Die Magenspiegelung ist unauffällig – trotzdem schmerzt der Magen und Übelkeit quält. Lassen sich auch in anderen Untersuchungen keine körperlichen Diagnosen festmachen, vermuten Ärzte häufig eine „Somatisierungsstörung“ (= Somatoforme Störung). Vereinfacht gesagt zeigen sich dann die Lebensprobleme im Körper. Früher sprach man auch von „vegetativer Dystonie“. Das Vegetativum ist die Sammelbezeichnung für die Organsysteme, die vom autonomen Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) versorgt werden. Das autonome Nervensystem macht quasi, was es will. Wir haben nur bedingt Einfluss darauf, z.B. durch Yoga und Meditation. Weiterlesen
Am ganzen Körper Juckereiz. Psoriasis, Neurodermitis, Urtikaria. Es brennt die Hölle am eigenen Körper. Aber was juckt denn da? „Finger weg!“, sagen wir, wenn’s uns juckt. „Das juckt mich nicht“, sagen wir, wenn es uns nicht interessiert. Gerade im Frühling blühen viele Ekzeme auf und die Sucherei geht los: Milch weglassen wegen des Kaseins, Zucker weglassen, Obst oder sonstwas weglassen. Dafür auf dem Speiseplan viel Öl hinzufügen. Kalt duschen. Es gibt 1000 Tipps, aber nichts will helfen, wenn’s juckt.Weiterlesen
Im Hier und Jetzt sein. Nichts bewerten, einfach wahrnehmen. Jeder Gedanke, jedes Gefühl oder jede Sinneswahrnehmung wird gewürdigt und als das akzeptiert, was es ist. Ungefähr das ist oft gemeint, wenn von „Achtsamkeit“ (englisch: „Mindfulness“) die Rede ist. Wer sich gerade in einem Zustand der Achtsamkeit befindet, der beobachtet seine Gedanken und Gefühle, ohne sich zu sehr mit ihnen zu identifizieren und ohne darauf automatisch zu reagieren. So beschreiben es der Psychoanalytiker Scott R. Bishop (Universität Toronto, Kanada) und seine Kollegen in dem Beitrag „Mindfulness: A Proposed Operational Definition“ (Clinical Psychology Science and Practice, Volume11, Issue3, September 2004: Pages 230-241).Weiterlesen
Patienten, die zu uns in die Psychotherapie kommen, liefern uns viele Ebenen zum Nachdenken. Da sind Konflikte („Ich will selbstständig sein, aber auch zu anderen gehören“), da sind Symptome („Ich habe Angst, bin depressiv“) und da ist das vielleicht schwache Strukturniveau des Patienten („Ich kann mich nicht beherrschen!“). Für „Strukturschwäche“ wird auch der Begriff „Persönlichkeitsstörung“ gebraucht, der ja immer auf eine Störung der Beziehung zu sich selbst und anderen hinweist. Nach dem Strukturmodell von Freud lässt sich das Strukturniveau daran erkennen, wie gut das „Ich“ fähig ist, zwischen dem Über-Ich und dem Es zu steuern. Weiterlesen
Wenn wir Antidepressiva nehmen, dann kann uns das ganz schön auf den Darm schlagen. Lange wurde die Wirkung von Antidepressiva damit erklärt, dass sie einen angeblichen Serotoninmangel im Gehirn ausgleicht. Diese Theorie wird inzwischen angezweifelt (Benjamin Ang et al., 2022). Interessant bei den Überlegungen jedoch ist, dass im Darm selbst Serotonin produziert wird. („The gut provides approximately 95% of total body serotonin, most of which exists in plasma.“ Jeremy Appleton: The Gut-Brain Axis: Influence of Microbiota on Mood and Mental Health, Integr Med (Encinitas). 2018 Aug; 17(4): 28–32). Was im Darm passiert, beeinflusst unsere Psyche enorm – und umgekehrt: Unser psychischer Zustand hat auch Auswirkungen auf den Darm.Weiterlesen
„Ich soll spätestens nach einer Stunde Schmerzen etwas einnehmen, damit sich der Schmerz nicht ins Schmerzgedächtnis einprägt und dann immer leichter kommt und länger bleibt“, erklärt mir ein Patient, der an chronischen Schmerzen leidet. Dies habe ihm ein Arzt empfohlen. Ich höre das oft. Es ist, als ob viele Menschen sich gar keine Chance mehr gäben, bei Schmerzen nach Lösungen ohne Schmerzmittel zu suchen. Zu groß ist die Angst, die Schmerzen könnten sich wie auf einer Nerven-Autobahn in die Nervenbahnen einbrennen. Weiterlesen
„Wo willst Du in fünf Jahren sein?“ Wenn Du diese Frage hörst – wo schaust Du dann hin? Vielleicht blickst Du nach oben oder rechts. Wirst Du nach der Vergangenheit gefragt, schaust Du eher nach links oder unten. Wie es wohl bei Linkshändern ist? Zu den Augenbewegungen im Zusammenhang mit Denken und Erinnerung gibt es viele interessante Studien. Anbei eine kleine Literaturliste.Weiterlesen
Bei vielen Menschen wechselt die Durchlässigkeit der Nasenlöcher spürbar ca. alle 90 Minuten bis zwei Stunden: Einmal ist das linke Nasenloch freier, dann das rechte. Nach ayurvedischer Medizin gehört das rechte Nasenloch zum sympathischen Nervensystem und das linke Nasenloch zum parasympathischen Nervensystem. Der Arzt Dr. Prakash Malshe schreibt in seinem interessanten Buch „A Medical Understanding of Yoga“ (amazon), dass es gut sei, wenn morgens beim Aufstehen das rechte Nasenloch frei sei. Damit das rechte Nasenloch frei wird, solle man sich vor dem Aufstehen auf die linke Seite legen. Weiterlesen