Das Ich als atmendes Grösser und Kleiner
Es gibt Zustände, da kann ich nicht meditieren. Bei Atemnot oder schwerem Schwindel zum Beispiel. Oder bei einer schweren Angstattacke. Das Ich ist mal etwas, das in mir ist. Es hat mal die Macht und wird mal überwältigt. Manchmal habe ich einen Körper, der mir gehorcht und manchmal hat mein Körper ein Ich, das in der Narkose ausgeschaltet werden kann. Das Ich kann beobachten, was geschieht. Manchmal scheint es verschluckt zu werden – von überwältigender Angst. Ich kann dann noch nicht mal mehr sprechen, obwohl das Ich doch so oft ein sprechendes ist.
Die Emotion kann das Ich fast ganz auffressen. Und manchmal scheint es weder „Ich“ noch „Mich“ zu geben – ja, noch nicht einmal einen „Pain Body“. Da bin ich machtlos einer grösseren Macht ausgeliefert und verliere jede Kontur. Und doch gibt es da etwas in mir, dass immer beobachten kann.