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Magersucht – wie ein Strich in der Landschaft

Magersucht betrifft meistens Mädchen auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Nicht wenige haben eine sehr enge Beziehung zur Mutter und sehen dies mitunter positiv. Andererseits wollen viele nie „so werden wie die Mutter“. Häufig spüren die Mädchen, wie empfindlich die Mutter ist. Sie kämpft vielleicht selbst mit vielen Problemen und nimmt die Tochter völlig in Beschlag. Magersucht wirkt oft aggressiv, denn es hat etwas Demonstratives: „Siehe, ich bin nicht satt geworden“, könnte die Botschaft lauten. Was gibt es Schlimmeres für eine Mutter, als zu sehen, dass sich das Kind so sehr selbst beschädigt? Doch auch körperliche Ursachen könnten mit in Betracht gezogen werden. Weiterlesen

Cluster-B-Persönlichkeitsstörung: Borderline und mehr

Menschen mit einer Cluster-B-Persönlichkeitsstörung zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders launisch und instabil sind. Die Betroffenen sind sehr emotional – alles scheint bei ihnen sehr dramatisch zu sein, wie auf einer Bühne. Das ist natürlich auch eine kulturelle Frage: Ein Brasilianer erhält vielleicht eher die Diagnose „Cluster-B-Persönlichkeitsstörung“ als ein Norweger. Zu den Cluster-B-Persönlichkeitsstörungen zählen Persönlichkeitsstörungen mit dramatischem, emotionalem und launenhaftem Verhalten, also vereinfacht gesagt die Borderline-Störung, die histrionische, die narzisstische und die dissoziale (antisoziale) Persönlichkeitsstörung (APS). Weiterlesen

Das Trauma in mir

Das Trauma, es ist immer in mir. Ich erinnere mich (nicht). Ich habe (keine) Bilder dazu. Ich sehe außen so vieles davon wieder. In Gesichtern, Absichten, Körperhaltungen, Tageslichtern. Worten. Täglichen Gefängnissen. Doch wie soll ich leben und arbeiten, wenn es immer in mir ist? Ich spüre: Es ist nicht starr. Ich kann es hin- und herbewegen. Und ich kann meinen Körper bewegen. Manche Körperhaltungen bringen mich dem Trauma näher. Und wieder weiter weg. Das Trauma will gesehen, gefühlt, besprochen, beschwiegen, gehalten und gewürdigt werden. Aber es ist auch das andere da. Das Gute und Gesunde und das Unbeschädigte. Das Leben ist wie eine Welle – es geht auf und ab. Weiterlesen

Zahnschmerzen ohne Grund? Die biologische Zahnmedizin auf dem Weg zu neuen Antworten.

„Zahnschmerzen ohne Grund“ sind ein sehr häufiges Problem. In psychosomatischen Kliniken finden sich Patienten, die sich schmerzende Zähne haben ziehen lassen, obwohl diese Zähne objektiv nur leicht beschädigt waren. Manche Zahnärzte sagen, dass die leichten Beschädigungen nicht der Grund für so starke Schmerzen sein könnten. Doch biologisch ausgerichtete Zahnärzte nehmen auch den starken Schmerz bei leichten Beschädigungen ernst – denn sie haben einen Blick dafür, wie sehr Körper und Psyche auch durch objektiv leichte Beschädigungen beeinträchtigt werden können. Viele Menschen finden nach einer Füllung, Wurzelbehandlung oder Überkronung keine Ruhe. Es kann jedoch auch vorkommen, dass sich tatsächlich massive Karies gebildet hat, ohne dass der Zahnarzt den Schaden entdeckt. Weiterlesen

Schlaf gut! So sieht normaler Schlaf aus

Der Schlaf einer Nacht besteht aus etwa vier bis fünf Schlafzyklen. Ein Schlafzyklus enthält fünf Schlafphasen (so wie ein Jahreszyklus aus den Phasen Frühjahr, Sommer, Herbst, Winter und Karneval besteht). Jede Phase lässt sich im Elektroenzephalogramm (EEG) erkennen. In den Phasen I-IV eines Zyklus sind die Augen ruhig (= „Non-REM-Phasen“). In den Phasen I und II findet man in den Schlaf hinein. Die Phasen III und IV sind Tiefschlaf-Phasen. Im Tiefschlaf findet man im EEG sogenannte „Delta-Wellen“ (Frequenz: 3-0,5 Hz). Wenn sie erscheinen, werden die Selbstheilungskräfte des Körpers wirksam. Weiterlesen

