Will man in der Psychotherapie wissen, ob eine Therapieform so wirksam ist wie eine andere, führen die Wissenschaftler eine Äquivalenzstudie durch. Eine tpyische Frage könnte lauten: „Ist die psychodynamische Therapie bei der Zwangsstörung ebenso effektiv wie die Verhaltenstherapie?“ Eine Form der Äquivalenzstudie ist die „Nicht-Unterlegenheitsstudie“. Ein typisches Studienergebnis sähe z.B. so aus: „Die Verhaltenstherapie wirkt bei Störung XY so gut wie die psychodynamische Therapie, jedoch ist der Therapieerfolg bei der Verhaltenstherapie nur 2 Jahre lang nachweisbar, während er bei der dynamischen Therapie 3 Jahre lang nachweisbar ist.“ Dann diskutieren die Wissenschaftler, ob es sich dabei um einen bedeutsamen Unterschied handelt oder nicht.
S. Lange, R. Bender, A. Ziegler:
Äquivalenzstudien und Nicht-Unterlegenheitsstudien
Equivalence and Non-Inferiority Trials
Deutsche Medizinische Wochenschrift 2007
132: 353-356
DOI 10.1055/s-2007-95043
https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/issue/10.1055/s-002-6753
Seit 1999 ist der Begriff „Psychotherapeut“ gesetzlich geschützt. Damals trat das Psychotherapeutengesetz (PsychThG) in Kraft. Nur noch Ärzte und Psychologen mit einer Psychotherapie-Ausbildung dürfen sich „Psychotherapeut“ nennen. Heilpraktiker mit einer Ausbildung zum „Heilpraktiker für Psychotherapie“ müssen den Zusatz „Nach dem Heilpraktikergesetz (HPG)“ tragen. Das Psychotherapeutengesetz findest Du auf der Website gesetze-im-internet.de.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 17.8.2009
Aktualisiert am 16.9.2015
„Wie würde Ihr Leben aussehen, wenn Sie Ihr Problem XY nicht hätten? Was wäre, wenn Sie morgen aufwachten, und es wäre ein Wunder geschehen?“ Eine solche oder ähnliche Frage stellen Psychotherapeuten manchmal ihren Patienten. Bei der Wunder-Frage kann es hilfreich sein, von einer gewohnten Situation auszugehen, also z.B. zu sagen: „Stellen Sie sich vor, Sie gehen abends ins Bett, so wie Sie es immer machen. Morgens um 7 klingelt der Wecker, so wie immer bei Ihnen. Was würde passieren, wenn Sie dann aufwachten und sich vorstellten, Ihr Problem wäre verschwunden?“ Diese Fragetechnik (die es wahrscheinlich schon immer gab) wurde offiziell von dem amerikanischen Psychotherapeuten Steve de Shazer (1940-2005) geprägt und in die Psychotherapiewelt eingeführt. Die Frage wird häufig von Psychotherapeuten in einer lösungsorientierten Kurzzeitpsychotherapie gestellt.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.8.2015
Mit Dank an M.L. für die Inspiration …
Zur dritten Welle der Verhaltenstherapie gehören:
Die Psychiaterin Barbara L. Milrod (New York) entwickelte die Panikfokussierte psychodynamische Psychotherapie (PFPP). Dabei handelt es sich um eine psychoanalytische Kurzzeittherapie speziell für Patienten mit Panikattacken. Die nachgewiesenermaßen wirksame Therapie wurde von Professor Manfred Beutel (Psychoanalytiker, DPV) und Dr. Claudia Subic-Wrana (Psychoanalytikerin, DPV), beide Uni Mainz, weiter erforscht.