Willkommen

Auch Psychotherapeuten weinen in der Therapie

Sind Psychotherapeuten in der Therapie ergriffen, können auch ihnen die Tränen kommen. Die Psychologin Amy Blume-Marcovici und Kollegen der Alliant University in San Diego (USA) haben 2013 eine Studie durchgeführt, in der sie 648 Therapeuten befragen. 72% gaben an, als Therapeut/Therapeutin schon einmal geweint zu haben, wobei die erfahreneren Therapeuten häufiger weinten als solche mit weniger Berufspraxis. Interessant dabei: Männliche und weibliche Psychotherapeuten gaben etwa gleich häufig an, in der Therapie zu weinen.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Studie:

Blume-Marcovici, Amy C.; Stolberg, Ronald A.; Khademi, Mojgan
Do therapists cry in therapy?
The role of experience and other factors in therapists‘ tears.

Psychotherapy, Vol 50(2), Jun 2013, 224-234.
http://dx.doi.org/10.1037/a0031384

Dieser Beitrag erschien erstmals am 28.1.2016
Aktualisiert am 27.3.2023

Proxemik (Individualdistanz): richtiger Abstand durch Floskeln

„Machst Du bitte die Türe zu? Mir wird kalt“, sagte mir eine Freundin nach ihrer psychosomatischen Kur, in der sie gelernt hatte, ihre Bedürfnisse klarer zu äußern. Doch es fühlt sich nicht gut an, wenn jemand so spricht. Es klingt, als würde der andere sich über meine Nachlässigkeit ärgern. Manch ein Coach sagt: „Es geht nur um die Sache. Ein persönlicher Angriff ist das nicht.“ Aber warum fühlt es sich so an? Weil eine solche Aussage uns sprachlich zu nah kommt. So, wie wir körperlich einen gewissen Abstand zum Nächsten brauchen, so benötigen wir auch einen sprachlichen Abstand. Weiterlesen

Wenn wir an die Zukunft denken, blicken wir vielleicht nach rechts oben

„Wo willst Du in fünf Jahren sein?“ Wenn Du diese Frage hörst – wo schaust Du dann hin? Vielleicht blickst Du nach oben oder rechts. Wirst Du nach der Vergangenheit gefragt, schaust Du eher nach links oder unten. Wie es wohl bei Linkshändern ist? Zu den Augenbewegungen im Zusammenhang mit Denken und Erinnerung gibt es viele interessante Studien. Anbei eine kleine Literaturliste.Weiterlesen

Selbstwirksamkeit bringt Lebensfreude und mindert Angst

Wenn ich weiß, dass ich etwas bewirken kann, halte ich mich für selbstwirksam. Das ist ein gutes Gefühl. Schon kleine Babys jauchzen vor Freude, wenn sie an der Kordel eines Hampelmännchen ziehen und merken, dass sich das Männchen bewegt. Das Gefühl, nicht ...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

87 Wie werde ich Psychoanalytikerin? Das Ausfallhonorar

Da ist man krank, sagt die Stunde ab und der Psychoanalytiker verlangt ein Ausfallhonorar von hundert Euro. "Es ist wie bei einem Englisch-Kurs in der Volkshochschule", erklärt der Analytiker. "Wenn Sie da nicht kommen, müssen Sie den Gesamtpreis ja auch zahle...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

„Was wäre das Schlimmste, das Du Dir vorstellen könntest?“ Warum diese Frage bei schweren Ängsten oft nicht hilft.

„Gestern habe ich wieder den ganzen Tag Angst gehabt. Ich konnte es kaum aushalten. Ich dachte, ich muss sterben!“ Manche Psychotherapeuten stellen vielleicht diese Frage: „Was wäre denn das Schlimmste, was passieren könnte?“ Manche Patienten fühlen sich durch diese Frage entlastet, weil sie dann feststellen, dass bei genauerer Betrachtung das Schlimmste gar nicht so schlimm ist. Doch wenn die Probleme tiefer liegen, kann es sein, dass man sich noch unverstandener fühlt. Weiterlesen

Nebenwirkungen der Psychotherapie

Jedem 10. Patienten geht es nach einer Psychotherapie schlechter als vorher (Zeitschrift Gehirn & Geist, September 2010). Bei manchen Patienten verschlimmern sich Symptome wie Ängste oder Zwänge, bei anderen macht sich ein dumpfes Gefühl bemerkbar, das ...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Sprechen über sexuellen Missbrauch ist schwer: Über Luftanhalten und Lähmungsgefühle bei Therapeuten und Patienten

Eine der größten Herausforderungen in der Psychotherapie ist sicher das Sprechen über sexuellen Missbrauch. Sowohl bei Psychotherapeuten als auch bei den erzählenden Patienten kann es zu einer merkwürdigen „Starre“ kommen – zu flacher Atmung und einem Gefühlsgemisch aus tiefer Scham, Neugier und Verwirrtheit. Das Besprechen der schwierigen Themen kann etwas leichter werden, wenn man sich vorher darauf einstellt, dass solche schwierigen Gefühle auftauchen können. Sie haben möglicherweise auch eine körperliche Grundlage: Beim Sprechen über die Sexualität kann das körperliche sexuelle Empfinden ganz nah sein. Es will vielleicht verdrängt werden und doch kann es sich auf merkwürdige Weise zeigen.Weiterlesen

Psychotherapie und Psychoanalyse sind kein Gewerbe

"Brauche ich einen Gewerbeschein, wenn ich meine Psychotherapie-Praxis eröffne?" Nein. "Der Beruf der Psychotherapeutin und des Psychotherapeuten ist seiner Natur nach ein freier Beruf und kein Gewerbe" steht auf der Website des Innenministeriums NRW (Berufsor...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Geduld

Ein Wort, so schnell und leicht gesagt. Vielleicht stellen wir uns ein paar Stunden oder Tage, höchstens Wochen vor. "Geduld" aber braucht man in schwierigen Dingen Monate und Jahre, nicht selten Jahrzehnte. Geduld erfordert einen langen Atem. Geduld ist ein B...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden