Betroffenen spürbar mehr mit dem täglichen Leben und mit ihren Beziehungen kämpfen als andere. In einer psychoanalytischen Therapie gelingt es oft, das Ich nachreifen zu lassen und stärker zu werden.
Kinder, die zu niemandem eine sichere Bindung aufbauen konnten, haben auch noch als Erwachsene mit den Folgen zu kämpfen. Die emotionale Vernachlässigung wird als „Deprivation“ bezeichnet. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob die erwachsene Bezugsperson wirklich nicht da war, oder ob sie „nur“ emotional abwesend war. Die Kinder fühlen sich innerlich leer und können kaum Liebe empfangen oder geben. Nicht selten werden deprivierte Kinder kriminell, süchtig und gewalttätig. Sie kennen keine Verantwortung und reden sich gerne aus allem heraus. Zu allem Leid haben sie manchmal eine feindselige Art, die es ihnen schwer macht, Freundschaften zu schließen.