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Warum sind seelische Erkrankungen so hartnäckig und was bringt Veränderung?

Man übt und übt, läuft von Therapie zu Therapie, lässt Zeit vergehen und wird seine Ängste, seine Depressionen, seine sogenannte Borderline-Störung nicht los. Was ist es, das seelisches Leid so hartnäckig werden lässt? Dieser Frage widmet sich der Psychoanalyt...

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Körperhöhlen machen Phantasien

Die dunkle Höhle ist gefährlich, feucht und glitschig. Es könnten Räuber darin lauern. Wir können nicht alles sehen. Da, wo's leer ist, kann man was rein tun. Unsere Körperhöhlen beflügeln unsere Phantasie: Die Mundhöhle (Zahnarztphobie), der Schlund, die Mage...

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Buchtipp: Viktor Staudt: Die Geschichte meines Selbstmords

Er komme von der dunklen Seite des Lebens, aber jetzt sei er auf der hellen Seite, sagt der niederländische Autor Viktor Staudt in einem Fernsehbeitrag in der Sendung maintower/hr-fernsehen (1o.9.2015, Welttag der Suizidprävention). Viktor Staudt litt unter Angst und Panik und warf sich in selbstmörderischer Absicht vor einen Zug. Wenn man schon so weit sei, könne man gar nicht mehr an den Zugführer denken. Man sei da wirklich krank, sagt er im Beitrag. Bei seinem Selbstmordversuch verlor er beide Beine. Danach klärte er Menschen viele Jahre über Depressionen und Angststörungen auf. Am 8.9.2019 nahm er sich in Italien endgültig das Leben. Weiterlesen

Die Angst der Ärzte vor den Ärzten

Viele Ärzte haben Angst, selbst zum Arzt zu gehen – nicht nur aufgrund ihrer lähmenden Angst vor einer schwerwiegenden Diagnose, sondern auch aufgrund ihrer Angst, in den Händen ihrer Kollegen verloren zu sein. Neben dem Wunsch, anderen Menschen zu helfen, wollen sich Medizinstudenten mit dem Studium auch selbst helfen. Die eigene Angst vor Krankheiten oder schlechte Erfahrungen mit Ärzten in der Kindheit können wichtige Beweggründe für das Medizinstudium sein. Jahrelang schleppen viele Ärzte ihre Ängste, Beschwerden und Nöte mit sich herum, bis sie manchmal völlig verzweifelt sind. Es ist oft nicht leicht, hier einen Weg zu finden.

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Oberberg-Stiftung, Berlin

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 25.5.2013
Aktualisiert am 21.4.2023

Angststörung: Ängste kommen ohne vorherige Bewertung

„Immer wieder überfallen mich meine Ängste“, sagt eine Angstpatientin. „In der Klinik habe ich gelernt, dass es etwas damit zu tun haben muss, dass ich eine Situation fälschlicherweise als gefährlich bewerte, obwohl sie es nicht ist. Auch meine körperlichen Symptome bewerte ich dann als etwas Schlimmeres, als sie sind.“ Diese Erklärung kam mir immer unlogisch vor. Entscheidend ist doch die „innere Gefahr“. Mag sein, dass die Angstattacken in dem einen oder anderen Fall etwas mit „Bewertung“ zu tun haben. Meistens kommen die Ängste jedoch so schnell und unvermittelt, dass ich nicht glaube, dass es irgendetwas mit „Bewertung“ zu tun hat.

Oder anders gesagt: Es handelt sich meistens wahrscheinlich nicht um eine „bewusste“ Bewertung. Häufig haben die Betroffenen vorher unbewusst etwas gefühlt oder gedacht, bevor die Angst auftrat. Bei manchen Menschen tritt eine Angstattacke dann auf, wenn sie vorher Ärger verspürt, aber diesen dann nicht zugelassen haben. Auch andere unbewusste Vorgänge können sich vor einer Angstattacke abspielen: Neid, sexuelle Phantasien oder Wünsche nach Unabhängigkeit sind nur wenige Beispiele. Irgendetwas in der aktuellen Situation ruft diese unbewussten oder halbbewussten Vorgänge hervor – ein Geruch, eine bestimmte Situation mit einem anderen oder ein bestimmtes Bild. Und dann gibt es sozusagen einein Selbstläufer, einen „Autorun“ im Inneren, der nicht viel mit bewusster Bewertung zu tun hat.

