Als Persönlichkeit bezeichnet man die grundlegenden Eigenschaften eines Menschen, die sein Leben lang mehr oder weniger gleich sind. Die Persönlichkeit zeigt sich darin, wie wir unsere Welt erleben und wie wir uns verhalten. Umgangssprachlich benutzen wir oft abwechselnd die Begriffe „Charakter“ und „Persönlichkeit“ und meinen damit dasselbe: Wir wollen damit eine Person in groben Zügen beschreiben. Vereinfacht gesagt ist der „Charakter“ jedoch eher etwas Angeborenes und „Festes“, während sich die Persönlichkeit im Laufe des Lebens entwickelt und teilweise veränderbar ist. Weiterlesen
Das „Zentrale Beziehungskonflikt-Thema“ (Core Conflictual Relationship Theme, CCRT) ist ein Problem, das in den eigenen Beziehungen immer wieder auftaucht. Beispiel: Wenn wir sehr autoritäre und vielleicht wenig empathische Eltern hatten, können wir im Beruf immer wieder in besonders schwere Konflikte mit unseren Vorgesetzten geraten. Der Konflikt mit Autoritäten oder mit Menschen, von denen wir abhängig sind, ist dann unser Zentrales Beziehungskonflikt-Thema“, wobei zu bedenken ist, dass Beziehungskonflikte zum Menschsein dazugehören. Wir merken jedoch, wenn uns bestimmte Konflikte überdurchschnittlich stark behindern, sodass wir vielleicht auch Hilfe z.B. in einer Psychotherapie suchen. Das zentrale Beziehungskonflikt-Thema lässt sich im CCRT-System darstellen. Es erfasst Übertragungsvorgänge, symbolisiert und verschlüsselt sie. Entwickelt wurde das CCRT-System von dem amerikanischen Psychoanalytiker Lester Luborsky (1920-2009, Philadelphia). Weiterlesen
Babys und Kinder sind unbedingt auf Erwachsene angewiesen. Wenn die Eltern den Kindern keinen Schutz bieten, unberechenbar und gewalttätig sind oder nicht auf ihre Kinder eingehen, dann bleiben diese Kinder brüchig. Ihr Ich hat dann einen Entwicklungsschaden genommen, der aus eigener Kraft kaum zu reparieren ist. Wenn uns im Alltag grundlegende Dinge fehlen, wie zum Beispiel ein Sicherheitsgefühl, ein guter Realitätssinn oder die Fähigkeit zur Bindung, dann sind wir überfordert. Ständig bemerken wir als Erwachsene dann diese „Lücke“ in unserer Persönlichkeit. Diese „Lücke“ heißt primärer Entwicklungsschaden. Wir alle sind hier und da zu kurz gekommen. Doch bei manchen waren die ungünstigen Bedingungen so mächtig, dass die Betroffenen spürbar mehr mit dem täglichen Leben und mit ihren Beziehungen kämpfen als andere. In einer psychoanalytischen Therapie gelingt es oft, das Ich nachreifen zu lassen und stärker zu werden.