Kribbeln, heißer Kopf, Taubheit und Unruhe – was raubt mir den Schlaf?

Taubheit und Kribbeln in Armen und Beinen, Hitze im Kopf, Schmerzen in den Schultern und an den Handgelenken, dann aber auch Kribbeln im Mund, auf der Wange, auf der Zunge, im Ohr und im Gesicht. Viele leiden gerade in den Wechseljahren in der zweiten Nachthälfte über Wochen und Monate an diesen Symptomen – und dann sind sie wieder weg. Täglich stellen sich in den Arztpraxen unzählige Menschen mit diesen Symptomen vor. Doch wirkliche Ursachen werden oft nicht gefunden. Davon erzählt die Youtuberin „Cherellethinks“ in ihrem Video „Anxiety Induced Tingling And Numbness“.

„Wenn diese Symptome im ganzen Körper auftreten, dann muss es doch etwas Systemisches sein, also etwas, das das ganze Körpersystem betrifft, oder?“, fragt man sich.

Viele Betroffenen haben schon alles beim Arzt abklären lassen: Es ist kein Schlaganfall (keine Sprachstörungen, keine anhaltenden motorischen Lähmungserscheinungen, kein Bluthochdruck, kein Abweichen der Zunge zu einer Seite, keine Koordinationsstörungen). Es ist auch keine Multiple Sklerose: MRT und Liquorpunktion haben keine Entzündung im Nervensystem nachweisen können, es bestehen auch keine Sehstörungen. Selbst der Zahnarzt konnte bei einem Kontrollbesuch keine entzündlichen Prozesse feststellen, wurzelbehandelte Zähne sind nicht vorhanden oder reizlos.

Dann geht die Suche weiter: Der Eisenmangel oder Vitamin-B(12)-Mangel wurde behoben, die Blutzuckerwerte sind normal und auch die Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenwerte sind unauffällig. Eine Histamindiät wird vielleicht schon gemacht. Leber- und Nierenwerte sind normal, ebenso die Kalium-, Kalzium- und Magnesiumkonzentration sowie die Harnsäurewerte im Blut.

Der Gang zum Orthopäden ist absolviert: Ein Karpaltunnelsyndrom ist es nicht, auch ist die Halswirbelsäule weitgehend in Ordnung. Optimale Nackenkissen, Matratzen, Stehschreibtische und flexible Stühle sind gekauft. Auch kann der Neurologe im EEG (Elektroenzephalogramm), bei der Reflexprüfung oder bei der Elektromyographie (EMG) nichts Auffälliges feststellen. Eine Hinhautentzündung konnte der Neurologe ausschließen, ein starker Schmerz bei der Nackenbeuge fehlt.

Schlimmer geht’s immer

In der Phantasie der Betroffenen laufen Horrorfilme ab. „Ich wünschte, ich hätte einfach jemanden zum Reden, der das Ganze einschätzen kann“, sagen manche. Kaum verwunderlich ist es, dass die Betroffenen in ihrer Not alles annehmen, was man ihnen rät – vor allem dann, wenn die Beschwerden jede Nacht auftreten. Viele bekommen Angst vor Wasseradern, vor Strahlen jeglicher Form, vor Strom und vor G5 (5. Generation des Mobilfunks). Die Betroffenen reduzieren die Smartphone- und Computernutzung und stecken nachts alles aus. Ohne wirklichen Effekt.

Rasch kommen viele Betroffene mit einem Medikament in der Hand aus der Arztpraxis: Der Wirkstoff Pregabalin stand eine Weile hoch im Kurs, doch auch Magnesiumpräparate und Antidepressiva oder gering dosierte Neuroleptika wie Quetiapin werden verordnet. Auch Carbamazepin, ein Medikament, das bei Epilepsie oder Trigeminusschmerzen verordnet wird, kommt zum Einsatz. Oft erfolgt die Verschreibung der Medikamente aus Hilflosigkeit heraus – wohl wissend, dass auch diese Medikamente wieder neue Probleme und Symptome mit sich bringen können. Manche Betroffenen wiederum setzen alle ihre Medikamente ab, um mögliche Nebenwirkungen abzuschalten – auch dies meistens ohne Erfolg.

