Wie schafft man es?
Wie schafft man es, die Liebe in sich aufrecht zu erhalten? Wenn man alleine, verlassen und einsam ist? Wie schafft man es, die Liebe in sich aufrecht zu erhalten, wenn man täglich Schmerzen hat? Wenn man schon Gewalt erfuhr, bevor man sprechen konnte? Wenn Lebensträume nicht in Erfüllung gingen? Wie schafft man es, die Liebe in sich zu erhalten, wenn alle weg sind? Wenn sich Tod, Hass und Bitterkeit breit machen? Wie schaffen es die Menschen, zu lieben – sich selbst und andere zu lieben – obwohl sie scheinbar keinen Grund dazu haben? Es muss ein Geheimnis darin liegen. Man kann es schaffen. Man schafft es durch eine neue Begegnung in dem Wissen, dass der andere Mensch genau so leidet wie man selbst.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 29.5.2018
Aktualisiert am 28.07.2024
2 thoughts on “Wie schafft man es?”
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Lieben Dank für diese wunderbare, erlebte Geschichte, liebe Melande!
Wie habe ICH es geschafft, in genau so einer Situation, nicht…….mein Leben aufzugeben?:
GANZ ALLEIN nach einem Umzug in eine neue Wohnung, noch fremd im Haus, in der Umgebung. Heilig Abend 2011: Meine Mutter war vor wenigen Monaten gestorben. Ich hatte sie 5 Jahre allein betreut und beim Sterben begleitet. In mir steckte noch die riesige Enttäuschung über die Familie meines Bruders, die eigentlich in ihrem Haus usw. für die Betreuung unserer Mutter zuständig gewesen wären, Sie hatten sich aber (WARUM ?! Man hätte doch über alles sprechen können!) komplett und auf sehr unschöne (verlogene) Art und Weise aus ihrer Verantwortung gestohlen!
Und sich danach NIE wieder bei mir gemeldet. Keine Entschuldigung, Wiedergutmachung.
Im neuen Haus war es gaaanz still. Das weihnachtliche Glockenläuten draußen konnte ich nicht ertragen, zu schmerzlich wären die Erinnerungen an fröhliche Weihnachtsfeste im Kreis meiner Familie gewesen. So habe ich Weihnachten 2011 gänzlich ausfallen lassen, einfach alles ganz ausgeblendet. In meiner Wohnung gab es kein Teil, das auf dieses große gefühlsträchtige Fest hinwies.
In den schlimmsten Stunden am Spätnachmittag Hl. Abend in der großen, stillen Einsamkeit habe ich mich auf mein Sofa gelegt, wollte die schwere Zeit der Trauer und Verzweiflung „über“schlafen. Es enstanden vor meinem geistigen Auge Bilder an schöne Situationen in meiner Kindheit auf dem Land, in denen ich sehr, sehr glücklich gewesen bin. Eine visuelle Erinnerung an ein besonderes Waldstück, wo ich mich DAMALS herrlich mit der sehr nahen Natur um mich herum verbunden gefühlt hatte. Mit dem kleinen glitzernd sprudelnden Bach, in dem ich die bunten Kieselsteine „sah“. Mit den hübschen gelben Sumpfdotterblumen, den zarten weißen Buschwindröschen, den erdigen von 1000 Kinderfüßen glattgelaufenen Pfaden zwischen kleinen Erdhügeln……..
Ich habe mich GENAU DA (in meinem Wachtraum, in meiner Visualisierung) hingelegt, in einem bequemen Schlafsack, um………zu sterben und (als Gott-gläubiger Mensch) ins Jenseits/ in den „Himmel“ zu meiner Mutter „`rüberzuwechseln“.
Ich bin dann eingeschlafen. Als ich aufwachte, kam ein Anruf von einer chronisch psychisch kranken Frau, zu der der Kontakt in 35 Jahren meiner Abwesenheit vom Heimat-Wohnort nicht abgerissen ist. Sie wünschte mir „frohe Weihnachten“ und erkundigte sich, wie es mir gehe, usw.. ICH WAR WIEDER DA! Bin dann nach draußen in den winterlichen großen Garten (DAS Positive an dieser neuen Wohnung!) gegangen, schaute voller Interesse auf Pflanzen und Bäume und fühlte mich gut und nicht mehr ganz alleingelassen.
Melande