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Was nutzt es uns, im Chaos ruhig zu bleiben?

„Ich habe so viel zu erledigen, ich kann mich nicht hinsetzen und ‚Oom‘ singen“, sagst du vielleicht. Sobald du dir vornimmst, Yoga zu machen, drängen sich dir unglaublich wichtige, ja lebenswichtige Dinge auf: der Streit mit dem Partner, das nicht überwiesene Geld, der zu verschiebende Termin, der Schimmel im Kühlschrank, der merkwürdige Hautfleck. „Ich muss mich sofort daran begeben, sofort schreiben, reden, handeln, damit um mich herum keine Brände entstehen“, sagst du dir. „Wenn ich ruhig werde, obwohl um mich herum alles höchst beunruhigend ist, dann laufe ich doch vor der Realität weg, oder? Wenn ich Geldsorgen habe und eine Stunde meditiere, anstatt zu arbeiten, dann wird doch alles viel schlimmer!“Weiterlesen

Kaltherzigkeit: „Und dann habe ich zugemacht. Aber wie mache ich wieder auf?“

Wir können uns gut betäuben: mit Milch, Schokolade, Süßigkeiten, Twitter, aber auch mit einer starren Körperhaltung. Wenn uns etwas zu viel wird, dann können wir zumachen – wir bekommen eine versteinerte Mimik, verschränken die Arme, ballen die Fäuste und spüren nichts mehr. Der Schmerz ist ausgeschaltet. Die Kränkungen prasseln an uns ab. Wir schützen uns mit diesem Zumachen. Aber dann merken wir: Wir bleiben zu. Nicht nur der Schmerz, sondern auch jedes andere Gefühl ist weg. Wir können mit dem anderen nicht mehr wirklich kommunizieren. Aber wie kriegen wir uns wieder auf? Wie können wir wieder mitfühlen – mit uns selbst und anderen? Weiterlesen

Träume vom Fliegen: Warum ist die Flughöhe oft relativ gering?

Jugendliche berichten häufiger als Erwachsene vom Fliegen im Traum (Michael Schredl, Brigitte.de). Doch auch viele Erwachsene haben noch Traumflüge und Flugträume. Erstaunlich ist, dass viele sagen, dass sie es genießen, nur wenige Meter über dem Boden zu schweben. Warum ist das so? Wenn man bedenkt, dass sich im Traum auch konkrete körperliche Erfahrungen widerspiegeln, so ist Manches denkbar: Kinder träumen vielleicht auch deshalb oft von Tieren, weil sie mit ihnen auf Augenhöhe sind. Weiterlesen

Keine Angst vor der Wahrheit mehr

Bild Nr. 668 Wahrheitsangst von Dunja Voos: Auf dem gemalten Bild liegt ein Mädchen und schaut wie Narziss in einen Teich, wo es sich selbst sieht.

Im Anfang war der Widerstand. Wenn ich merkte, ich war einsam, rachsüchtig, zerstört und zerstörerisch, sagte ich mir: „Das kann nicht sein!“ Wenn ich merkte, ich hatte jemandem geschadet, wies ich es wütend von mir. Hilflosigkeit zu bemerken, Schuldgefühle auszuhalten und ein böses Ich zu fühlen, war einfach zu schwer. Die Angst dahinter: Die Wahrheit schadet mir. Ich werde ausgestoßen. Ich halte den Schmerz nicht aus. Eines Tages war es anders. Ich nahm einen Schluck Wahrheit und merkte, wie sie sich innerlich ausbreitete. Weiterlesen

Einsamkeit lindern: Es ist ot schwer, die emotionale Verbindung zu sich und anderen zu finden

Jedes Lebensschicksal ist einzigartig und hoch individuell. Wir laufen so oft mit unserem schwer aushaltbaren Zustand umher. „Je tiefer die Wunde, desto privater der Schmerz“, las ich einmal. Das ganz individuelle Grausame, der ganz individuelle Mangel, quält uns und trennt uns vom anderen, so meinen wir. Gleichzeitig kann es aber genau dieses quälende Gefühl sein, das uns mit anderen Verzweifelten verbindet. Wenn wir darüber nachdenken, dass dieses Grundgefühl bei jedem Schicksal sehr ähnlich sein kann, fühlen wir uns von anderen Einsamen, von anderen Menschen, vielleicht nicht mehr so abgetrennt.Weiterlesen

Wenn das Trauma „Bindung“ heißt, ist die Nähe selbst der „Trigger“

"Achtung, Trigger!", steht in manchen Internetforen, was eigentlich eine Warnung an traumatisierte Menschen sein soll. Sie sollen hier nicht weiterlesen, denn es könnten ungute Gefühle, Erinnerungen ans Trauma, "Flashbacks" und Ängste ausgelöst werden. Natürli...

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Sich in Beziehung fühlen – mit oder ohne Partner

Es gibt das Lebensgefühl, alleinstehend, also „Single“ zu sein und das Lebensgefühl, „in Beziehung“ zu leben, also einen Partner zu haben. Und doch sind sich beide Lebensgefühle vielleicht ähnlicher als wir meinen. Als Single fühlst du dich vielleicht manchmal so, als ob nichts einen Sinn ergäbe, solange du nicht in einer Beziehung lebst. Das Gefühl, geliebt und berührt zu werden scheint für viele etwas Alltägliches zu sein, während es für dich vielleicht wie ein weit entfernter Traum ist. „Ich bin nicht allein“ sei der Grundgedanke und das Grundgefühl der Menschen, die in einer gesunden Partnerschaft leben – meinst du. Weiterlesen

Entscheidungen treffen – aber wie?

Manchmal scheint eine Entscheidung unmöglich. Es ist, als hättest Du nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Für so manche Entscheidung ist es wichtig, sich ausreichend Informationen zu beschaffen. Doch manchmal scheint das wenig zu nützen – trotz ausführlicher „Pro- und Kontraliste“ fällt die Entscheidung nicht leichter. Da kannst Du vielleicht nur überlegen: Was ist zumindest ein bisschen weniger schlimm? Gilt Deine Entscheidung für immer und ewig? Das Perfekte ist sowieso nicht möglich. Weiterlesen

Scham, Körper und unbewusste Phantasien

Wenn wir Schamhaftes nicht mehr verbergen können, kann manchmal sexuelle Erregung entstehen. Scham und Sexualität hängen eng zusammen. Scham folgt oft rasch auf unsere – oft unbewussten – Phantasien. Oft können wir gar nicht so genau sagen, warum wir uns in diesem Ausmaß schämen. Wir fühlen uns wie gelähmt. Die Psychoanalytikerin Ana-Maria Rizutto hat in einem Beitrag (1991) die Scham genauer untersucht. Scham hat mit dem eigenen Körper, der intimen Seele, dem Über-Ich, mit Narzissmus, aber vor allem auch mit unseren Objektbeziehungen zu tun. Weiterlesen

Du kannst es auch allein! Sonnencremes, Antidepressiva und das Vertrauen in sich selbst

Manche Menschen können sich gar nicht mehr vorstellen, dass auch ein schwerer grippaler Infekt mit Bettruhe von alleine wieder vergehen kann. Die gesunde Haut fettet sich von selbst, dazu brauchen wir keine Cremes. Der gesunde Darm schafft seine Verdauung alleine, wenn wir ihn nicht mit Verdauungsmitteln durcheinanderbringen. Auch Geburten verlaufen bei gesunden Müttern und Kindern ohne besondere Eingriffe von außen oft am besten. Doch woher kommt unsere Eingreiferitis? Weiterlesen