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dislozierte distale radiusfraktur ohne op – ein erfahrungsbericht, teil 1

tag 1 ich sehe noch den weissen schnee und die schwarzen schuhe ohne profil, wie mir die beine wegrutschen und ich auf dem langen weg zum boden denke: mein arm ist gleich gebrochen! ein reißender schmerz und sofortige klarheit: der arm ist gebrochen. eine wulst nahe dem handgelenk nach vorne und eine wulst nach hinten (colles-extensionsfraktur). noch eine weile im kalten schnee sitzend halte ich mir den arm. die kühle tut gut. kreislaufprobleme. meine medizinerphantasie weitet sich aus auf angst-vorstellungen von knochenbrüchen mit innerem verbluten (was realistischerweise höchstens bei becken- oder oberschenkelfrakturen vorkommt, siehe zur verletzung der arteria radialis auch sigrist&dirndorfer, 1983). ich wähle 112.Weiterlesen

Sind Menschen mit einer Borderline-Störung wirklich unersättlich?

„Borderliner werden nie satt! Sie saugen Dich aus, bis Du keine Kraft mehr hast. Sie sind unersättlich!“ Sätze wie diese hört man manchmal von erschöpften Therapeuten. Dasselbe sagt man manchmal über Kinder. Aber: Sind die Betroffenen wirklich unersättlich? Wenn man schon von Unersättlichkeit spricht, könnte man auch fragen: Wann erscheint jemand unersättlich und wie ließe sich das verstehen? Unerstättlichkeit entsteht doch nur dann, wenn die richtige Befriedigung bisher nicht gefunden wurde. Das Ziel eines unzufriedenen Kindes oder Erwachsenen ist es doch meistens, zurück zur Zufriedenheit, zur eigenen Mitte zu gelangen. Das Bestreben, auf ungesunde Weise immer mehr zu wollen, kommt, wenn man immer knapp am befriedigenden Ziel vorbeischießt. Weiterlesen

Die Seele wohnt auch in den Muskeln

Der Sitz der Seele liege im Zwerchfell (Diaphragma), so glaubte man im alten Griechenland. Das Zwerchfell ist ein Muskel, der den Bauchraum vom Brustraum trennt. Wie alle Muskeln verspannt es sich besonders bei Ärger, Angst und nicht zuordenbaren, unheimlichen Gefühlen. Das Zwerchfell fühlt sich manchmal an wie ein „Boden“ in unserem Körper. Wenn wir den Boden unter den Füßen verlieren, fühlen wir, wie ein Ruck durch unsere Körpermitte geht. Eine Einsicht hingegen, ein Aha-Effekt, führt zur Erleichterung, zum Aufatmen und zu einem Gefühl von neuer Durchlässigkeit, aber auch neuem Halt. Weiterlesen

Hitzewallungen in den Wechseljahren kommen oft mit System: Selbstbeobachtung kann helfen

Oft fallen Hitzewallungen nicht vom Himmel. Sie treten z.B. bei angestrengtem Nachdenken auf, bei körperlicher Anstrengung oder im Stau bei Aufregung. Sie kommen mitunter an den Tagen, an denen normalerweise die Regel eingesetzt hätte und bleiben in Wellen manchmal auch so lange. Sie können gut etwa um vier Uhr morgens auftreten, zu der Zeit, in der früher die Regel in der Nacht wieder verstärkt einsetzte – eine Zeit, in der wir nachts sowieso oft Hitze entwickeln. Und die Wellen bleiben nicht auf ewig: Sie sind bei vielen selbstlimitierend und nach einigen Monaten wieder verschwunden – um nach ein paar Monaten in abgeschwächter Form vielleicht wieder aufzutreten. Nimmt man keine Hormone ein, stellt man vielleicht fest, dass die Hitzewallungen zeitgleich mit denen der Freundin aufhören, die erzählt, dass sie endlich, seit sie die Hormone nimmt, Besserung verspürt. Es gibt viel Interessantes zu entdecken. Weiterlesen

die kunst des haderns

„was passiert ist, ist passiert“, hörst du. „es ist wie es ist – du kannst es nicht mehr ändern“, hörst du auch. „es nützt ja nix“, sagst du dir selbst. und doch ist es, als müsstest du einen stein zerbeissen – du hast schuldgefühle, bedauerst, lebst jeden tag mit selbstvorwürfen und den folgen. von nun an krank, oder behindert oder allein. du suchst: „wo hatte ich schuld? was hätte ich anders machen können?“ die folgen spürst du ein leben lang, so deine sorge. morgen wird es nicht wieder gut – ein furchtbares gefühl. „wie hätte es anders laufen können?“, fragst du dich. und du stellst dir vor, wie das leben ohne den bruch, ohne das trauma, ohne die tat verlaufen wäre. du könntest schreien, während andere mit dem schultern zucken und sagen: „ist halt so.“ es hat dich mächtig getroffen. deine identität hat sich verändert. Weiterlesen

