„Es wird ernst“ – heißt: Es gibt kein Entrinnen mehr. Es ist real. Kein Spiel, kein Humor, kein Lockersein. Kein „Das-wird-schon-wieder“, kein „Alles-ist-möglich“. Es wird ernst. Der Boden unter den Füßen wird fest, die Blicke sind ehrlich, die Gefühle echt. Weiterlesen
„Wieviele Bahnen schwimmst du?“ Ich dusche heiß. Ich laufe über das nasse Gras durch die kalte Luft. Ich tauche ins warme Wasser. Ich sehe, wie die Sonne darin glitzert. Ich höre, wie ich unter Wasser ausatme. Ich spüre, wie meine Beine mich schieben, wenn ich kraule. Ich sehe die Kugeln der Trennseile an mir vorbeiziehen. Rot und weiß. Weiterlesen
Sie ist unaushaltbar, diese innere Spannung. Ich könnte die Wände hochgehen. Schwindel kommt. Und Atemnot. Die Übelkeit, sie wächst. Es lässt mich nichts mehr halten. Diese unsägliche Unruhe. Angst und Druck drängen mich. Taubheit, Kribbeln, Derealisation, Panik, Erinnerungen, mörderische Zwangsimpulse. Es gibt so viel äußerst Unangenehmes in meiner inneren Welt. Wenn ein Arzt sagt: „Es tut nicht weh“, wird mir angst und bange. Was denn stattdessen? Und dann kommt er: stechend, spitz, ziehend, bohrend, dumpf, zerreißend und deutlich: Der Schmerz. Er lässt sich anfassen. Er beendet die Hölle der Schwammigkeit. Was für eine Erlösung. Weiterlesen
Wir schenken ihnen kaum Aufmerksamkeit, dabei sind sie so mächtig: die Momente auf der Schwelle. Das Baby weint, wenn es ins Bettchen gelegt wird – zu groß ist das unangenehme Gefühle an der Schwelle zum Getrenntsein und zum Schlaf. Da ist das gequälte Mädchen, das fast einen Orgasmus bekommt, weil sie hört, dass ihre Mutter gleich zur Tür hereinkommt (Beispiel erzählt von Professor Wolfgang Berger im Podcast). Bevor die Psychotherapiestunde beginnt, kommt der Druck, auf die Toilette zu laufen. Gleich geht der Vorhang auf und man betritt die Bühne. Weiterlesen