Der „Now Moment“ ist ein Moment tiefen Verstehens, der Verbundenheit, der Resonanz. In den „Now Moments“ in Psychotherapie und Psychoanalyse findet Veränderung statt. Wenn Resonanz, Verstehen und Liebe da sind, werden wir satt. Wenn uns solche Erfahrungen in der Beziehung fehlen, dann wollen wir immer mehr: mehr Geld, mehr Essen, mehr vom anderen, mehr Abenteuer. Doch im Grunde werden wir von all dem, was wir erleben, nur dann satt, wenn wir eine befriedigende Beziehung zu uns selbst und anderen haben.Weiterlesen
Wie aufgebrochener Asphalt auf der mit dem Schlaghammer aufgebohrten Straße. So liegen die Steine in Fetzen an der Oberfläche neben dem ausgetrockneten Loch. Außen Beschädigung, innen tiefe Erschütterung. Wie in seine Einzelteile zerlegt. Alle Bauklötze umhergeworfen. So fühlt es sich an. Darüber fegt ein Gedankensturm, der fast alle Fensterläden abreißt. Auch innen ist nichts mehr geschlossen. Es herrscht eine Überfüllung aus Abwesenheit. Die Wirkung, die die Mutter hatte, ist verheerend. Weiterlesen
Man möchte nie mehr zurück in die Festanstellung. Heiraten schon mal gar nicht. Der Aufzug könnte einen bequem nach oben fahren, aber da man nicht eingeschlossen sein will, entscheidet man sich für die Treppe. Aber eigentlich entscheidet man sich nicht. Eigentlich lenkt die Angst und lässt einem keine freie Wahl. Irgendwann ist man eingeschlossen in seiner Freiheit. Ausgeschlossen vom Leben der anderen. Und dann entscheidet man sich doch: Gegen die Angst und für das zeitweilige Eingesperrtsein. Und man merkt: Das Eine geht ohne das Andere nicht. Man kann nur frei atmen, weil die Lungen von Rippen gehalten werden. Wirklich frei ist man erst, wenn man die Unfreiheit als Stütze der Freiheit erkennt. Weiterlesen
„Ich bin so unzufrieden! Nichts kann man mir recht machen. Alles scheint in einer Sackgasse zu enden“, sagt die Patientin. Sie versteht die Welt nicht mehr. Doch bevor wir uns an jede einzelne Baustelle begeben, bevor wir schauen, wo es überall hakt und hinkt und wo die „Ansprüche zu hoch“ sind, schauen wir lieber auf „die Welt“ – das ist in dem Fall der Psychoanalytiker. Viele empfinden es so: Stimmt die Beziehung zum Psychoanalytiker, stimmt auch alles andere. Es ist wie mit der Mutter und dem kleinen Kind: Ein Küsschen auf die Stirn und das Kind läuft freudig in die Welt hinaus.Weiterlesen
Während meiner Lehranalyse (4-mal pro Woche im Liegen auf der Couch) begann ich mit Yoga. Irgendwann bemerkte ich, wie ich im Liegen entspannter war und wie dadurch die Zeit für mich langsamer verging – ein wunderbarer Effekt, denn gerade gegen Ende der Lehranalyse wollte ich die einzelnen Sitzungen noch richtig auskosten. Wenn unsere Muskeln angespannt sind, sind wir oft auch im Denken angespannt – oder umgekehrt: Wenn wir verkrampft denken, spannen wir unsere Muskeln an. Der Kürmel im Kopf macht, dass wir nicht geordnet denken können und dass uns die Zeit dabei davon rast (denken wir nur an hitzige Streitereien). Weiterlesen
Geldsorgen, die Abwesenheit von vertrauten Menschen, das Warten auf Nachrichten und Einsamkeit können uns in enorme Anspannung versetzen. Sitzen wir zu viel, werden unsere Muskeln und unsere kleinsten Gefäße zu wenig durchblutet. Die glatte Muskulatur um die Blutgefäße herum spannt sich an, der Druck in uns steigt. Ursprünglich zählte die Hypertonie (der Bluthochdruck) zu den klassischen psychosomatischen Erkrankungen (Holy Seven). Wenn Menschen, die uns am Herzen liegen, uns Kummer bereiten, können wir ebenfalls unter erhöhtem Blutdruck leiden. Mit Psychotherapie, Feedback und Meditation können wir uns etwas helfen. Auch Bewegung, Dehnung und Atemübungen beeinflussen unseren Blutdruck.Weiterlesen