Wenn ich schwimmen gehe
„Wieviele Bahnen schwimmst du?“ Ich dusche heiß. Ich laufe über das nasse Gras durch die kalte Luft. Ich tauche ins warme Wasser. Ich sehe, wie die Sonne darin glitzert. Ich höre, wie ich unter Wasser ausatme. Ich spüre, wie meine Beine mich schieben, wenn ich kraule. Ich sehe die Kugeln der Trennseile an mir vorbeiziehen. Rot und weiß.
Über mir der Himmel
Ich lege mich auf den Rücken und schaue in den Himmel. Ein Flugzeug. Vögel. Wolken. Ich mache einen Handstand und lasse die Beine kippen. Ich sehe mein Spiegelbild an der Wasseroberfläche hochkommen. Ich schwimme in leisen Zügen und beobachte die Wellen, die meine Arme auf dem glatten Wasser erzeugen. Ich genieße den Geruch von Wasser und Chlor. Ich fühle mich getragen. Und kugele mich zusammen, weil mein Rücken das mag. Ich sehe die Wildrosen am Beckenrand. Und laufe über die Wiese zurück. „Wieviele Bahnen bist du geschwommen?“ Ich habe keine Ahnung. Es macht mich glücklich.
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Dieser Beitrag erschien erstmals am 16.8.2014
Aktualisiert am 16.11.2022
One thought on “Wenn ich schwimmen gehe”
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Ich kenne auch dieses Hochgefühl beim Schwimmen in großem Becken/See draußen. Aber LEIDER: In der Welt um mich herum (nach Umzug) gibt es diese Ressource nicht mehr für mich. Als Erwerbsminderungsrentnerin kann ich mir ein car-sharing-Auto für die Fahrt dahin und den teueren Eintritt in das wellness-Bad nicht mehr/nur noch selten leisten.
Frage: Was machen all die vielen Menschen in unserer Gesellschaft, die kein Geld mehr haben für all die vielen schönen Möglichkeiten, Körper und Seele was Gutes zu geben??