Klaus Grawe (1943-2005) war ein Psychotherapieforscher, der der Psychoanalyse mehr als kritisch gegenüberstand. Er untersuchte, was in der Psychotherapie eigentlich wirkt und stellte folgende Aspekte heraus:
WeiterlesenDie Berufsbezeichnung „Psychotherapeut“ ist ein geschützter Begriff. Seit das Psychotherapeutengesetz am 1. Januar 1999 in Kraft trat, dürfen sich nur noch Ärzte und Psychologen mit einer psychotherapeutischen Ausbildung als „Psychotherapeut“ bezeichnen. Ein „psychologischer Psychotherapeut“ hat zunächst Psychologie, ein „ärztlicher Psychotherapeut“ Medizin studiert. Nach dem Studium hat der Psychologe bzw. der Arzt eine Zusatzausbildung zum Psychotherapeuten gemacht. Ärzte und Psychologen, die sich zum Psychotherapeuten ausbilden lassen möchten, entscheiden sich für eine Richtung: für Verhaltenstherapie (VT) oder für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TfP). So bieten die Therapeuten dann entweder Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologische Psychotherapie an. Viele haben auch beide Verfahren gelernt.
Den Titel „Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut“ kann auch ein Pädagoge oder Sozialpädagoge nach einer Psychotherapie-Ausbildung tragen.
Nach dem Heilpraktikergesetz (HPG) gibt es den Heilpraktiker für Psychotherapie. Dieser muss durch das Akronym „HPG“ hinter seinem Namen darauf hinweisen, dass er „nur“ Heilpraktiker ist. Um Heilpraktiker zu werden, reicht ein Hauptschulabschluss. Manchmal erwerben jedoch auch Psychologen den Titel „HPG“, um Patienten behandeln zu dürfen, während sie noch keine abgeschlossene Psychotherapie-Ausbildung haben.
Der Psychiater, also der „Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie“, führt Störungen im Denken und Fühlen besonders auf Stoffwechselstörungen im Gehirn zurück. Daher therapiert der Psychiater meistens mit Medikamenten. Auch der Psychiater hat eine psychotherapeutische Ausbildung und eine tiefenpsychologisch und/oder verhaltenstherapeutische Ausrichtung, doch in der Regel bieten Psychiater keine Psychotherapie mit regelmäßigen Sitzungen von 50 Minuten an. Der Psychiater kümmert sich insbesondere auch um Patienten mit Psychosen und/oder Süchten.
„Iatros“ heißt „Arzt“. Der Psychiater ist ein Arzt, der nach dem Studium die Facharzt-Weiterbildung „Psychiatrie“ durchlaufen hat. Der Besuch bei einem Psychiater ähnelt einem Arztbesuch: Der Psychiater hat nicht viel Zeit zum Sprechen, sondern verordnet in der Regel Medikamente.
Ein Neurologe ist ein Facharzt, der sich um „geschädigte Nervenzellen“ kümmert. Für Patienten mit einer Armlähmung nach einem Schlaganfall, einer Epilepsie oder Multiplen Sklerose ist er zuständig. Ein Arzt, der sowohl Neurologe als auch Psychiater ist, nannte sich früher „Nervenarzt“.
Der Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie behandelt Patienten mit Erkrankungen, die sich körperlich äußern, zum Teil aber psychisch mitbedingt sind. Wer z.B. an stressbedingter Migräne, an Neurodermitis oder Rückenbeschwerden leidet, der kann diesen Facharzt aufsuchen.
Die frühere Bezeichnung „Facharzt für Psychotherapeutische Medizin“ ist seit 2006 veraltet.
Ein Psychoanalytiker hat meistens ebenfalls Medizin oder Psychologie studiert und danach eine spezielle Ausbildung zum Psychoanalytiker absolviert. Doch auch nach Abschluss anderer Studienfächer, wie z.B. Theologie, ist die Ausbildung zum Psychoanalytiker möglich. Diese Psychoanalytiker heißen dann „Laienanalytiker“. Damit sie Patienten behandeln dürfen, brauchen sie noch zusätzlich die Prüfung zum „Heilpraktiker für Psychotherapie“.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 23.8.2011.
Aktualisiert am 23.8.2018
Ein Kuss zum Abschied auf die Stirn und wir fühlen uns glücklich. Unser Partner nimmt uns in den Arm und wir grüßen den Nachbarn viel freundlicher. Wenn unsere Hauptverbindung stimmt, dann fühlen wir uns auch mit dem Rest der Welt verbunden. Auch die Verbindung zu einem guten Freund, zum Psychotherapeuten, oder wenn wir im Krankenhaus liegen sogar zu einer Krankenschwester, können bewirken, dass wir uns generell verbundener mit uns selbst und der Welt fühlen. Wer einsam ist, muss sich nicht auf die Suche nach vielen Freunden machen, sondern sollte sich bewusst sein, dass der Aufbau von ein oder zwei engen Beziehungen reichen kann, um sich sehr viel besser zu fühlen. Eine gute Beziehung kann ganz rasch entstehen – meistens aber braucht man Geduld. Menschen, die sich schon immer einsam fühlten, brauchen manchmal auch jahrelang, bis sie aus der quälenden Einsamkeit herausfinden.
Zu den schönsten Ergebnissen einer Psychoanalyse gehört, dass man wieder – oder sogar erstmals – Freude am Zusammensein mit anderen Menschen hat – so meine Erfahrung.
Heatley Tejada, A. et al. (2020):
Physical Contact and Loneliness:
Being Touched Reduces Perceptions of Loneliness
Adaptive Human Behavior and Physiology, 2020, 6: 292-306
https://link.springer.com/article/10.1007/s40750-020-00138-0
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.5.2018
Aktualisiert am 11.11.2023
Stellt ein Psychotherapeut bei der gesetzlichen Krankenkasse den Antrag, dass die Kosten für eine Analytische Psychotherapie (AP) oder tiefenpsychologisch fundierte Langzeittherapie (LZT) übernommen werden sollen, muss er einen Bericht für den Gutachter schreiben. Dieser Bericht ist anonym. Er enthält nur eine Chiffrenummer. Diese besteht aus dem Anfangsbuchstaben des Nachnamens des Patienten sowie seinem Geburtsdatum, also z.B. für Alexander Zittrig, geboren am 9.6.1977 = Chiffre Z090677. Rechts unten in das freie Feld gehört während der Ausbildung der Stempel des Ausbildungsinstituts. Ansonsten stempelt dieses Feld der Therapeut selbst ab. Weiterlesen