Die Schulmedizin eignet sich bisher nur wenig dazu, die diffusen Symptome und höchst unangenehmen Körperempfindungen zu erklären. Viele Betroffene wachen ab drei Uhr morgens mit diesen Beschwerden auf. Es wird ihnen dazu mitunter übel und schwindelig, nicht selten kommen Panikattacken hinzu. Es entsteht ein Gefühl von abgrundtiefem Verlassensein – das ist für viele vielleicht das Schlimmste.

Alles nur Hysterie?

Sigmund Freud hätte diese Symptome möglicherweise der Hysterie zugeordnet. Die körperlichen Missempfindungen, die vegetativen Reaktionen, die Panikattacken dazu könnten für unbewusste, vielleicht sexuelle Konflikte sprechen, aber auch Körpererinnerungen an frühe Traumata oder das Zurückhalten von Wut könnte eine Rolle spielen. Doch auch das ist meistens nur Theorie. Viele Betroffene fühlen sich unverstanden, wenn der Arzt ihre Beschwerden auf die Psyche schiebt. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich im Zusammenspiel vieler Aspekte. Wer einmal morgens ohne Kribbeln aufwacht, fühlt sich wie ausgewechselt und spürt, welche Macht der Körper hat.

Ein ganzheitlicher Blick ist notwendig

Vielen bleibt nichts anderes übrig, als sich selbst auf die Ursachensuche zu begeben. Wenn die Beschwerden auch im Sommer bei reichlich Aufenthalt an der frischen Luft auftreten, kann es eigentlich nicht am Vitamin-D-Mangel liegen. Wenn die Beschwerden nachts zwischen zwei und vier Uhr besonders stark auftreten, könnte der körpereigene Cortisolhaushalt eine Rolle spielen, denn um diese Zeit wirkt sich noch die niedrige Cortisolkonzentration nach Mitternacht aus. Also könnten doch versteckte Entzündungen eine Rolle spielen? Schließlich ist das auch die Zeit, in der viele Allergiker oder Rheumakranke mit verstärkten Symptomen erwachen. Und die Art der „Nadelstiche“, die manchmal das Kribbeln begleiten, erinnert mich an das Gefühl von Urtikaria.

Auch die Jahreszeit kann einen Einfluss auf die Kribbelgefühle haben – häufig kommen die Beschwerden im Sommer, wenn mehr Wasser im Gewebe eingelagert wird. Die Zeit der Schwangerschaft, der Wechseljahre oder der nahenden Regelblutung führt mitunter zu Kribbelsymptomen. Die Hormone beeinflussen ebenfalls den Wassergehalt im Gewebe – mehr Wasser „quetscht“ die Nerven, so die Vorstellung, doch auch hier gibt es nur Vermutungen.

Wenn man sich die chinesische Organuhr anschaut, dann ist die Zeit von 1-3 Uhr die „Zeit der Leber“ und von 3-5 Uhr die „Zeit der Lunge“. In der Chinesischen Medizin muss ein Organ nicht sichtbar geschädigt sein, um als „krank“ oder „schwach“ zu gelten. Chinesische Mediziner achten noch genauer auf die Erzählungen und Beobachtungen der Betroffenen als es manche Schulmediziner tun.

Tipps zur Selbsthilfe

Manchmal können die traditionell chinesische Medizin, Ayurveda, Yoga, Osteopathie, Atlas-, Ernährungs- und Atemtherapien die Beschwerden lindern. Doch auch hier sagen Betroffene immer wieder: „Ich habe schon alles ausprobiert.“ Häufig löst sich das Problem durch Abwarten.

