Willkommen

Psychotherapie hilft bei Reizdarm

Amerikanische Forscher um Kelsey Laird untersuchten 2015 insgesamt 41 Studien mit der Frage, ob Psychotherapie bei Reizdarm hilft. Die Studien enthielten die Daten von 2290 Teilnehmern mit Reizdarmsyndrom. 1183 von ihnen erhielten Psychotherapie, 1107 Teilnehmer gehörten zur sogenannten „Kontrollgruppe“ – diese Patienten erhielten Schein-Behandlungen, unterstützende Therapien oder sie wurden wie gewöhnlich vom Hausarzt behandelt. Die Teilnehmer der Psychotherapiegruppe hatten am Ende deutlich weniger Symptome als die Teilnehmer der Kontrollgruppe. Auch ein Jahr nach der Behandlung ging es den Psychotherapie-Patienten besser.Weiterlesen

Wenn Ärzte und Psychotherapeuten eine Psychotherapie brauchen

Ärzte und Psychotherapeuten zögern oft sehr lange, bevor sie psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Wer selbst einen helfenden Beruf hat, gerät leicht in eine Identitätskrise, wenn er sich hilflos fühlt und die Rollen tauscht. Außerdem wächst die Scham. „Soll ich es nicht doch lieber erst mit Selbstmedikation probieren?“, denkt sich so mancher Therapeut – und zögert damit die Hilfe, die wirklich etwas bewirken könnte, hinaus. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Psychotherapeuten oder Ärzte in einer psychotherapeutischen Praxis anrufen und um einen Termin bitten. Viele sind sehr erleichtert, wenn sie merken, dass sich die Therapiesitzungen mit der eigenen Berufstätigkeit gut vereinbaren lassen. Manche gehen auch „heimlich“ für ein paar Wochen in eine abgelegene Privatklinik, doch wie der Weg auch immer aussehen mag: Wer sich helfen lässt, kann selbst besser helfen.Weiterlesen

29 Wie wird man Psychoanalytiker? Arbeiten nach dem Kostenerstattungsverfahren

Manche Psychoanalytiker und Psychotherapeuten haben keinen Kassensitz, das heißt, die Krankenkassen übernehmen nicht so selbstverständlich die Kosten wie bei einem Vertragspsychotherapeuten. Psychologen oder Ärzte mit abgeschlossener Psychoanalyse- bzw. Psycho...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Approbation – was heißt das für Ärzte und Psychologen?

Die Approbation ist die staatliche Erlaubnis, einen Heilberuf auszuüben. Der Arzt, der mit dem Abschluss des Medizinstudiums seine Approbation bekommt, darf Patienten behandeln. Bei Psychologen war das früher anders: Sie waren mit dem Abschluss des Studiums nicht approbiert. Wenn sie Patienten behandeln wollten, brauchten sie entweder eine Erlaubnis durch den Titel „Heilpraktiker für Psychotherapie“ oder aber sie mussten eine Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten machen. Jetzt, mit der Möglichkeit des Psychotherapiestudiums, sind Psychologen am Ende des Masterstudienganges „Psychotherapie“ ebenfalls approbiert.

„Bist du schon approbiert?“, fragten Psychologen manchmal die Ärzte in der Psychotherapieweiterbildung. Ärzte sind von Anfang an „approbiert“. Was die Psychologen da meinten, war: „Hast Du schon den Zusatztitel ‚Psychotherapie‘ erworben?“ Den Zusatztitel „Psychotherapie“ brauchen Ärzte dafür, um sich „Psychotherapeut“ nennen zu dürfen und mit den Krankenkassen abrechnen zu können.