Wie Du die Körpersprache Deines Schreibabys besser verstehen kannst

Zuerst ist man noch ganz gelassen – glaubt daran, das Baby beruhigen zu können. Doch wenn es sich wieder und wieder nicht beruhigen lässt, kommen die Selbstzweifel. Es beginnt die Suche nach den Ursachen und Schuldgefühle entstehen. Die Erschöpfung wächst. Manchmal hat man noch nicht einmal mehr die Kraft, Hilfe zu suchen. Die psychoanalytische Kleinkindforscherin Beatrice Beebe zeigt in einem Video (Youtube), wie sich eine Mutter und ihr Kind, das an Dreimonatskoliken leidet, aufeinander abstimmen.Weiterlesen

Mittagspausen und gutes Essen machen schlank

eine frau sitzt um #1234uhr am mittagstisch. bild von dunja voos

„Ein regelmäßiges Überziehen der Mittagspause kann zur Abmahnung führen“, heißt es im Vertrag. Und so leisten wir dem Übergewicht wunderbar Vorschub: Wer sich beim Essen beeilen muss, hat keine Zeit zu verdauen. Man kaut nicht genug, isst nicht bewusst, dafür aber zu viel. Wer das Gefühl von (Zeit-)Mangel hat, versucht diesen Mangel auszugleichen. Ist die Zeit zum Mittagessen zu knapp, möchte man wenigstens schnell und viel Sattmachendes essen. Nach dem Essen fühlt man sich dann unangenehm pappsatt. Zur Verdauung bräuchte der Körper eigentlich jetzt Ruhe und zumindest noch einen schönen Kaffee. Die stärkste Durchblutung findet nun im Magen-Darm-Trakt statt. Das parasympathische Nervensystem ist aktiv. Der Parasympathikus ist das Nervensystem, das für Ruhe sorgt und die Energie sammelt.Weiterlesen

Das Unaushaltbare aushalten

Jeden Tag dasselbe. Jede Nacht dasselbe. Dieses unaushaltbare, unaufhörliche Das. Nicht nur, wer im Gefängnis sitzt, ist gefangen. Das Alltagsrad lässt keinen Ausgang zu. „Wie lange noch?“, fragt man sich, obwohl das Ende der Fahnenstange schon längst erreicht ist. Wie ruhig soll ich denn noch werden? Kein Schlaf, keine Ruhe, keine tröstenden Worte. Keine Achtsamkeitsübung, die hilft. Wie fühlt sich das Unaushaltbare an? Über Jahre, Jahrzehnte? Die Vorteile des Alleinseins versiegen irgendwann, die Kreativität schwindet. Da ist nur noch die Qual der Abwesenheit. Zu unruhig zur Meditation. Sie verstärkt das Unaushaltbare , falls das überhaupt möglich ist – glaubt man.Weiterlesen

Tipps bei Panikattacken – wie Du Dir selbst helfen kannst

Bei schweren Panikattacken kommt die Bedrohung zum großen Teil von innen – das heißt, dass Erinnerungen wach werden, dass es Verkrampfungen, Körperbeschwerden und falsche Atmung gibt oder dass „gefährliche“ Gefühle und Wünsche wach werden. Vieles läuft unbewusst ab, weswegen es so schwer ist, Worte zu finden. Doch das Gefühl, dass es irgendwie zunächst kein Weglaufen gibt, weist auf die „innere Gefahr“ hin. Besonders schlimm sind Panikattacken in der Nacht, in Kaufhäusern, Straßenbahnen oder während eines Vortrags – also immer dann, wenn auch sozialer Druck hinzu kommt. Nachts hast Du vielleicht das Gefühl, niemanden wecken zu dürfen und aus einem Vortrag kannst Du nicht so einfach weglaufen, ohne Dich zu blamieren. Was also tun? Das Wichtigste ist es, Dir klar zu machen, dass Du eher mit einem ruhigen Geist und Körper wieder handlungsfähig wirst. Obwohl das Alarmgefühl zur inneren Bedrohung passt und als richtig erscheint, kannst Du Dir vielleicht verdeutlichen, dass nur die Ruhe weiterhilft. Weiterlesen

Schichtwechsel: Warum es so schwierig ist, sozial aufzusteigen

Oft ist es nichts weiter als eine Kette von Zufällen und Fügungen: Die Grundschullehrerin ermuntert das Kind, Klavier zu lernen, sie empfiehlt das Gymnasium. Der Mathelehrer kommt rein, glaubt an das Kind und wird zum Vorbild. Das Kind lernt eine neue Welt kennen: die Welt der Bildung. Es geht ruhiger zu, es gibt mehr Worte und weniger Geschrei, es gibt die Möglichkeit zu sprechen, zu kommunizieren, die Kreativität zu entdecken. Und plötzlich hat man das Abitur geschafft und denkt über ein Studium nach. Weiterlesen