Sport am Abend und/oder zu große (süße) Mahlzeiten vor dem Schlafengehen können nächtliche Kribbelbeschwerden verstärken und unter anderem auch eine Schlafparalyse auslösen – hierbei ist man schon aufgewacht, während die Gliedmaßen noch schlafen. Nach dem vollkommenen Erwachen können häufig noch Missempfindungen die Folge sein. Ich finde es hilfreich, die letzte Mahlzeit etwa gegen 17 Uhr, spätestens 18 Uhr zu sich zu nehmen.

Ebenso empfinde ich alkoholfreies Bier am Abend als hilfreich sowie Yoga, jedoch muss man dranbleiben: Tägliches Üben über einen langen Zeitraum kann langsam zur Besserung der Beschwerden führen. Insbesondere die Atemübungen können hilfreich sein, denn Kribbeln im Körper kann auch durch zu flache Atmung oder Hyperventilation ausgelöst werden. Bei Kribbeln nachts kann es helfen, sich auf den Rücken zu legen (mit gutem Nackenkissen) und den Atem zu beobachten. Ist er entspannt? Diese Übung hilft besser, wenn man schon viel Yoga (nahezu täglich über mehrere Monate oder gar Jahre) inklusive Atemübungen (Pranayama) geübt hat.

Doch wenn trotz gesündester Lebensführung die Symptome wieder auftreten, kann der Frust groß sein. Dann kann wieder Abwarten und Tagebuchschreiben ein guter Weg sein.

Manche Betroffenen machen mit Fastenkuren sehr gute Erfahrungen. Auch frühes Aufstehen (vor 5 Uhr morgens) kann helfen.

Es ist auch möglich, dass die Halswirbelsäulenmuskulatur verkrampft ist und dadurch der Nervus vagus in Mitleidenschaft gezogen wird, der durch den ersten Halswirbel (= „Atlas“) läuft und an verschiedenen Beschwerden beteiligt sein kann – so die Theorie. Interessant hierzu ist auch der Beitrag bei pohltherapie.de: „Parästhesien: Kribbeln, Taubheitsgefühle, Pelzigkeit, Ameisenlaufen, Einschlafen von Körperteilen“. Manchmal helfen einfach nur Selbstbeobachtung und Abwarten.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Interessanter Link:

Unklare Schlafparalyse nach einem reichhaltigen Abendessen
Thyreotoxische periodische Paralyse – schwerwiegende Komplikation der Schilddrüsenüberfunktion
https://medicalforum.ch/de/detail/doi/smf.2019.03449

Michael M. Segal, Karin Jurkat-Rott, Jacob Levitt, Frank Lehmann-Horn:
Tipps zum Leben mit hypokaliämischer periodischer Paralyse
(meist familiär bedingt) PDF

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 26.3.2016
Aktualisiert am 31.10.2022

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18 thoughts on “Kribbeln, heißer Kopf, Taubheit und Unruhe – was raubt mir den Schlaf?

  1. Doris wiesinger sagt:

    Ich habe am ganzen koerper muskelzuckungen auch innerlich im bauch und in der scheide. Teilweise mit elektroschmerz. An der rechten Fußsohle seit 2,5 Jahren durchgehend. Sonst auch jede Sekunde. Dazugekommen sind kribbeln und taube Stellen. Keiner findet die Ursache. Keine Impfung, keine Borreliose, kein Corona. Es wird taeglich aerger. Das kribbeln ist immer an denselben Stellen und es kommen immer neue dazu. Die Aerzte wissen nicht mehr, was ich tun soll.

  2. Dunja Voos sagt:

    Wie schön, liebe Melande, ich freue mich sehr! Danke für Ihre Treue und Ihre Worte :-)

  3. Melande sagt:

    Hey hallo

    Ich bin weitergekommen. Mit vielen Medizin-im-Text-Inhalten im Hinterkopf habe ich bei meinen seelischen und körperlichen Schmerzen durch Suchen/Ausprobieren/Unterschiedsbeobachtungen/Mut zur Abkehr von „verengt-einseitig“ arbeitenden Ärzten, usw. Wege und Lösungen gefunden.

