„Im Hinterkopf“, sagt ein 9-jähriges Kind auf die Frage, wo im Körper es Langeweile spürt. Ein Kleinkind sagt: „Mir ist so langweilig“ und übergibt sich. Langeweile lädt zum Gähnen ein und kann ein Zeichen für Hunger sein – sie kann aber auch Hunger vorgaukeln. Während wir essen, ist es uns meistens nicht langweilig. Wenn wir in einem Raum sitzen, in dem die Luft verbraucht ist, kann uns leicht langweilig werden. Nächtliches Wachliegen ist langweilig, doch bettschwer werden, träumerisch dösen und einschlafen ist nicht langweilig. Allerdings sagt Calvin von „Calvin und Hobbes“ einmal: „I bored myself awake“ („Ich langweilte mich wach“).Weiterlesen
Nobuhiko Eda und Kollegen der Waseda-Universität in Japan untersuchten 15 gesunde Erwachsene im Alter von etwa 60 Jahren auf die Konzentration von humanem Beta-2-Defensin (HBD-2) im Speichel. Die Studienteilnehmer ruhten an Tag 1 der Studie und machten an Tag 2 über 90 Minuten Yoga. Die Forscher führten Messungen in der Ruhepause und am 2. Tag vor und nach dem Yoga durch. Die Studienteilnehmer gaben ihren Speichel ab und es wurde die HBD-2-Konzentration gemessen. Das Ergebnis: Nach dem Yoga waren die HBD-2-Werte signifikant höher als vor dem Yoga. Interessanter Nebenbefund: Die Probanden wiesen im psychologischen Test namens „POMS“ (Profile of Mood States) nach dem Yoga geringere Werte für Ärger und Feindseligkeit auf als vor dem Yoga. Weiterlesen
„Wag‘ es Dich ja nicht!“, zischte uns die strenge Mutter zu. „Du wirst schon sehen, was Du davon hast“, sagte der Vater. Wir hörten es oft. Wenn wir als Erwachsene vor einer Entscheidung stehen, kommt die Erinnerung: „Wag‘ es Dich nicht!“, hören wir eine Stimme in uns. Wir verbieten uns das Gute. „Es ist, als sei da ein ganz anderer Mensch in mir, der so mit mir spricht“, sagt der Patient über seine innere kritische Stimme. „Diese Stimme ergab früher vielleicht einen Sinn, aber heute tut sie es nicht mehr“, sagt der Therapeut in der Schematherapie. Aber warum fühlt es sich dann immer noch sinnvoll an?Weiterlesen
Wir halten nur wenig von unserem Vorgesetzten und müssen trotzdem tun, was er sagt. Wir lernen in Schule, Studium und Ausbildung unzählige sinnlose Dinge. Wir müssen etwas auf eine bestimmte Art durchführen, obwohl wir wissen, dass es bessere Wege gibt. Wir rebellieren innerlich, aber wir arbeiten die Dinge stillschweigend ab, weil uns scheinbar nichts anderes übrig bleibt, wenn wir Frieden haben wollen. Manchmal aber brechen Rachsucht und Rebellion durch und wir verletzen die anderen zutiefst. Weiterlesen
Hält eine Mutter ihr Baby im Arm, träumt sie. Sie schaut es an und erahnt dabei, was in ihm vorgehen mag. Wir kennen das: Manches bekommen wir viel besser mit, wenn wir verträumt sind. Wir haben etwas nur „aus dem Augenwinkel“ gesehen, aber wir haben es doch wahrgenommen. Dieses Tagträumen über das Baby, diese Reverie, ist ein entscheidender Teil der frühen Kommunikation zwischen Mutter und Säugling. Der Ausdruck „Reverie“ stammt in diesem Zusammenhang von dem britischen Psychoanalytiker Wilfred Bion (1897-1979).
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 10.8.2015
Aktualisiert am 12.5.2023