„Angststörung“ ist ein viel zu schwaches Wort
Es rumort. Tief drinnen im Bauch. Auch aus dem Herzen heraus. Außen nur ein löchriges Gefühl. Überall bröckelt es. Nichts kann mich ruhig machen. Ich zittere. Ein Kampf tobt in mir. Ein Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Leben und Tod. Das Böse ist vollkommen zerstörerisch. Aber nicht grob zerstörerisch. Es schwebt – innen und außen. Und ich frage mich, woher es kommt. Ich habe Angst, dass ein anderer mir Böses schickt. Dass ein anderer mich in seinen Händen hat. Mich steuert. Beängstigend. Die anderen sagen: „Das kann nicht sein. Ein anderer kann nicht Macht über dich übernehmen.“ Aber woher wollen sie das wissen? Meine Gefühle sind wie eine absolute Gewissheit. Eine innere Überzeugung, dass da ein anderer etwas mit mir macht. Ich spüre es genau. Werde ich so lebensfähig sein? Sterbefähig? Ein Zustand des unaufhörlichen Aufruhrs. Und auf dem Diagnose-Zettel steht einfach nur „Angststörung“.
Ängste, die so stark sind, werden mitunter auch als „psychotisch“ oder „psychosenah“ bezeichnet. sie haben jedoch möglicherweise oft einen relativ konkreten hintergrund. beispielsweise haben manche menschen als baby die vojtatherapie erfahren. hände haben sie gegen ihren willen festgehalten und reflexe wurden ausgelöst, gegen die man sich nicht wehren kann. das selbstgefühl, fremdgesteuert zu werden, kann da allzu leicht entstehen. je deutlicher die eigene geschichte wird, desto fester kann der psychische boden werden, auf dem man steht. und wenn man sich körperlich selbstbestimmt, geduldig und ausdauernd schult, z.b. durch yoga, dann geht der nächste mögliche fall meistens nicht tiefer als bis zum ende der ausatmung.
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dieser beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 14.8.2016
aktualisiert am 23.2.2024
One thought on “„Angststörung“ ist ein viel zu schwaches Wort”
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Ihre Geschichten sind ganz anders als meine….aber zum Thema Angst: Ich hatte nie Angst – ich war schon als Kind extrem furchtlos und bekannt dafür.
Aber dann kam mit 37 eine zum Vorschein, die unermeßliche Angst hatte, der die Knie zitterten und die Welt still stand – paralisiert. Und alles nur weil nach einer Therapie plötzlich eine Erinnerung erwachte, die ich 30 Jahre lang in mir trug – ohne es zu wissen – dann folgten Schlag auf Schlag die flashbacks unaufhaltsam, unstoppbar – bis hin zur Psychose. Die Welt veränderte sich so sehr, dass ich sie nicht mehr erkannte und ich glaube all die verdrängte Angst in meinem Leben seit der Kindheit brach auf einmal über mich herein. Und wieder wurde eine Neue geboren.