    Meine schweren Rückenschmerzen sind weg, meine Haut-Schmerzen im Intimbereich viel schwächer und erträglich.

    Ich bleibe dran und weiss, ich kann Vieles verbessern oder bewältigen. Ich habe sooo viele Ressourcen.

    Ich danke Frau Dr. Dunja Voos für diesen Blog von Herzen.

    Melande

  4. Schiwa Schillberg sagt:

    Liebe Frau Dr. Voos,
    Ich habe seid September mit Schilddrüsen überfunktion zur tuen, was spät entdeckt wurde. Seid dem habe ich alle Ärzte aufgesucht und immer wieder erzählt, das ich kribbeln im Kopf bzw. Im Gesicht habe, so stark , das ich mich nicht mehr konzentrieren kann, Auch im Krankenhaus wurde ich immer nach Hause geschickt ich soll doch zum Neurologen. MRT und alles andere hab ich auch schon durch. Der Neurologe hat mir auch versucht Antidepressiva und Pregabalin auf zu schreiben und als ich ihm gesagt habe daß ich das paar Tage genommen habe aber es nichts bringt ausser Müdigkeit und ich hab 2 Kinder meinte er ich soll im Krankenhaus mir Nervenwasser entnehmen lassen ? Was halten sie davon? Würde das was bringen? Ich bin total verzweifelt, weil ich vor der Schilddrüsenerkrsnkung nie etwas hatte und vor lauter kribbeln im Gesicht bis Taubheit an den ohren,. Ich muss demnächst zur Radiojodtherapie und erhoffe das es danach verschwindet. Bitte antworten sie mir was ich machen soll?! Soll ich das mit Nervenwasser Entnahme machen oder bringt das nichts. Verschwindet das nach meiner Überfunktion der Schilddrüsenerkrsnkung ich habe einen Knoten der Hormone strahlt. Lieben Dank

  5. Sven sagt:

    Hallo liebe Frau Doktor ich habe eine neuropathie und was mir sorgen macht das ich die missempfindungen und schmerzen auch am Bauch Brustkorb habe wie ein bohren kribbeln stechen ziehen auch öfters Zuckungen es hat an an einzelne stehen angefangen und dann sich sehr schnell ausgebreitet ein mrt vom Kopf wurde gemacht War alles zum Glück noch nicht im großen Bereich ich habe echt angst und weiß nicht was ich machen soll am ein Auge der Messung War es auch hochwertig habe alles probiert duloxetin pregabalin pflaster alpha-liponsäure Vitaminen magnesium ich weiß nicht was ich mehr machen soll könnte es sein das ich eine neurotoxsiche neuropathie habe wissen sie ob libonsäure in hohe Dosierung hilfreich ist

  6. Kati sagt:

    Ich habe Kribbeln …Stechen…Nächtliche Hitzeanfälle mit derben Schweißausbrüchen Brennen am ganzen Körper , mal an dieser, mal an jener Stelle und das 24/7
    Angefangen hatte es 1 Tag nach einer MRT Untersuchung mit Kontrastmittel, aber es gibt laut Ärzte ja solche Erscheinungen nicht tztzztzt.

