Tagesreste: Im Traum findet sich Bedeutsames vom Tag

Es sind oft nicht die großen Ereignisse des Tages, die uns nachts im Traum wieder erscheinen, sondern die Nebensächlichkeiten. Was wir in der Hektik des Tages kaum bemerken, wird im Traum wirkungsvoll. Das kann manchmal logisch sein: Wenn es im Haus brennt, kann eine funktionierende Türklinke zum Lebensretter werden. Oft sagen wir: „Ich weiß gar nicht, wieso dieses oder jenes Detail im Traum so wichtig war.“ Wenn wir an den heutigen Tag oder den Vortag erinnern, fallen uns häufig Zusammenhänge auf. Die Erinnerungsstücke, die wir vom Vortag in den Traum einbauen, heißen Tagesreste (englisch: day residues, französisch: restes diurnes).

Über den Rhythmus des Tagesrests schreibt die Journalistin Ute Eberle in der Zeitschrift GEOkompakt (2016, Nr. 48: S 126): „Forscher sprechen in diesem Zusammenhang von ‚Tagesresten‘, die in einem bestimmten Rhythmus auftauchen: Hat etwas Bedeutsames stattgefunden, erscheint es im Traum meist erstmals in jener Nacht, die unmittelbar auf das Erlebnis folgt, und dann wieder rund fünf bis sieben Nächte später. Aber nur selten in der Zwischenzeit.“

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Links:

Nielsen, T. A., & Powell, R. A. (1992)
The day-residue and dream-lag effects:
A literature review and limited replication of two temporal effects in dream formation.
Dreaming 1992, 2(2), 67–77
https://doi.org/10.1037/h0094348
https://psycnet.apa.org/record/1992-41847-001

Tagesreste auf Französisch : Restes diurnes (le reste diurne)
http://psycha.ru/fr/dictionnaires/laplanche_et_pontalis/voc273.html

Dieser Beitrag erschien erstmals am 8.11.2015
Aktualisiert am 9.11.2024

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