Das autonome Nervensystem spielt eine große Rolle

„Plötzlich hatte ich wieder diesen furchtbaren Durchfall“, sagt ein Patient. „Immer bekomme ich Atemnot in Momenten, in denen ich es mir gar nicht erklären kann“, sagt eine Bekannte. Bei Ängsten reagiert der Körper immer mit. Hier spielt das autonome Nervensystem eine große Rolle. Hierfür gibt es verschiedene Erklärungsmodelle. Ich finde die Polyvagal-Theorie von Professor Dr. Stephen W. Porges interessant. Hiernach ist der Nervus vagus, also der 10. Hirnnerv, sowohl am sozialen Geschehen als auch an den körperlichen Reaktionen beteiligt. Sehr gut erklärt ist die Polyvagaltheorie auf der Website des Schweizer Kinderarztes Dr. med. Cyril Lüdin.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 20.10.2014
Aktualisiert am 3.5.2015

Wo im Körper fühlen Sie Gefühle?

Körperliche Zustände sind schon schwer zu beschreiben - versuchen Sie einmal, genau zu erklären, wie sich Durst oder eine volle Blase anfühlen. Ebenso schwer ist es vielleicht mit psychischem Schmerz, Freude und anderen Gefühlen. Wie fühlt sich Trauer an? Wie ...

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Mit der Angst vor Ebola umgehen

Viele Menschen fürchten sich in diesen Tagen vor Ebola. Besonders betroffen sind Menschen mit einer Angststörung oder hypochondrischen Störung. Psychisches Leid hängst oft mit dem Thema „Grenze“ zusammen. Innerlich wie äußerlich können sich Menschen mit psychischen Beschwerden oft nur schwer abgrenzen. Ihre gefühlte Grenze ist sehr oft unsicher. Gerade, wenn die Betroffenen übergriffige Eltern hatten, die persönliche Grenzen kaum respektierten, stellt sich ein „löchriges“ oder „dünnhäutiges“ Lebensgefühl ein. Wenn dann Gefahren in der Umwelt lauern, wie z.B. eine Ebola-Epidemie, steigen die Ängste ins Unermessliche – auch, wenn das Virus noch weit weg ist. Wie lässt sich mit der Ebola-Angst leben? Weiterlesen

Psychische Störungen hängen mit Beziehung zusammen

Wenn Du eine Psychotherapie machst, merkst Du vielleicht, wie wichtig Dir die Stunden sind. Fällt eine Sitzung aus, ist es für Dich schwer auszuhalten. Es ist Dir wichtig, dass Dein Therapeut für Dich anwesend ist. Vielleicht fühlst Du Dich auch in anderen Beziehungen sehr auf den anderen angewiesen. Wenn Deine nächste Bezugsperson weg ist, kommst Du vielleicht in psychische Not. Oder aber Du gehörst zu den Menschen, die sich alleine am wohlsten fühlen. Sobald Du Dich in einer engeren Beziehung wiederfindest, geht es Dir schlecht. Du kannst dann fast nicht mehr nachdenken, weil Du Dich in Deiner Beziehung so gefangen und bedroht fühlst. Manchmal meinst Du vielleicht, Du könntest weder allein noch mit anderen zusammen sein. Hier merkst Du, wie sehr Dein psychisches Befinden von Beziehungen abhängt.

Besonders bei Angststörungen spielt „der Andere“ eine wichtige Rolle. Während einer Angstattacke wünschst Du Dir vielleicht, dass Du zu jemandem gehen könntest, der Dich beruhigt. Aber wenn der andere dann da ist, fühlst Du Dich vielleicht immer noch beunruhigt oder sogar noch beunruhigter. Dann geht es Dir ähnlich wie einem Kind mit einer unsicheren, ambivalenten Bindung zur Mutter.

