Stress-Diathese-Modell
Bei vielen psychischen Erkrankungen vermuten die Forscher, dass die Gene mit daran beteiligt sind. Das Gen allein reicht aber meistens nicht aus, um eine psychische Erkrankung zu verursachen. Erst wenn Probleme im sozialen Umfeld dazukommen, wird aus der Veranlagung eine Krankheit. Dazu gehören zum Beispiel Entwicklungsprobleme eines Kindes, wenn es in einer Familie mit vielen Spannungen aufwächst.
Dieses Wechselspiel zwischen Genen und Umweltfaktoren bezeichnen Psychologen als das „Stressdiathese-Modell“. Der Begriff „Diathese“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Neigung, Bereitschaft“ (zu bestimmten Krankheiten). Zu berücksichtigen ist hierbei auch die Epigenetik, denn die Gene werden bereits durch Erfahrungen im Mutterleib beeinflusst.