30 Minuten Yoga täglich sind gut für die Psyche

Richard P. Brown vom Columbia College of Physicians and Surgeons, New York und Patricia L. Gerbarg vom New York Medical Center, Valhalla, haben eine ausführliche Studie zum Einfluss von Yoga auf die psychische Gesundheit durchgeführt. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Yoga bei Angststörungen, Stress, Posttraumatischen Belastungsstörungen und Depressionen hilft. In ihren Untersuchungen nahmen sie das „Sudarshan Kriya Yoga“ (SKY) unter die Lupe und konnten die positiven Effekte nachweisen. Wichtig sei die persönliche Einweisung durch einen persönlichen Yogalehrer und das tägliche Üben von mindestens 30 Minuten.

„Körperorientiertes Yoga mit den zentralen Bestandteilen Asanas und Pranayama stellt einen vielversprechenden komplementären Ansatz in der Behandlung psychischer Störungen dar, den es in weiteren qualitativ hochwertigen Studien zu untersuchen gilt.“ Das ist die Schlussfolgerung von Rahel Klatte und Kollegen der Universität Jena, die im Ärzteblatt vom 25.3.2016 ihre systematische Literaturübersicht und Metaanalyse veröffentlichten.

Die Wissenschaftler analysierten 25 Studien, an denen 1339 Patienten teilgenommen hatten. Alle Teilnehmer litten an einer psychischen Störung. Yoga konnte die Symptome deutlich senken, was sich im Vergleich zu unbehandelten Studienteilnehmern zeigte. Die Effekte der Yoga-Behandlung waren sogar ähnlich groß wie die Wirksamkeit einer psychotherapeutischen Standardbehandlung.

„Darüber hinaus zeigen andere Studien, dass die Wirksamkeit einer Kombination von Yoga und einer psychotherapeutischen Behandlung, zum Beispiel einer kognitiv-behavioralen Therapie, über die Einzeleffekte der Interventionen hinausgeht.“
Ärzteblatt, 25.3.2016, S.199, Studie von Vorkapic, Camila Ferreira and Rangé, Bernard (2014):
Reducing the Symptomatology of Panic Disorder:
The Effects of a Yoga Program Alone and in Combination with Cognitive-Behavioral Therapy.
Frontiers in Psychiatry, 2014; 5: 177, doi: 10.3389/fpsyt.2014.00177, www.ncbi.nlm.nih.gov

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Literatur und Links:

Klatte Rahel et al. (2016):
The Efficacy of Body-Oriented Yoga in Mental Disorders.
Dtsch Arztebl Int. 2016 Mar 25;113(12):195-202. doi: 10.3238/arztebl.2016.0195
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27118717

Richard P. Brown and Patricia L. Gerbarg (2005):
Sudarshan Kriya Yogic Breathing in the Treatment of Stress, Anxiety, and Depression:
Part II Clinical Applications and Guidelines

The Journal of Alternative and Complementary Medicine.
August 2005, 11(4): 711-717. doi:10.1089/acm.2005.11.711.

Sameer A. Zope and Rakesh A Zope (2013):
Sudarshan kriya yoga: Breathing for health
International Journal of Yoga. 2013 Jan-Jun; 6(1): 4-10.
doi: 10.4103/0973-6131.105935
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3573542/

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 20.4.2017
Aktualisiert am 28.9.2023

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