Fernsehen und Serien – oft eine Wohltat für die Kinderseele
Kinder vor dem Fernseher oder vor Serien – meistens wird das kritisch gesehen. Wenn schon Fernsehen, dann sollten es geplante und sinnvolle Sendungen sein, so denken viele. Doch die Kinder selbst erleben das manchmal anders. Immer wieder sagen Patienten in der Psychotherapie: „Wenn ich das Fernsehen nicht gehabt hätte! Dann hätte ich gar keine Vorstellung von heiler Familie.“ Gerade Kinder, die in hochgestressten und gewaltbereiten Familien aufwachsen, können durch Serien ein Bild davon bekommen, wie es anders gehen könnte. Sie entwickeln das Gefühl dafür, dass das, was sie in ihrer Familie erleben nicht „normal“ ist.
Das Über-Ich kann durch Familien-Serien gestärkt werden. Fernsehen und Serien ermöglichen das „Lernen am Modell“. Wiederkehrende Sendungen stärken das Gefühl für Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit. „Und dann sah ich im Fernsehen diesen Lehrer und ich dachte: So will ich werden!“, sagt so mancher, der vielleicht nur durch das Fernsehen an seinem Traum festhalten konnte. Wir sollten kritisch mit der Kritik am Fernsehen und an Serien umgehen.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 25.1.2015
Aktualisiert am 13.1.2022