
Der Kampf gegen das Alleinsein wird in der Weihnachtszeit oft wieder größer. Er ist oft auch ein Kampf gegen das Einsamkeitsgefühl in Partnerschaft und Gruppen. Obwohl Kirchen immer wieder von „Gemeinschaft“ sprechen, fühle ich mich meistens einsam, wenn ich mal in eine Messe gehe – weil ich das Gefühl habe: „Das können die doch nicht ernsthaft glauben, was die hier alle im Chor murmeln.“ Irgendwann hörte ich den schönen Ausdruck: „Belonging without believing“ – es reiche, dazuzugehören, auch, wenn man nicht glaubt. Weiterlesen

Aufgewachsen in Gewalt und Todesangst. Aufgewacht in dieser kalten Welt. Auf einmal sickert Dir ins Bewusstsein: „Du bist ganz allein.“ Allein wie eine Aussätzige. Wie hinter Glasscheiben bewegen sich die anderen – als Paare, Familien, Geschwister, als Kinder und Eltern. Lachend und gemeinsam. Schmerzvermeidung tut weh. Du selbst bleibst unberührt. Du berührst niemanden. Weiterlesen

Oft ist es nichts weiter als eine Kette von Zufällen und Fügungen: Die Grundschullehrerin ermuntert das Kind, Klavier zu lernen, sie empfiehlt das Gymnasium. Der Mathelehrer glaubt an das Kind und wird zum Vorbild. Das Kind lernt eine neue Welt kennen: die Welt der Bildung. Es geht ruhiger zu, es gibt mehr Worte und weniger Geschrei, es gibt neue Möglichkeiten, die eigene Kreativität zu entdecken. Und plötzlich hast du das Abitur und denkst über ein Studium nach. Weiterlesen

Psychotherapie kann tiefgreifendere Probleme meistens nicht dauerhaft beseitigen. Eine sogenannte psychische Störung istoft ein Wechselspiel aus Phasen des Wohlergehens und Phasen des Aufruhrs, der Depression und Angst. Es ist häufig ein lebenslanger Prozess. Viele Psychotherapeuten haben ihren Beruf ergriffen, weil sie einst selbst eine Psychotherapie brauchten. Doch was, wenn die psychische Erkrankung immer noch besteht? Weiterlesen

Nicht nur Menschen mit einer großen beruflichen Verantwortung und einem Haufen Überstunden leiden an der „Manager-Krankheit“. Auch Du bist vielleicht betroffen, obwohl du nur einen „ganz normalen Beruf“ hast. Vielleicht bist du in einer psychoanalytischen Ausbildung, du bist alleinerziehend oder musst Verwandte pflegen. Weiterlesen

Zuerst bist du noch ganz gelassen – glaubst daran, das Baby beruhigen zu können. Doch wenn es sich wieder und wieder nicht beruhigen lässt, kommen die Selbstzweifel. Es beginnt die Suche nach den Ursachen und Schuldgefühle entstehen. Die Erschöpfung wächst. Vielleiht hast du gerade noch nicht einmal mehr die Kraft, Hilfe zu suchen. Du probierst selbst aus, was helfen könnte. Die psychoanalytische Kleinkindforscherin Beatrice Beebe zeigt in einem Video (Youtube), wie sich eine Mutter und ihr Kind, das an Dreimonatskoliken leidet, aufeinander abstimmen.Weiterlesen

Achtung! Ich werde gleich einen Annäherungsversuch starten. Ich habe dich schon im Blick. Im Visier. Ich weiß, dass du mir nicht geben wirst, was ich brauche. Ich habe diese Erfahrung abertausende Male gemacht. Ich werde 100 Arten haben, dich zu fragen, doch ich weiß: Ich bekomme das Gute nicht. Ich komme zu dir. Der Komet nähert sich dem Planeten. Ich komme näher. Frage indirekt. Beschämt. Pein ist dabei. Wie soll ich nur fragen. Ich versuche es anders. Während ich es versuche, bebt meine Stimme. Der andere, er fühlt sich wie gelähmt. „Was will man von mir?“, fragt er sich. Er fühlt sich unwohl. Beschämt. Die Lähmung nimmt ihm den Atem. Es geht runter. Reise eines Handlungsunfähigen. Weiterlesen