  7. Mathias sagt:

    Ich mach auch mal mit.
    Mein Körper macht durch Angstzustände, angefangen mit 21 Jahren nach der Bundeswehr, unterbrochen einmal für ca. 10 Jahre nach der Geburt unseres Sohnes und wieder unterbrochen nach dem Aufenthalt in eine Klinik und Arbeitgeberwechsel.
    Ich reagiere auf jeden „Hinweis, Reaktion oder Schmerz“ meines Körpers immer wenn ich mir vorher über mehrere Monate zuviel in der Arbeit zugemutet habe.
    Habe ich dies nicht kann mir mein Körper nicht vorschreiben wann ich was machen möchte!
    Habe ich mich selbst über einen längeren Zeitraum im Beruf überfordert oder mein „Perfektionssinn“ gibt mal wieder keine Ruhe, sind bei mir die Probleme vorprogrammiert, noch dazu da ich mich dann im Privaten immer mehr zurückziehe um die beruflichen Aufgaben noch alle zu schaffen.
    Ich bin mittlerweile davon überzeugt das es wichtig ist einen Freundes- und Bekanntenkreis zu pflegen, sich auch einmal nur um sich zu kümmern, Sport zu treiben und sich um Entspannung zu bemühen.
    Gesunde Ernährung ist sicher auch wichtig, aber auch nicht zu verachten wäre mit Ruhe und Genuß zu essen.
    Bei mir kommt leider die Vernunft auf all das erst wenn es zu spät ist, da vorher alles andere wichtiger ist als ich.
    Leider mein größter Fehler den ich alle paar Jahre wieder aufs neue schmerzlich bereue da ich mich dann mit allen möglichen Körperlichen Symptomen wieder zurück ins „normale Leben“ kämpfen muss.
    Wie sagt mein Sohn immer so schön – chill mal Papa

    Liebe Grüße
    Mathias

  8. SC sagt:

    Liebe Frau Dr, Voss
    Ich schreibe auch aus lauter Verzweiflung,ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte. Seit zwei Jahren plagen mich Missempfindungen im Körper mal hier mal dort mal überall,hinzu kommt der dicke Kloß im Hals der sich einfach nicht schlucken lässt. Meine Beine kribbeln in meinem Kopf ist es wie Watte.
    Es wurden schon so viele Untersuchungen gemacht MRT,Röntgen,Ultraschall,diverse Blutbilder,Magen und Darm Spiegelung.HNO Untersuchungen….alles immer OB.
    Mein Hausarzt sagt ich solle mich psychiatrisch behandeln lassen. Dazu kommt meine Angst vor Antidepressiva,habe es schon mehrfach ausprobiert,und fühlte mich immer wie fehlgesteuert.
    Meine Angst vor einer neurodegenerativen Erkrankung wächst….überhaupt allgemeine Angst vor Krankheiten….sicher verstärkt durch Dr. Google.
    Ich bin schon lange in psychotherapeutischer Behandlung….aber ich bekomme den Schalter nicht umgelegt. Die Angst und die daraus resultierende Verspannung gehen nicht weg.
    Im Novermber trete ich eine psychosomatische Reha an….meine letzte Hoffnung.
    Außerdem lebe ich seit gut einem Jahr allein…Trennung nach 26 Jahren,und die Einsamkeit macht mir sehr zu schaffen.
    Ich weiß ,eine Ferndiagnose ist nicht möglich. Ich musste einfach nur schreiben.
    LG

  9. Dunja Voos sagt:

    Liebe M.,
    vielen Dank für Ihren Kommentar. Ja, solche Beschwerden sind oft ein Rätsel und auch die lange Suche nach Ursachen ergibt oft keine befriedigende Antwort. Wenn ärztlich alles abgeklärt ist, müssen sich viele selbst auf eine mühsame Suche begeben. Ich finde, dass eine langfristige Umstellung der Lebensgewohnheiten oft hilft, z.B. durch Yoga. Dies lääst sich gut im Einzelunterricht erlernen und zeigt bei täglichem Üben gute Effekte, wobei insbesondere die Atemtechniken eine wichtige Rolle spielen. Auch die sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl finde ich empfehlenswert: https://pohltherapie.de/. Auch die „Atlastherapie“ oder Osteopathie empfinden viele als hilfreich. Des Weiteren kann es meiner Erfahrung nach helfen, relativ früh aufzustehen (also z.B. gegen 5 Uhr morgens).

