Wenn Du Dein schreiendes Kind in der Kita zurücklässt, tut Dir das wahrscheinlich genauso weh wie Deinem Kind. Dich plagt das „schlechte Gewissen“, das ja eigentlich auch Ausdruck Deines eigenen Trennungsschmerzes ist. Du spürst vielleicht, dass Du Deinem Kind mit der Trennung möglicherweise zu viel zumutest, doch oft lassen die finanzielle Situation und die Arbeitswelt nichts anderes zu oder dein Beruf ist für dich auch Berufung. Hört Dein Kind auf zu weinen und wendet es sich bald dem Spiel zu, hat es sich wirklich beruhigt. Bleibt es jedoch apathisch, kann man die „Beruhigung“ manchmal auch als „Ohnmachtsreaktion“ verstehen. Das Kind resigniert, es kann ja nicht anders, als im Kindergarten zu bleiben. Was ist jetzt wichtig? Weiterlesen
Saugen, Nuckeln und das Verlangen, alles in den Mund zu nehmen steht im ersten Lebensjahr an oberster Stelle. Schon im Bauch haben wir unseren Daumen in den Mund genommen, um uns zu beruhigen. Als wir auf die Welt kamen, erkundeten wir sie mit dem Mund. Im ersten Lebensjahr waren wir in der oralen Phase (Os = lateinisch: Mund). Wir lallten und bereiteten uns so auf das spätere Sprechen vor. Geprägt wurde der Begriff „orale Phase“ von Sigmund Freud. Zunächst überwiegt das passive Bekommen. Mit dem Einsatz der Hände und mit den Zähnchen kommt das aktive Sich-Nehmen hinzu. Weiterlesen
Wie sieht mein Kind eigntlich aus, wenn es mal muss? Babys und Kleinkinder fangen oft an, mit den Beinen zu kicken – oder sie bekommen einen verträumten Blick. Vielleicht ist dein Kind aber auch im Spiel vertieft und genießt es, in Ruhe in die Windel zu machen. Häufig sieht man auch schon bei den Kleinsten, dass sie allein sein wollen, wenn sie müssen. Wenn Du mit Deinem Kind in einem Laden bist und es versteckt sich hinter einem Regal, kannst Du vielleicht davon ausgehen, dass es verdaut. Lass es so weit wie möglich in seinem Versteck in Ruhe und warte.Weiterlesen
Der Vater hat zu viel getrunken, die Mutter schreit und weint. Das Kind versteht die Welt nicht mehr. Es geht in die Schule – es besucht die 3. oder 4. Klasse. Die aufgeräumte Lehrerin kommt herein und bringt frische Luft mit. Sie ist so hübsch. Die Locken schmiegen sich um ihr Gesicht und sie trägt eine helle Bluse. Sie spricht ganz ruhig. Sie stellt ihre schöne Ledertasche auf den Tisch – was da wohl alles drin sein mag? Sie erzählt und erzählt. Sie bringt Wissen in den Kopf des Kindes. Fraulich, freundlich, lehrerhaft, erfrischend, sanft.Weiterlesen
Wenn kleine Kinder großen Kummer haben, können sie zeitweise nicht spielen. Sind Mama und Papa dabei und ist alles in Ordnung, zeigen die Kinder wieder Interesse an ihrer Umwelt und finden ins Spiel. Wenn Kinder spielen, sind sie innerlich im „Als-ob-Modus“ (englisch: „As-if-mode“). Dieser psychische Zustand, in dem wir innerlich spielen, uns Dinge vorstellen, planen oder träumend unseren Gedanken nachhängen, ermöglicht es uns, psychisch zu funktionieren. Es ist gut, wenn Eltern auf den „Als-ob-Modus“ spielerisch reagieren können.Weiterlesen
„Die Ärztin kann zaubern“, „Heute Nacht kommt die Zahnfee“, „Morgen kommt das Christkind“, sagen die Eltern. „Kannst du nochmal unter dem Bett nachgucken, ob da wirklich kein Monster ist?“, fragt das Kind. Das Problem mit guten Geistern: Sie sind nicht allein. Erzählt man einem Kind etwas von einer guten Fee, dann entsteht im Unbewussten schnell auch die Vorstellung von einer bösen Hexe. Feen und Zauberer sind nicht nur gut – sie sind auch unkontrollierbar. Kleine Kinder haben noch keine sicheren psychischen Grenzen. Es ist nicht immer klar, was Realität ist und was Phantasie. Sie befürchten leicht, dass Erwachsene ihre Gedanken lesen könnten. Auch Erwachsene mit einer Psychose glauben, dass andere ihre Gedanken lesen können. Was, wenn der Nikolaus das auch kann?Weiterlesen