Reizdarm: Besser nichts zwischendurch essen?
Wir haben nur noch fünf Minuten Zeit, bis der nächste Klient kommt und stecken uns noch rasch ein paar Kekse in den Mund – nur, um es schon wenige Momente danach zu bereuen: Der Durchfall kommt. Wir merken, wie eng unser „Oben“ und unser „Unten“ zusammenhängen. Kleine Babys entleeren sich mitunter während des Stillens. Auch kleine Kinder am Essenstisch müssen relativ oft zur Toilette. Und besonders bei einer Magen-Darm-Grippe sind „oben und unten“ gleichzeitig aktiv sind. Der Magen-Darm-Trakt ist ein zusammenhängender Schlauch aus glatter Muskulatur.
Wird die glatte Muskulatur aktiviert – egal, ob „oben oder unten“, dann reagiert das andere Ende gleich mit. Auch die Gebärmutter besteht aus glatter Muskulatur. Daher neigen manche Frauen auch zu beschleunigter Verdauung, wenn sie ihre Tage bekommen: Darm und Gebärmutter regen sich gleichzeitig zur Bewegung an.
Bei gesunden ausgeglichenen Erwachsenen ist dieser Zusammenhang oft nicht so deutlich ausgeprägt. Doch wenn wir an einem Reizdarmsyndrom leiden, ist das gesamte System empfindlicher, ähnlich wie bei einem Kind. Daher hilft es manchen, vor wichtigen Terminen nichts zu sich zu nehmen – bei anderen wiederum ist es umgekehrt. Es kann sich auch im Laufe der Zeit verändern: Während man eine Zeitlang besser ohne Zwischenmahlzeiten hinkommt, kann es in einer anderen Phase sogar helfen, fünf oder mehr kleine Mahlzeiten am Tag zu haben.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 8.7.2020
Aktualisiert am 10.8.2023