  10. MF sagt:

    Liebe Frau Dr. Voss,
    ich schreibe, weil schon total verzweifelt. Es begann mit Kribbeln in den Beinen und in der Zwischenzeit kann ich die Vielzahl der Symptome gar nicht mehr fassen. Missempfindungen ohne Ende und am Morgen einen kribbelnden Kopf der mit bald in den Wahnsinn treibt. Natürlich habe ich schon zahlreiche Arztbesuche hinter mich gebracht und auch MRT-Schädl, HWS und LWS. Natürlich ist meine Wirbelsäule meinem Alter entsprechend verbraucht, jedoch alles kein Grund meiner zahlreichen Missempfindungen, alles begleitet von unerträglichen Hitzegefühlen z.B. nur im Bein oder nur in der Hand oder nur am Rücken – unerträglich. Ich bin kurz vor 51 Jahre alt und dem entsprechend sicher in den Wechseljahren, obwohl ich meine Periode m.o.w. regelmäßig bekomme. Ich war nie ein kränklicher Mensch gewesen und seit 20 Jahren nicht im Krankenstand. Ich bin eigentlich sehr sportlich und bin auch jetzt noch gut beweglich, jedoch die Missempfindunge (Stechen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl überall) machen mich wahnsinnig. War niemals labil und wurde jetzt zu einer Psychotherapie geschickt und eigentlich weiss ich nicht was ich dort soll, da der Therapeut ja nichts finden kann, wo er ansetzen sollte. Bin verzweifelt, da ich mittlerweile natürlich große Angst habe, dass sich bei mir MS entwickelt und ich keinen Arzt finden kann, der meine Beschwerden noch ernst nimmt und dem ich vertrauen könnte. Wie lange kann man das aushalten? Ich kann mich überhaupt nicht mehr entspannen, da in der Ruhe die Missempfindungen erst so richtig zuschlagen, vorallem ein Brennen im Gesäß mit anschließendem Taubheitsgefühl. Wenn ich in Bewegung bin, kann ich dem Ganzen am ehesten entkommen. Wenn ich schlafen gehe, jabe ich jedesmal Angst vor dem Aufwachen, weil da das Gefühl der Missempfindungen am Rücken und im Kopf (Kribbeln) dann am schlimmsten ist. Was kann, soll ich überhaupt noch tun? Bin froh, diese Seite gefunden zu haben.

  11. Jasmine Völker sagt:

    Hallo ich versuche hier auch mal mein Glück,,,
    Ich habe seid 8 Wochen das Gefühl als würde ich einen Helm tragen auf dem kopf dann kommen Kopfschmerzen hinzu ct wurde gemacht nix gefunden dann hatte ich das gefühl mein kopf wäre taub und alles hat gekribbelt Beine Arme Hände einfach alles der Arzt meinte dann es wäre eine Depression mit Angstzustände und hat mir antidepressiva verschrieben die ich jetzt abends nehme wenn ich dann zum Arzt gehe schiebt er alles auf die psyche ausser das ich abends gefühlt ins Koma Falle merke ich keine Besserung vllt kann mir ja hier einer ein paar Tips geben 🙏

  12. Brigitte sagt:

    Hallo, wie lange kann man das alles aushalten? Ich mache das jetzt 3 Jahre mit. Jetzt heißt es ich hätte Borreliose, da könnte man nix mehr machen. Aber ich hätte sie Symptome schön lange vorher. Mein Lebensmut ist erloschen, nur noch Quälerei. Brigitte

  13. Kalinka sagt:

    Ich hatte diese diffusen Symptome und bei mir war der Verursacher ein Virus. Nämlich das Hsv1-Virus. Und siehe da: Famciclovir hat alles gelindert. Und ich habe mein Immunsystem gestärkt, seit dem keine Probleme mehr.