Gicht und Psyche: Ein Ganzkörperphänomen. Meditation kann helfen, Harnsäure zu senken

Mit „Ganzkörperphänomen“ meine ich nicht die chronische tophöse Ganzkörpergicht, die sich ähnlich wie eine Fibromyalgie äußern kann (eine Patientin erzählt ihre Geschichte auf Youtube: Living With Gout). Ich spreche zunächst von der Gicht an der Großzehe, mit der man frühmorgens aus dem Schlaf gerissen wird. Ein Schmerz so groß, dass man noch nicht einmal mehr die Bettdecke auf der Haut erträgt. Während die stärksten Schmerzen innerhalb weniger Tage abklingen, können Allgemeinsymptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, eine erhöhte Herzfrequenz, Schüttelfrost, erhöhte Temperatur und Erschöpfung mehrere Wochen anhalten. Obwohl sich die Gicht (englisch: Gout) vielleicht zuerst nur am Großzehengrundgelenk und schließlich oft am ganzen Fuß äußert, fühlt man sich mitunter richtig krank, wie bei einer Infektion. Weiterlesen

Tinnitus – der innere Quäler: Die „Bienenatmung“ kann entlasten

Wenn wir einen Tinnitus haben, befürchten wir vielleicht, verrückt zu werden, weil da was ist, was wir so absolut nicht wollen oder kontrollieren können. Der eigene Körper quält uns mit Tönen, Summen, Piepsen, Pochen und Geräuschen. Ohren kann man nicht verschließen, das ist ja schon im täglichen Leben so. Aber bei äußerem Lärm kann man sie sich zuhalten oder weglaufen. Da nutzen auch die zahlreichen Erklärungen nichts, etwa, dass jeder Ohrgeräusche habe, aber nicht jeder darauf höre. Das denke ich nicht. Ich denke, dass der Tinnitus tatsächlich ein „neuer Ton“ für den Betroffenen ist. Weiterlesen

Reizdarm: Besser nichts zwischendurch essen?

Wir haben nur noch fünf Minuten Zeit, bis der nächste Klient kommt und stecken uns noch rasch ein paar Kekse in den Mund – nur, um es schon wenige Momente danach zu bereuen: Der Durchfall kommt. Wir merken, wie eng unser „Oben“ und unser „Unten“ zusammenhängen. Kleine Babys entleeren sich mitunter während des Stillens. Auch kleine Kinder am Essenstisch müssen relativ oft zur Toilette. Und besonders bei einer Magen-Darm-Grippe sind „oben und unten“ gleichzeitig aktiv sind. Der Magen-Darm-Trakt ist ein zusammenhängender Schlauch aus glatter Muskulatur. Weiterlesen

Die Nasenscheidewand-OP ist häufig unnötig

Wer vor einer Nasenscheidewand-Operation steht, fragt sich oft, ob das wirklich notwendig ist. Dass die Nasendurchgänge „zu eng“ seien, ist ein beliebtes Bild. Doch wer Yoga macht, kennt sich besser mit der Nase aus. Wenn wir unsere Nase kennenlernen wollen, dann müssen wir uns mit ihr beschäftigen. Viele Menschen nutzen Nasentropfen, die die Schleimhäute abschwellen lassen, damit sie wieder Luft bekommen. Doch um die Nase wieder in ihrem natürlichen Verhalten kennenzulernen, ist es hilfreich, sich von den Nasentropfen zu entwöhnen. Weiterlesen

Schlaflos? Die Mär vom Acht-Stunden-Schlaf

Viele haben die Vorstellung, man müsse nachts acht Stunden durchschlafen. Das macht unruhig. Babys und kleine Kinder sind nachts oft wach – ebenso wie alte Menschen. Kranke erst recht. Es gibt so viele Menschen, die nachts wach sind, dass man eigentlich gemeinsam Tee trinken könnte – und das tat man früher auch. Wir können uns viel Stress nehmen, wenn wir von starren Vorstellungen loslassen. In ihrem Beitrag „The myth of the eight-hour sleep“ („Der Mythos des Acht-Stunden-Schlafs“) schreibt die Autorin Stephanie Hegarty, dass Einiges darauf hinweist, dass die Menschen früher in Vier-Stunden-Häppchen schliefen. Bevor unsere Nächte hell ausgeleuchtet waren, war es natürlich, abends früh schlafen zu gehen und nach Mitternacht noch einmal eine Weile wach zu sein. Weiterlesen