Träume sind eine Verdichtung von vielen Eindrücken, Gefühlen und Erfahrungen. Manche Kinder haben eine Alptraum-Figur, von der sie immer wieder träumen. Diese Alptraumfigur kann uns auch noch als Erwachsene begleiten. Diese Horrorfigur ist so etwas wie der böse Wolf, ein „Monster“, ein „schwarzer Mann“. Er hat vielleicht große Zähne, abstehende Haare, lange Finger. Er verfolgt uns im Traum, wir fühlen uns ihm ausgeliefert. Diese Figur ist oft eine Zusammensetzung aus vielen Eindrücken, die uns Angst gemacht haben. (Text & Bild: © Dunja Voos) Weiterlesen
Als „latente Traumgedanken“ bezeichnete Sigmund Freud die unbewussten Gedanken, Wünsche und Ängste, die den Traum produzieren. Diese Wünsche und Gedanken werden jedoch meistens nicht 1:1 im Traum erkennbar. Die latenten Gedanken werden verschleiert und verändert. Das Ergebnis dieser Veränderung ist der „manifeste“ Traum, an den wir uns erinnern und den wir erzählen können. Wenn der Träumer nach dem Aufwachen seinen Traum erzählt, kann man nur Rückschlüsse darauf ziehen, was der Träumer „wirklich“ bzw. „ursprünglich“ gedacht hat. Man kann den Traum dann deuten und findet so die unbewussten Gedanken, die zum Traum geführt haben, also die „latenten Traumgedanken“. Weiterlesen
„Die Traumdeutung“ von Sigmund Freud ist immer noch der Klassiker – unverzichtbar für alle, die sich mit dem Träumen und Schlafen, der Psychoanalyse und dem Unbewussten beschäftigen. Eine Traumdeutung ist oft schwierig und hochkomplex. Der Träumer selbst kann seinen Traum am besten deuten. „Es wird niemand erwarten dürfen, dass ihm die Deutung seiner Träume mühelos in den Schoß falle“ (Sigmund Freud, Die Traumdeutung, 1900: Zur Psychologie der Traumvorgänge, Projekt Gutenberg). Ähnlich, wie wir im Wachzustand unerwünschte Gedanken und Gefühle vermeiden oder verdrängen, so kann es für den Träumer auch schwierig sein, im Wachzustand frei über seinen Traum zu sprechen und ihn zu deuten.Weiterlesen
Manche sagen, dass wir für unser Unbewusstes keine Verantwortung tragen können, weil es ja eben „un-bewusst“ ist. Auch unsere tiefen Träume sind unbewusst. Sigmund Freud sagt hierzu:Weiterlesen
Wir werden zwar gejagt, aber selten handfest gefangen. Träume zeichnen sich meistens dadurch aus, dass das Gefühl von körperlicher Berührung nicht zustande kommt. Eher sind wir im freien Fall oder wir fliegen. Oder wir haben sexuell erregte Träume und hoffen im Traum auf Befriedigung, doch der andere im Traum kommt uns nur selten so nah, dass er uns befriedigen könnte. Weiterlesen
Ist es nicht merkwürdig, wie wir unsere Stimme verändern, wenn wir einen Traum erzählen? Es ist eine ähnliche Stimme wie die, die wir aufsetzen, wenn wir von etwas Übersinnlichem oder Unheimlichem erzählen: Wir hauchen mehr, als das wir sprechen. Allein die Traumerzählung bekommt dann schon etwas Unheimliches. Weiterlesen
Vielen modernen Traumforschern ist Sigmund Freuds „Traumforschung“ (1900) immer noch eine unverzichtbare Lektüre. Umgekehrt sind Psychoanalytiker neugierig auf die Weiterentwicklung in der Traumforschung. Das „Klarträumen“, also das bewusste Bemerken und Steuern eines Traumes während des Traumes, ist zur Zeit in aller Munde. Klarträumen findet auf der Schwelle zwischen Wachen und Schlafen statt, häufig in den frühen Morgenstunden. Beim Träumen und Klarträumen ist unser angestrengtes Denken weitgehend ausgeschaltet, der präfrontale Kortex (Vorderhirn-Rinde = vereinfacht: Sitz von Persönlichkeit, Verstand und bewusster Steuerung) hält sich zurück. Die Dinge passieren auf der Ebene der Emotionen, der Leichtigkeit, der geträumten Bewegungen, Bilder und Sinneswahrnehmungen.Weiterlesen
Im Traum werden häufig Körperreize verarbeitet. So kann auch der „gefüllte Bauch“ im Traum anders verarbeitet werden als der „leere“ oder gar „hungrige Bauch“. Wenn wir abends dick gegessen haben, kann es sein, dass wir unruhiger schlafen und nicht die Schlaftiefe erreichen, die wir sonst erreichen würden. Das heißt vielleicht, dass wir näher am Wachen, also am Bewusstsein sind und dadurch anders träumen, als wenn unser Magen leer ist und wir tiefer schlafen und träumen.Weiterlesen
„Ein violetter Apfel – das ist für mich genauso falsch wie für Sie“, hörte ich den blinden Bergsteiger Andy Holzer in einer Dokumentation einmal sagen. Auch Blinde können innerlich Dinge „abbilden“. Viele Vorstellungen, die wir haben, entstehen aus unserem Körperinneren. Wenn wir die Augen schließen und uns unseren Magen vorstellen, den wir ja auch nicht sehen können, haben wir dennoch ein Gefühl für ihn. Wir haben eine Vorstellung von Form und Struktur, von Fülle und Leere, von Magensäure, Hunger und Sattsein. Manche Blinde haben keinen REM-Schlaf, also ihre Augen bewegen sich nicht schnell hin und her beim Träumen. Dennoch träumen sie. (Do Blind People Dream? howtolucid.com/blind-dreaming)Weiterlesen
Unter „Regression“ versteht man im Alltag meistens ein Zurückfallen von erwachsenem, vernünftigem Verhalten und Erleben auf eine kindliche, unreife Vorstufe. Es gibt den Begriff „Regression“ bei Sigmund Freud jedoch auch im Zusammenhang mit dem Traum. Hier bedeutet Regression, dass die psychischen Prozesse umgekehrt zum Wachzustand ablaufen. Aus der bereits abgelegten, unbewussten Erinnerung, entstehen wieder sinnliche Bilder, die wir lebhaft wahrnehmen. Sprachlich gedachte Gedanken verwandeln sich zum Beispiel zurück in Bilder. Im Traum sehen wir halluzinatorisch Bilder, die unsere Sinne stark ansprechen (Traumdeutung, Fischer-Verlage 2003, S. 535). Freud sagt, dass der Traumvorgang eine „Regression innerhalb des von uns angenommenen seelischen Apparates“ ist (S. 534).Weiterlesen