    Liebe Grüße
    Kalinka

  14. Melande sagt:

    Ob ich wohl auf …meine glatte Körpermuskulatur und meine vielen vegetativen Dysfunktionen (Körpertemperaturregulationsstörung (eigene Diagnose), beginnend mit starker Chemotherapie + Wechseljahren, häufig Übelkeit, 3 x Schwindelproblematik, hoher Blutdruck, usw.) durch………….
    LIEBE Einfluss nehmen kann; ich meine hier Liebe in jeglichem Sinne, welche Art auch immer?

    fragt sich

    Melande

  15. Melande sagt:

    Natürlich habe ich auch die seelische Komponente der Schmerzen im Intimbereich (Vergangenheit, Erlebnisse, traumatische Erfahrungn ?) in meine Such- und Hilfsüberlegungen einbezogen und es in psychotherapeutischen Sitzungen 2016 bis 2018 öfter zum Ausdruck gebracht. Ich ging natürlich davon aus, dass ein erfahrener Therapeut darauf eingeht und in der Lage ist, über Sexualität zu sprechen. War aber nicht so…….!!

    Ich bin also weiter, wie bei Vielem anderen auf mich selbst zurückgeworfen.

    Ich hoffe, dass Menschen, die in diesem fabelhaften Blog lesen und Hilfen in unserem Gesundheitssystem suchen, bessere Erfahrungen machen als ich.

    Liebe Grüsse
    Melande

  16. Melande sagt:

    Hallo!
    Endlich (!!!) geht die kalte Jahreszeit vorbei. In den vergangenen Wintermonaten habe ich als Hauptursache meiner diversen Körperschmerzen …… eine „funktionle Schwäche“ (?) meines peripheren Nervensystems (Schädigung durch starke Chemotherapie wegen Brustkrebs vor 18 Jahren) herausgearbeitet, die durch Kälte am Unterkörper (Bodenkälte in Wohnung, längeres, auch ungünstiges Sitzen neben Fenster) UND (wie soll ich es nennen?) ….. durch eine „Verschiebung“ (?) in meiner unteren Wirbelsäule/Becken/Hüfte getriggert wird (Bandscheibenoperation L 5/S 1 vor 22 Jahren, linke Seite). Dadurch werden meine peripheren Nerven im Unterkörperbereich (einschl. der small fibres im Intimbereich) eingeengt und in ihrer gesunden Funktion beeinträchtigt. Und das wird durch eine für mich ungünstige Seiten-Schlaflage nachts auf weicher Matraze hervorgerufen oder begünstig. Das weiß ich inzwischen sicher (Halleluja!!) aus den Unterschiedsbeobachtungen meines Körpers,. Seitdem ich mich, wenn ich nachts aufwache, beim Wiedereinschlafen auf den Bauch drehe, habe ich am Morgen und über den Tag weniger oder gar keine Schmerzen mehr! Rückenlage (nach Internet-Physiotherapeut Liebscher-Bracht) wäre auch gut; das kann ich z. Zt. aber noch nicht gut.

    Von meiner möglichst differenzierten und gesamtheitlichen Eigen-Diagnostik kann ich mir leicht zur Linderung meiner Beschwerden eigene therapeutische Maßnahmen ableiten (auch z. B. warme Füße und Beine durch Bodenheizlüfter und hot-feet-Schuheinlagen, ungünstige Sitzhaltungen und Sitzmöbel vermeiden, usw.).

    FRAGE: Warum bin ich jahrelang von Facharzt zu Facharzt gelaufen, ohne aber Hilfe zu bekommen?! Als positive Erfahrungen kann ich daraus ziehen:
    – Ich bin inzwischen……..enorm trainiert im Aushalten von starken Schmerzen und schweren Zeiten………….
    – Durch die sehr vielen enttäuschten Hoffnungen über viele Jahre bin ich nun ……..Facharzt-entwöhnt und sehr geübt inbezug auf Eigen-Diagnostik und -Therapie (das nennt man wohl SELBSTWIRKSAMKEIT) oder NOT MACHT ERFINDERISCH.

    Es überlappen sich an jeder Körperstelle bei jedem Menschen mehrere medizinische Fachdisziplinen. Speziell auf nur eine Disziplin ausgerichtete Körperärzte sind m. E. n. nicht genügend bzgl. des Zusammenwirkens der verschiedenen Einflußfaktoren ausgebildet.

