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Lippenbändchen durchtrennen?

Das Lippenbändchen (Frenulum labii superioris) zwischen Oberlippe und vorderen Schneidezähnen wird heute gerne und häufig von Zahnärzten durchtrennt. Das ginge „mal eben“ – die „Frenektomie“ sei ein einfacher Eingriff, heißt es. Doch für die Kinder ist es oft eben doch etwas Großes. „Wenn Sie das Lippenbändchen belassen, können sich die Schneidezähne nicht zusammenschieben“, sagt der Zahnarzt. Doch stimmt das? Die Natur hat so viel Kraft – stören sich Zähne, wenn sie mit Kraft durchkommen und sich im Kiefer zurechtrücken wirklich an einem Lippenbändchen? Bereits 1973 wurde eine Studie mit 40 Kindern veröffentlicht, die zeigt: Sind die Kinder klein, hält das Lippenbändchen die Schneidezähne noch auseinander. Aber nach 10 Jahren gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Kindern mit durchtrennten und solchen mit nicht durchtrennten Lippenbändchen. Weiterlesen

Kleine Kinder träumen häufig von Tieren

Kleine Kinder träumen häufig von Tieren. Der Traumforscher David Foulkes fragt: „Why all this animal dreaming?“ (David Foulkes: Children’s Dreaming and the Development of Consciousness, Harvard University Press, 1999: S. 60). Eine eindeutige Antwort findet er nicht. Vielleicht ist es ja auch eine Frage der Körpererfahrung: Tiere wie Kleinkinder laufen auf allen Vieren und können nicht sprechen. Tiere wie Katzen und Hunde sind mit den kleinen Kindern auf Augenhöhe oder kleiner als sie. Diese erfreulichen und erschreckenden Erfahrungen verarbeiten die Kinder vielleicht in Geschichten (Pitcher & Prelinger, 1963: Children tell stories) und Träumen. (Text: Dunja Voos; Bild: Julia)Weiterlesen

Das überträgt sich aufs Kind!?

Als Mutter hört man ein Argument besonders oft: „Das überträgt sich auf’s Kind!“ Das sagen nicht nur Nachbarn und Feinde Freunde, sondern bisweilen auch Kinderärzte, Lehrer oder Therapeuten. Wann immer eine Mutter diesen Satz hört, fühlt sie sich auf merkwürdige Weise dazu aufgefordert, sich besser zu kontrollieren und das Negative von sich wegzuschieben. Sie bemüht sich, nichts Schlechtes über die Kita oder den Partner zu sagen und gibt sich mutiger als sie ist. Doch in Wirklichkeit verändert sie damit nichts. Denn was das Kind mitbekommt, ist das Unbewusste. Weiterlesen

Wie entsteht ein psychischer Raum?

Wenn wir in uns hinein spüren, dann spüren wir ihn: den psychischen Raum. Hier schweifen unsere Gedanken umher, hier liegen unsere Wünsche, Sorgen, Ängste und Vorstellungen. Hier liegt der Platz, in dem wir die Sorgen eines anderen aufnehmen können. Der psychische Raum ist der Raum, in dem wir all dies von links nach rechts schieben, es betrachten können, darüber nachdenken können, Gefühle verdauen und steuern können usw. Der psychische Raum will reifen und geschützt werden. Doch wie ist er entstanden? Weiterlesen

Ein luxuriöses Leben

Mit leisem Summen öffnet sich das Tor. Der Junge empfängt mich freundlich. Ich darf mit in den riesigen Garten kommen. Kinder springen in den Pool, doch sie werden ermahnt, das Wasser zu verlassen, weil Blitz und Donner nahen. Es ist schwül. Wir setzen uns an ...

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Beta-Elemente nach Bion: die unreifen psychischen Elemente in uns

Der Psychoanalytiker Wilfred Ruprecht Bion (1897-1979) nannte noch unverarbeitete Teile in der Psyche „Beta-Elemente“ und reifere Stücke „Alpha-Elemente“. Wenn wir mit unseren Sinnen etwas wahrnehmen – seien es Eindrücke aus unserem Körperinneren oder Reize von außen – entsteht erst einmal so etwas wie ein unreifes Gefühl. Da ist irgendwie was, aber wir können es noch nicht klar denken. Dieses Gefühl von „Irgendwie-Etwas“ könnte man als Beta-Element bezeichnen. Besonders Säuglinge sind wahrscheinlich häufig überwältigt von „Beta-Elementen“, also nicht handhabbaren Eindrücken und Gefühlen.Weiterlesen

„Mein Mädchen kommt als Junge nach Hause.“ Handeln Ärzte zu schnell?

"In meiner Klasse sind jetzt die Jungs in der Überzahl", erzählt mir eine Lehrerin. Es handelt sich um dieselbe Schülerzahl und um dieselben Schüler. Doch einige Mädchen hätten im Laufe der Schulzeit festgestellt, dass sie sich als Jungs fühlten. Sie wollte...

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Die Sorgen der Alleinerziehenden (eBook)

So unterschiedlich die Schicksale Alleinerziehender auch sind: Bei vielen tauchen ähnliche Sorgen auf. Wenn getrennte Eltern die Erziehungsberatungsstellen, Anwälte oder gar das Gericht aufsuchen, bekommen sie oft dasselbe zu hören: Man müsse doch Lösungen finden und es ginge doch ums Kind. Man müsse da doch erwachsen sein. Was viele übersehen: Auch bei den Eltern geht es häufig um kindliche Gefühle und um sehr große Ängste, die den Ängsten der Kinder mitunter ähneln. In diesem eBook beleuchte ich die unbewussten Phantasien, Gefühle und Wünsche der Eltern. Ich beschreibe auch, warum „Lösungen“ häufig nicht die Lösung sind und warum es wichtiger sein kann, die Gefühle der Eltern erst einmal anzuschauen und zu halten: eBook bei amazon.de Weiterlesen

Triangulierung: „Was ich bei Mama nicht finde, finde ich beim Papa.“

Am Anfang unseres Lebens steht die sehr nahe Beziehung zur Mutter. Neun Monate lang waren wir aufs engste mit ihr verbunden. Wie in einer Symbiose verbrachten wir – wenn alles gut ging – die ersten Wochen miteinander. Langsam kam für uns merklich der Dritte im Bunde dazu, der Vater oder die Lebenspartnerin der Mutter. Als „trennender Dritter“ sorgte er/sie dafür, dass wir den Weg nach draußen in die Welt fanden. Üblicherweise ist die Mutter oft dafür, das Kind eher noch zu schonen, während der Vater die Stimme für die Herausforderung erhebt. Weiterlesen

Mentalisierung (Reflexion): Nachdenken über sich und andere

Meistens können wir uns unsere Gefühle und unser Verhalten selbst erklären. Wir können uns vorstellen, wie es ist, wenn wir ärgerlich sind, warum wir es sind und wie wir uns beruhigen können. Wir können aber auch in Grenzen ahnen, was im Kopf unseres Gegenüber...

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