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Die hochambivalente Mutter

„Der Turm, der wackelt, der Turm, der wackelt, die oberste Spitze fällt ab.“ Kennen Sie dieses Kinderlied? Wie an der Spitze eines solchen Turmes muss sich ein Kind fühlen, das eine hochambivalente Mutter hat. Das Kind einer ambivalenten Mutter, die in extremem Ausmaß mal so, mal so ist, kann sich nicht orientieren. Das Kind wird davon ganz unruhig. Es kann nicht einfach „sein“. Es muss immer die Lage checken und sich fragen: „Wie ist mir die Mutter heute gesinnt? Bekomme ich plötzlich Schläge, Geschrei, Liebesentzug oder werde ich gar mit ‚Liebe‘ überschüttet?“ Die Mutter wirkt wie ein Zufallsgenerator. Weiterlesen

Es gibt Kräfte in mir, die sind stärker als ich

"Da bin ich vor dem Chef ausgerastet - das hat mich meinen Arbeitsplatz gekostet", sagt ein Klient im Coaching. "Ich kam einfach nicht mehr aus meinem Bett raus. Ich konnte diese Ängste nicht mehr steuern", sagt eine Patientin. Wir alle kennen Kräfte in uns, d...

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Wann mit einer Psychotherapie beginnen?

"Es ist wichtig, frühzeitig mit einer Psychotherapie zu beginnen, damit es nicht chronisch wird." Diesen Satz liest und hört man überall. Ich wage das zu bezweifeln. Angststörungen, Depressionen und andere Leiden fallen meistens nicht vom Himmel. Wohl immer gi...

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Immer am Rand

Ich schaue, dass das Kind kein Fieber bekommt. Dass es nachts nicht mit Erbrechen aufwacht. Ich sorge für seine gesunde Ernährung, für ausreichend Bewegung und Freunde. Ich hole das Geld rein. Ich halte mich gesund, das Auto fit. Ich schaue, dass der Laden läuft. Es läuft rund, es geht gut. Der Abgrund, er ist in sicherer Entfernung. Doch nur ein Tröpfchen, nur ein Fünkchen, etwas Fieber, eine Unachtsamkeit, eine Absage, eine Nachzahlung, und der Abgrund, er steht gähnend vor mir.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 20.5.2016
Aktualisiert am 3.2.2021

Psychoanalytische Therapie bei Depressionen: Hohe Frequenz hilft

Wenn depressive Patienten psychoanalytisch behandelt werden und es ihnen besser geht - was hat dann gewirkt? War es die psychoanalytische Technik an sich oder war es auch die höhere Therapiefrequenz, die ihre Wirkung zeigt? Die Psychologen Johannes Zimmerma...

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Typ-II-Trauma: Viele frühe Traumen sammeln sich an

Unter „Typ-II-Trauma“ wird eine chronische Traumatisierung im Kindesalter verstanden. Dabei muss es sich nicht unbedingt um einzelne, schlimme Ereignisse handeln. Viele Menschen sind in ihrer Kindheit chronisch traumatisiert worden, ohne dass sie sagen würden, sie wären misshandelt oder vernachlässigt worden. Es sind jedoch viele grenzwertige Erlebnisse, wie belastende Atmosphären, Strafen, Trennungen, Auseinandersetzungen, Missachtung, Kritik oder Liebesentzug, die in ihrer Summe eben doch zu einem „Trauma“ führen können. Weiterlesen

Antidepressiva können das Sexualleben beeinträchtigen

Depressionen selbst können zu sexueller Unlust führen, zu Erektions- und Lubrikationsstörungen (= Nicht-Feuchtwerden), zu Orgasmusstörungen und Nicht-Erregbarkeit. Doch häufig lässt sich dies durch eine Psychotherapie oder Psychoanalyse gut beeinflussen. Wenn Menschen in ihrer Verzweiflung über die Depression jedoch zu Antidepressiva greifen, stellen sie häufig fest, dass das Sexualleben noch einmal auf eine spezielle Weise behindert wird. „Ich kann auf einmal nicht mehr mit meiner Partnerin schlafen“, sagen manche Patienten. „Bisher konnte ich mich wenigstens selbstbefriedigen – das geht jetzt nicht mehr“, höre ich oft von Männern, manchnmal auch von Frauen, die Antidepressiva einnehmen. Hier ist es wichtig, genau abzuwägen, was man selbst möchte. Weiterlesen

Wendung gegen das Selbst

Wer nicht weiß, wohin mit seinen Aggressionen, der wendet sie manchmal gegen sich selbst. Das kann bewusst oder unbewusst geschehen. Wer nie seinen Ärger äußern durfte, der merkt gar nicht mehr, wenn er aggressiv ist. So kann man sich auch nicht mit dem Geg...

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Warum man nach Melanie Klein immer ein bisschen einsam bleibt

Melanie Klein (1882-1960) war eine Psychoanalytikerin, die viele Theorien über die Säuglings- und Kindesentwicklung aufgestellt hat. Sie hat Begriffe geprägt wie "projektive Identifizierung", "depressive und schizoide Position" oder "böse versus gute Brust" de...

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Ohnmachtsgefühle – wie mit ihnen umgehen?

Immer wieder im Leben fühlen wir uns ohnmächtig. Sei es, weil wir verlassen werden, weil ein nahestehender Mensch stirbt, weil man sein Kind verliert oder nicht weiß, wie es beruflich oder finanziell weitergehen soll. Stundenlang liegt man nachts wach. Wie sollen wir bloß mit dieser Hilflosigkeit umgehen? Schwierig, da etwas zu raten, denn manche Lebenssituationen lassen sich nur äußerst schwer verändern. Manchmal wird eine Phase der Ohnmacht, die man für kurzfristig hielt, zu einem chronischen, langen Leiden.Weiterlesen