    Ich wünsche allen Lesern ein schönes Karnevalswochenende!

    Melande

  17. Melande sagt:

    Schmerzen im Körper werden meiner Erfahrung nach durch verschiedene Einfflüsse „gespeist“, bei jedem Menschen anders (z.B. : AKTUELLE Einflüsse, wie Kälte/Hitze, Körperhaltung, muskuläre Be- und Überlastungen, Gedanken/Gefühle/ Erinnerungen, die etwas Schweres/Schlimmes aus der VERGANGENHEIT aufscheinen lassen, usw).

    Demzufolge kann ich auch an all diesen Schmerz-fördernden Einflüssen lindernd/heilend ansetzen mit den von mir gefundenen Hilfsmaßnahmen. Die Ideen und therapeutischen Ansätze dazu kann ich von überall herbekommen (Medizin-im-Text, Bücher, moderne Medien, Erfahrungsberichte, alte bewährte Hausmittel, Medikamente, medinzinische Maßnahmen, Sport, Yoga, Meditieren, Religion, viele Selbstbeobachtungen und Ausprobieren nach „Versuch und Irrtum“, usw.).

    So haben sich bei mir und meinen Körper-Schmerz-Problematiken, die sich in den vergangenen ca. drei Jahren in mir breit gemacht hatten, jenseits der Standard-Schulmedinzin Wege aufgetan,

    Bzgl. der beim letzten Kommentar erwähnten „Vulvodynie/Vestibulodynie“, bin ich aktuell weitergekommen, indem ich merke, dass „die Schmerzen da unten “ weniger oder auch weg sind, wenn ich ganz aufrecht sitze (langer Rücken, KÖRPERHALTUNG wie beim Meditieren). Und ich habe auch entdeckt, wenn es mir STIMMUNGSMÄßIG gut geht, es auch meinem Intimbereich gut geht. Und ich bin froh, dass ich nun endlich ganz klar herausbekommen habe, das KÄLTE meine Probleme antriggert. Da habe ich noch einen ganz wichtigen Ansatzpunkt, bei dem ich mit meinen EIGENEN MAßNAHMEN ansetzen kann.

    Ich wünsche allen Lesern und Schreibern möglichst viel Wohlbefinden!

    Melande

  18. Melande sagt:

    Liebe Frau Dr. Voos,
    beim Lesen habe ich mich in vielerlei Weise wiedergefunden. Ich habe mehrere, z. T. starke körperliche Missempfindungen, täglich wechsend in unterschiedlichem Ausmaß (z. Zt. am unangenehmsten sind Schmerzen und Brennen im Intimbereich). Die üblichen Körpermediziner haben mir nicht helfen können. Ich gehe nicht mehr hin, tue mir die ständigen Frustrationen nicht mehr an. Ich bin beim Suchen nach Linderungsmaßnahmen und Hilfsmitteln schon lange auf mich selbst gestellt:

    „Meine Methode“ ist (zusammegefaßt) : Sich beobachten und versuchen herauszubekommen (experimentieren), wodurch die Beschwerden schlechter und wodurch sie besser werden. Das erste versuche ich zu vermeiden, das zweite „halte ich fest“, integriere es so viel wie möglich in meinen Tagesablauf. Das hört sich (theoretisch) ziemlich einfach an, ist es (praktisch) aber nicht.
    (Bzgl.. Intimbereich/“Vulvodynie“, „Vestibulodynie“, – diverse von mir aufgesuchte Frauen- und Hautärzte, auch Neurologen, haben damit GAR NICHTS anfangen können……., – bin ich noch nicht weit gekommen).

    Die letzten beiden Sätze Ihres Beitrags habe ich sehr dankbar aufgenommen (Sammlung).
    Ich wollte hier anfangen, über meine „Such-Ergebnisse“ zu berichten.
    Liebe Grüße
    Melande

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