Vielleicht hast Du kaum eine Vorstellung davon, dass Du mit einem anderen zusammen sein und Dich dennoch frei fühlen kannst. Es wäre so schön, wenn Du Dich einem anderen Menschen nahe fühlen könntest, ohne Dich eingeengt zu fühlen. Und wenn Dein wichtigster Mensch einmal weg ist, fühlst Du Dich nicht fallengelassen oder hoffnungslos allein, sondern gedanklich und emotional weiterhin mit ihm verbunden. Schon allein diese Vorstellung ist oft schwierig und gleichzeitig ist sie ein denkbares Ziel.

Beziehungen bestimmen unser Leben

Unser ganzes Leben wird von Beziehungen bestimmt. Wegweisend ist die frühe Beziehung zu Mutter, Vater und Geschwistern. Psychische Störungen sind meistens die Folge von misslungenen frühen Beziehungen. Auch die Beziehung, die Du zu Dir selbst hast, hat sich unter anderem aus Deinen Beziehungen zu Deinen Eltern, Geschwistern und Lehrern entwickelt. Beziehungsabbrüche, die Abwesenheit eines bedeutsamen Anderen und Einsamkeit zählen zu den größten psychischen Schmerzen. Sehr negative Beziehungserfahrungen können auch zu einem Mangel an Lebensfreude führen. Helfen kann eine neue Beziehung, z.B. auch die Beziehung zu einem Therapeuten. Wer sich tiefgreifende Veränderungen in seinem Leben wünscht, erreicht diese oft am besten durch eine Psychoanalyse. Dort kann man neue Beziehungserfahrungen machen – dadurch, dass der Andere Dich in einer verstehenden Weise anguckt, kannst Du Dich auch selbst verändern, sodass es Dir immer leichter möglich wird, Dich emotional berühren zu lassen, Dich für andere zu interessieren, Deine Emotionen selbst zu regulieren und Freude an der Beziehung zu haben.

Sobald es Dir gelingt, in Anwesenheit des anderen allein sein zu können, also „bei Dir“ zu bleiben, gehen Deine psychischen Beschwerden wahrscheinlich zurück.

Die wohltuende Nähe zu anderen Menschen kann Dir dann immer öfter möglich werden – das wiederum bringt die Lebensfreude zurück. „Infolge der neuen, besseren Erfahrungen gehen die psychischen Beschwerden zurück und wohltuende Nähe zu anderen Menschen wird immer öfter möglich. „Mein größtes Geschenk ist es, dass ich es genießen kann, mit anderen Menschen zusammen zu sein.“ So ähnlich sagt es eine ehemalige Patientin, die in einer langen Psychoanalyse von ihrer Schizophrenie gesundete (Take these Broken Wings, Youtube).

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Anpassungsstörung

Zur Anpassungsstörung gehören Symptome, die nach einem belastenden Lebensereignis entstehen, also z.B. Schlaflosigkeit nach einer Trennung vom Partner. Entscheidende Lebensereignisse wie Hochzeit, Scheidung, Umzug, Tod eines Angehörigen, Umzug, Arbeitsplatz und ähnliches verursachen bei den meisten Menschen Stresssymptome – dazu können auch Magen-Darm-Beschwerden, eine Angststörung oder eine Depression gehören. Dauern die Beschwerden länger als ein halbes Jahr, ist eine chronische Anpassungsstörung entstanden.Weiterlesen

Freud-Zitate: Flugangst

So viel wird über Freud gesagt und über das, was er gesagt haben soll. Doch was hat er wirklich gesagt? Wenn ich Freud lese, bin ich immer wieder erstaunt: Vieles könnte heute genau so gesagt werden. Jetzt in der Ferienzeit ist vielleicht dieses Zitat interess...

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