Dies ist aber nicht im eigentlichen Sinne eine Erlaubnis, Psychotherapie durchführen zu dürfen. Ein Arzt darf gleich nach dem Studium Patienten behandeln – theoretisch auch mit „Psychotherapeutischen Gesprächen“. Es ist dann nur die Frage, unter welcher Bezeichnung er es abrechnen kann. Wenn ein Psychologe approbiert ist, heißt das, dass er den Psychotherapeutentitel erlangt hat. Er darf dann seine Patienten eigenständig psychotherapeutisch behandeln. Dies ist künftig bereits nach dem Psychotherapiestudium (Master) möglich.

Links:

Bundesärztekammer: Zuständige Stellen zur Erteilung der Approbation
Debatte um Pflichtbereitschaftsdienste ausgelöst. Deutsches Ärzteblatt, 10.2.2017

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 7.2.2008.
Aktualisiert am 8.11.2021

64 Wie wird man Psychoanalytiker? Supervision via Internet? Eine Frage der Energie.

Die Wege zu den Supervisoren sind oft weit. Auf der Autobahn ist Stau und zumindest umwelttechnisch wäre die Online-Supervision sinnvoller. Doch wie fühlt es sich an, wenn man auf die Supervision in Präsenz verzichten muss und stattdessen die Online-Supervisio...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Wortvorstellung und Sachvorstellung: „Loch ist Loch“

"Loch ist Loch", sagte ein Patient des Psychiaters Victor Tausk (1879-1919). Sigmund Freud berichtet davon (Sigmund Freud: Das Unbewusste, 1915). Dieser Patient erzählte, dass er sich im Gesicht zwanghaft "Mitesser" ausdrückte, sodass tiefe Löcher entstande...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Hoffnung bei Frühtraumatisierung: Yoga beeinflusst HPA-Achse („Stressachse“)

Wer früh traumatisiert wurde, der hat lebenslange Fehlregulationen in der HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse), sagen Stressforscher und Entwicklungspsychologen häufig (z.B. Gunnar und Quevedo, 2007). „Sowie eine Gefahr erkannt wird, bildet der Hypothalamus vermehrt den Corticotropin-Releasing-Factor (CRF), der die Hypophyse zur Ausschüttung von Corticotropin veranlasst; dieses heißt auch adrenocorticotropes Hormon, kurz ACTH, weil es die Nebennierenrinde anregt, das Stress-Hormon Cortisol auszuschütten“ (Spektrum.de, 1.8.1998). Frühtraumatisierte haben diesen Kreislauf schon früh vermehrt und sehr stark immer wieder erlebt, sodass er sich verfestigt. Schon geringe Gefahren werden von Frühtraumatisierten als große Gefahr „erkannt“. Doch das Wissen um diesen chronisch gewordenen Mechanismus kann ein Gefühl von Resignation und Hoffnungslosigkeit bei Ärzten, Psychotherapeuten und Patienten auslösen. Weiterlesen

„Der Patient muss erstmal therapiefähig werden.“ Über Vorstellungswelten in der Psychotherapie

Immer wieder höre ich den Satz: "Der Patient braucht erst einmal Medikamente, um überhaupt therapiefähig zu werden." Nicht wenige Psychiater glauben, dass Patienten erst einmal Medikamente nehmen müssten, um für eine Therapie zugänglich zu werden. Ich frage...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Hörtipp: „Sitzen oder Liegen?“ Ein Podcast in Deutschlandfunk Kultur

Wer sich ein lebendiges Bild über die verschiedenen Psychotherapieverfahren machen möchte, dem sei der Podcast "Therapieland" auf Deutschlandfunk Kultur empfohlen. In Folge 3 "Sitzen oder Liegen" unterhalten sich der Verhaltenstherapeut Thorsten Padberg, die a...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Was nützt ein Therapie-Tagebuch?

"Schreiben Sie sich auf, was Sie in der Therapiestunde gelernt haben. Wenn es Ihnen später mal wieder schlecht geht, kann es ihnen helfen." So oder ähnlich hören es die Patienten vom Psychotherapeuten oder Kliniken. Doch was ist dran am Therapie-Tagebuch? Ich ...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden