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Projektive Identifizierung im Alltag und in der Psychoanalyse

Manchmal löst ein anderer ein starkes Gefühl in uns aus: Wir fühlen uns im Kontakt mit ihm hilflos, wütend, ohnmächtig oder schuldig. Kleine Kinder können uns "wütend machen", wenn es in ihnen selbst "irgendwie" brodelt. Ein Patient in der Psychoanalyse, dem n...

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„Dann mach‘ ich’s lieber selbst kaputt“ – warum wir das Gute angreifen

Wenn es uns selbst gerade schlecht geht, können wir das Wohlergehen der anderen manchmal nicht gut ertragen. Vielleicht können wir es auf gewisse Weise schwer mit ansehen, wie gut es unserem Partner oder unserem Kind geht, während es uns selbst oft so schlecht ergangen ist. Vielleicht fühlen wir uns im Stich gelassen oder es wird uns schlecht. Wenn wir als Kind Eltern hatten, die aus heiterem Himmel böse wurden, schlugen, schrien, Therapien veranstalteten, dann haben wir Eines immer wieder erlebt: Unser Wohlergehen wurde wie aus dem Nichts zerstört. Der Schmerz von Vater und Mutter schlug um in Gewalt gegen uns. Und dann passiert etwas Schlimmes mit dem wertvollen Zeitraum, in dem es uns gut geht: Er scheint uns ständig bedroht. Weiterlesen

Buchtipp: Betty Joseph: Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung

Das Buch "Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung" von der britischen Psychoanalytikerin Betty Joseph (geb. 1917) bestellte ich mir gleich, nachdem ich Betty Joseph auf dem Youtube-Video "Encounters through Generations" gesehen hatte. Auf diesem V...

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Der Borderline-Körper: schwere frühe Traumatisierungen auch körperlich verstehen

Auf der Website publicseminar.org (Clara Mucci, Josh Maserow) fand ich den Begriff „Borderline-Body“. Die Psychoanalytikerin Clara Mucci beschreibt, wie sie in der psychoanalytischen Ausbildung nicht genügend Handwerkszeug fand, um komplex traumatisierten Menschen zu helfen. Sie beschreibt, dass es sich bei den unerträglichen Zuständen der Betroffenen um eine Art „Erinnerung“ (siehe implizites Gedächtnis) an das handeln könnte, was die Betroffenen in frühester Kindheit erfahren haben. Die Betroffenen waren Opfer und haben den Angreifer hautnah erlebt. Ihr Körper war der „Grund“ für den Angriff. Die Psyche scheint die Erfahrungen in der Form aufzunehmen, dass man sich hilflos, körperlich schmerzvoll und verfolgt fühlt und sich gleichzeitig auch selbst angreift, wenn der furchtbare Zustand gerade wieder da ist. Weiterlesen

Wutempfindungsschwäche: Leben in einer Zauberwelt

Er musste seine Wut immer unterdrücken. Schon als Kind hätte er mit seiner Wut alles zerstört. Doch die Familie war gebrechlich. Also vergrub er sie, die Wut. Und konnte sie von nun an nicht mehr fühlen. Doch als er erwachsen wurde, merkte er, dass er in einer...

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Psychischer Schmerz ist handfest wie Körperschmerz, vegetative Symptome sind formlos wie unbestimmte psychische Zustände

„Wenn ich Schmerzen habe, leide ich wenigstens nicht unter namenloser Angst“, sagt eine Patientin. „Immer, wenn mir meine Brust weh tut, bekomme ich schreckliche Panikattacken“, sagt eine andere Patientin. Manche Menschen fühlen sich durch körperliche Schmerzen geerdet, andere wieder fühlen sich dann vom Körper bedroht, nicht mehr fähig, zu flüchten und maßlos verloren. In der Psyche ist es ähnlich wie im Körper: Es gibt „Handfestes“ und weniger Handfestes. Auf der einen Seite kennen wir körperliche Schmerzen, auf der anderen Seite eher schwebende, unförmige Zustände wie Übelkeit, Atemnot und Schwindel, also vegetatives Unwohlsein. In der Psyche gibt es handfesten Schmerz wie Trauer, Neid, Eifersucht, Wut, Alleinsein und Hass oder aber „schwebende“ Gefühle wie die Angst, verrückt zu werden oder Depersonalisation.Weiterlesen

Depersonalisation und Derealisation: Wenn die Hand so komisch aussieht, hilft Kneifen

Es gibt Momente, da wird's einem ganz komisch. In unangenehmer Weise meint man, neben sich zu stehen und nicht ganz verankert in sich selbst zu sein. So, als käme der körperinnere Halt nicht selbstverständlich bis in die Finger- und Zehenspitzen. Diesen Zus...

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Operation ist auch Aggression: Warum lässt Du Dich oder Dein Kind operieren?

Vielleicht hast Du Dich auch schon mal unter größten Zweifeln operieren lassen. Am liebsten wärest Du noch aus dem Vorbereitungsraum geflohen, aber Du hast Dich nicht getraut. Die psychischen Vorteile einer Operation können darin liegen, dass Du berührt und getragen wirst, dass Du Dich fallenlassen kannst und je nach Art der Narkose schöne und erotische Träume hast. Du kannst Deinen Freundinnen davon erzählen und wirst geschont. Jeder sieht, wie schlecht es Dir geht. Gleichzeitig kann eine zweifelhafte Operation aber auch ein Akt der Aggression gegen Dich selbst sein: Du leidest und somit kannst Du Schuldgefühle eindämmen und Dich selbst in der Kasteiung freier von psychischem Leid fühlen. Weiterlesen

Angst vor dem ewigen Leben, Angst vor der Unendlichkeit (Apeirophobie)

„Ich dachte, ich muss in die Notaufnahme oder mich umbringen“, erzählt eine Frau, die an der Angst vor dem ewigen Leben leidet (The Atlantic). Der Autor Bobby Azarian leide unter dieser Apeirophobie seit er vier Jahre alt war – als seine Mutter ihm nach dem Versterben des Opas erzählte, dass er nun fröhlich im Himmel weiterlebe (The Atlantic, 1.9.2016). Manche Menschen bekommen diese Angst mit Psychotherapie, Psychoanalyse und/oder Medikamenten in den Griff, aber viele haben bisher keinen Weg gefunden, um diesen „existenziellen Terror“ zu lindern (Azarian, 2016). Weiterlesen

Paranoid-schizoide und depressive Position (PS-D): erst verpappt, dann getrennt

Die Psychoanalytikerin Melanie Klein (1882-1960) hat die Begriffe „paranoid-schizoide Position“ und „depressive Position“ geprägt (1946: Bemerkungen über einige schizoide Mechanismen, The Journal of Psychotherapy Practice and Research, 1996). Gemeint waren damit ursprünglich Entwicklungsstadien, die ein Kind durchläuft. Mit „Position“ ist jedoch ein psychischer Zustand gemeint, den wir ein Leben lang immer wieder einnehmen. Wir oszillieren ständig zwischen paranoid-schizoider und depressiver Position. Melanie Klein ging davon aus, dass sich das Baby zunächst als einen Teil seiner Mutter wahrnimmt. Seelische Teile von sich selbst, z.B. Wut, projiziere es auf die Mutter. Das Baby fühle sich jedoch direkt nach der Verlagerung seiner Gefühle in die Mutter von der Mutter verfolgt, weil es glaube, die Mutter sei wütend. Weiterlesen