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Wer ist Ich und wer ist Mich? Das „I and Me“ des William James

"Ich mache es mir gemütlich, ich beruhige mich." Ist es nicht eigenartig, wie wir mit uns sprechen? Wer ist "Ich" und wer ist "Mich"? Der amerikanische Philosoph und Psychologe William James (1842-1910) unterscheidet zwischen zwei Teilen des Selbst: Dem "I"...

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Spielen können ist so wichtig – über den Als-ob-Modus und den Modus der psychischen Äquivalenz

Wenn kleine Kinder großen Kummer haben, können sie zeitweise nicht spielen. Sind Mama und Papa dabei und ist alles in Ordnung, zeigen die Kinder wieder Interesse an ihrer Umwelt und finden ins Spiel. Wenn Kinder spielen, sind sie innerlich im „Als-ob-Modus“ (englisch: „As-if-mode“). Dieser psychische Zustand, in dem wir innerlich spielen, uns Dinge vorstellen, planen oder träumend unseren Gedanken nachhängen, ermöglicht es uns, psychisch zu funktionieren. Es ist gut, wenn Eltern auf den „Als-ob-Modus“ spielerisch reagieren können.Weiterlesen

Tagesreste: Im Traum findet sich Bedeutsames vom Tag

Es sind oft nicht die großen Ereignisse des Tages, die uns nachts im Traum wieder erscheinen, sondern die Nebensächlichkeiten. Was wir in der Hektik des Tages kaum bemerken, wird im Traum wirkungsvoll. Das kann manchmal logisch sein: Wenn es im Haus brennt, kann eine funktionierende Türklinke zum Lebensretter werden. Oft sagen wir: „Ich weiß gar nicht, wieso dieses oder jenes Detail im Traum so wichtig war.“ Wenn wir an den heutigen Tag oder den Vortag erinnern, fallen uns häufig Zusammenhänge auf. Die Erinnerungsstücke, die wir vom Vortag in den Traum einbauen, heißen Tagesreste (englisch: day residues, französisch: restes diurnes). Weiterlesen

Manifester Trauminhalt: das, was wir vom Traum erinnern und erzählen

Wenn wir geträumt haben, können wir uns manchmal an den Traum erinnern. Als „manifesten Trauminhalt“ bezeichnete Sigmund Freud den Traum, an den wir uns erinnern können. Er sagt, der manifeste Traum ist „… das, was der Träumer beim Erwachen erinnert“ (Der Wahn und die Träume in Jensens Gradiva, Projekt Gutenberg). Allerdings entspreche das, woran wir uns erinnern, nicht immer dem tatsächlichen Traum, so Freud. Oft fügen wir etwas hinzu oder lassen etwas weg. Das macht sich dann bemerkbar, wenn wir in der Psychoanalyse den Traum erzählen und dann nochmal erzählen – dann können uns verschiedene Dinge entfallen oder neu einfallen. Weiterlesen

Libido und Lebenstrieb: die Triebenergie, die uns am Leben hält

Libido ist das lateinische Wort für "Begierde, Lust". Sigmund Freud bezeichnete die Libido als "Triebenergie" - als den Motor, der uns am Leben hält. Später nannte er die Libido auch Eros (siehe Jenseits des Lustprinzips, 1920, Projekt Gutenberg). Die Libid...

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Einschlafphänomene: Hypnagoge Zustände und Halluzinationen führen vom Wachen in den Schlaf

Wenn wir einschlafen, haben wir eine Phase, in der schwebende Bilder entstehen. Nach einem schlechten Tag verfolgen uns die Szenen. Wenn es uns gut geht, bemerken wir die Bilder kaum bewusst. Während wir zunächst noch in Worten denken, gehen die Wortgedanken beim Einschlafen in Bildgedanken über. Diese Phase zwischen Wachen und Träumen ist ein „Hypnagoger Zustand“ (hypnos = griechisch: Schlaf, ago = treiben, führen). Zuerst ist dieser Zustand instabil: Die Bilder (hypnagoge optische Halluzinationen) zerfallen leicht. Je näher wir an das Einschlafen kommen, desto stabiler werden die Bilder oder Hör-Eindrücke (hypnagoge akustische Halluzinationen). Wir meinen vielleicht zu hören, wie jemand unseren Namen ruft. Im Wachen können wir uns Geräusche und Bilder vorstellen. Beim Einschlafen ist es ähnlich wie in der Vorstellung, nur sehr viel klarer. Weiterlesen

Attunement (Affektabstimmung): Wenn sich Stimmung, Herzschlag und Atmung angleichen

Von "Attunement" (tune [englisch] = Einklang, Harmonie) sprechen Entwicklungspsychologen, wenn Du Dich in Dein Baby einfühlst und ihr Euch verbunden fühlt. Dein Baby äußert sich durch Laute, Bewegungen und Mimik Manchmal kannst Du nur schätzen, was Dein Bab...

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Persönlichkeitsstörung (engl. Personality Disorder) – ein problematischer Begriff

Die Persönlichkeitsstörung ist eigentlich eine Beziehungsstörung. Persönlichkeitsstörungen sind relativ weit verbreitet – weltweit leiden schätzungsweise 7% daran (Winsper C. et al., 2019/2020). Wir alle sind in bestimmten Bereichen, neurotisch, psychisch „niedrig strukturiert“ oder merkwürdig. Doch auch, wenn wir eine „Persönlichkeitsstörung“ haben, können wir oft ein relativ normales und auch erfolgreiches Leben führen. Oft können wir unsere Störung – vielleicht sollte man besser sagen: „Verletzung“ oder „Beschädigung“ – spüren und in eine Stärke umsetzen. Vielleicht leiden wir irgendwie an unserem Leben, ohne dass wir unser Leiden genauer beschreiben könnten.Weiterlesen

105 Wie werde ich Psychotherapeut*in/Psychoanalytiker*in? Die Abstinenzregel aus heutiger Sicht

Im weitesten Sinne bedeutet „Abstinenz“, dass der Therapeut keine private – vor allem aber auch keine sexuelle – Beziehung mit dem Patienten eingeht. Der italienische Psychoanalytiker Gaetano Benedetti (1920-2013) schreibt: „Die Abstinenzregel bleibt grundsätzlich gültig als Selbstdisziplin, als Selbstreflexion, als ständige Überprüfung der unbewussten Motivationen, als Verzicht auf narzisstische Interventionen“ (Die Kunst des Hoffens, Vandenhoeck & Ruprecht 2000, S. 158). Ausbildungskandidaten sind so manches Mal verunsichert und vielleicht zu streng mit sich selbst. „Also atmen ist noch erlaubt“, sagte mir einmal mein Supervisor. Und: „Freude zeigen auch.“ Einen guten Überblick über „Die Geschichte der Abstinenzregel“ (2003, PDF) liefert die Psychoanalytikerin Iris Graurock vom Dresdener Institut für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft e.V., www.dieg.org.Weiterlesen

Abstinenz in der Analytischen Psychotherapie: Soll ich meinen Patienten körperlich berühren?

"Abstinenz" bedeutet in der Psychoanalyse in erster Linie, dass der Analytiker mit dem Patienten keine sexuellen Kontakte knüpft. Von diesem Pol aus gibt es viele weitere "Abstinenzen", zum Beispiel dass der Analytiker den Patienten nicht für seine Bedürfnisse...

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