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Hass – ein tiefes Gefühl

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Auf einer Skala von eins bis zehn – wie groß ist Dein Hass? Hass taucht dann auf, wenn wir zutiefst verletzt werden und uns niemand versteht. Es gibt verschiedene Arten von Hass. Die Mutter hasst den Vater, der ihr das Baby wegnimmt – oder umgekehrt. Es ist ein Hass ohne Boden, ein Leere-Hass, ein Angst-Hass, ein Verzweiflungs-Hass, ein unerträgliches Gefühl der Ohnmacht. Du wirst fallen gelassen. Das Kind hasst die Lehrerin, die es zu etwas zwingt, was es nicht will. Hass entsteht, wo einer von einem anderen abhängig ist und wo einer dem anderen Böses tut oder etwas abverlangt, was völlig gegen den eigenen Willen ist. Es gibt Hassgefühle, die entstehen durch einen gewaltsamen Kontakt, aber auch Hassgefühle, die entstehen, weil etwas gewaltsam entzogen wird. Je tiefer der Schaden, desto größer der Hass.Weiterlesen

Paul Ekman, der Gesichtsforscher

Sind wir überrascht, heben wir die Augenbrauen und öffnen die Augen weit. Das tun alle Menschen auf der Welt – unsere Gesichter spechen eine Sprache. Der amerikanische Psychologe Paul Ekman (Wikipedia) hat sein ganzes Berufsleben lang Gesichter und die averbale Kommunikation erforscht. Zusammen mit seinen Kollegen Wallace V. Friesen und Joseph C. Hager entwickelte er das „Facial Action Coding System“ (FACS), eine Datensammlung einer schier unglaublichen Anzahl von Gesichtsausdrücken. Ekmans Erkenntnisse werden unter anderem in der Therapie von Menschen mit Autismus eingesetzt – hier können die Patienten „lernen“, welche Gesichtsausdrücke welche Gefühle ausdrücken. Paul Ekman erforschte jedoch nicht nur die Mimik, sondern auch die gesamte Körpersprache. Weiterlesen

Bildungsferne Unterschicht – und wie Hass entsteht. Der Rapper „Fakkt“ erklärt es treffend

Psychische Erkrankungen sollen nicht stigmatisiert werden, alle Menschen sollen irgendwie akzeptiert werden. Heißt es. Und doch hört der gute Wille oft da auf, wo die Menschen sich auf die unverständlichste Weise zeigen: aggressiv, kriminell, voller Hass und ohne Worte. Dann wird es brenzlig – schließlich gebe es Grenzen und man könne nicht alles mit der Kindheit entschuldigen. Der Rapper Jastin Schatz, genannt „Fakkt“, hat für die Ausstellung „Streit“ der Franckeschen Stiftungen in Halle ein berührendes Lied komponiert, das sehr gut beschreibt, wie Hass entstehen kann. In dem Lied heißt es: Weiterlesen

Einsam – mit oder ohne Familie

„Ich habe Kinder, aber ich habe keine Familie“, sagt eine alleinerziehende Mutter. Viele können diesen Satz sehr gut nachempfinden. Wer chronisch einsam ist, ist es oft deshalb, weil er schon in unsicheren Bindungen groß wurde (Benoit und DiTommaso, 2020). Obwohl viele eine Ursprungsfamilie haben, so haben sie doch keine Familie, die auf gute Weise für sie da ist. Manche haben auch tatsächlich keine Familie (mehr). Dann ist die Versuchung groß, zu glauben: „Wenn ich eine Familie hätte oder hoffentlich eines Tages haben werde, dann geht es mir gut.“ Doch während man es denkt, begeht der vermeintlich glücklich verheiratete Nachbar, Jurist und Vater von drei gesunden Kindern, Suizid. Weiterlesen

Scham hemmt die Bewegung und die Sprache

Wenn Du Dich schämst, kannst Du Dich vielleicht manchmal kaum bewegen. Auch das Sprechen scheint fast unmöglich zu sein. Du fühlst Dich dem anderen möglicherweise schutzlos ausgeliefert. Deine Atmung wird flach, Du schaust auf den Boden. Es gelingt Dir viellei...

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Unbewusste Phantasien zeigen sich auch in den Fehlern, die wir machen

„Kinder entstehen durch Essen“, phantasieren manche kleinen Kinder. Diese Phantasie entsteht schon, bevor die Kinder sie in Worte fassen können. Frühkindliche und unbewusste Phantasien sind unser Leben lang vorhanden. Kleine Babys spüren, was in ihrem Körper passiert und entwickeln darauf hin wahrscheinlich Phantasien. Diese Phantasien entstehen aus der Wahrnehmung, aus dem Fühlen (englisch: Sensation) heraus. Unbewusste Phantasien werden auch in unseren Fehlern deutlich. In einer Quizshow (Gefragt, Gejagt, 26.9.2023) wurde eine Kandidatin gefragt, wo im Körper sich „Otolithen“ befinden. Sie kannte den Begriff (Steinchen im Ohr) nicht und musste raten: „In der Lunge?“ Der „Fehler“ war nicht sinnlos: Möglicherweise hatte die Kandidatin an das „O2“ des Sauerstoffs gedacht.Weiterlesen

Neid ertragen – die höchste Stufe der Kraft

Da ist der große Bruder. Er ist nicht beschnitten, während man selbst immer zu kurz kam. Direkt nebenan ist die alte Schuldfreundin, die die teure Ausbildung machen durfte, während die eigenen Eltern kein Geld hatten. Da ist die Freundin, die schwanger wird, w...

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Scham – ein zwischenmenschliches Gefühl

Für uns selbst können wir denken, machen, tun, was wir wollen. Zwar kann man sich auch vor sich selbst schämen, doch Scham tritt besonders dann auf, wenn andere Menschen hinzukommen. Wer sich schämt, befürchtet, verachtet zu werden und schuldig zu sein (Ger...

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„Ich liebe Dich“ – warum gehen Gefühle kaputt, wenn wir sie aussprechen?

Ich las einmal ein englisches Stück, das ging ungefähr so: Sie spürte Liebe in ihrem Bauch. Das Gefühl stieg in ihrem Hals auf und legte sich auf ihre Zunge. Sie sprach das Wort „Liebe“ aus. Und es fiel auf den Boden und zerbrach wie Glas in tausend Scherben. | Warum haben wir so oft den Eindruck, dass unser Gefühl stirbt, wenn wir es aussprechen? Vielleicht, weil die Worte unserem Gefühl nicht immer gerecht werden können. Unsere Gefühle sind oft so unaussprechlich, dass wir spüren: Das Wort kann nicht annähernd ausdrücken, was wir wirklich fühlen. Vielleicht denken wir, der andere will von uns hören, was wir fühlen – so wie Erwachsene zu einem Kind manchmal sagen: „Was sagt man da?“, um das Wort „Danke“ zu hören. Doch dadurch wird etwas Wertvolles zerstört: Das Gefühl geht kaputt. Weiterlesen

Häme – ein kurioses Gefühl

Das Wort "Häme" klingt so, als hinge es zusammen mit "haimos", dem griechischen Wort für "Blut. Bei der Häme ist das Blut in Wallung, doch ist damit die Boshaftigkeit gemeint, die sich hinter dem mittelhochdeutschen Wort "hema" = "Kleid" versteckt. Im Englisch...

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