Angstzustände können oft durch „Überraschung“ durchbrochen werden

Wer in einem Angstzustand ist, der spürt oft: Nichts hilft. Keine beruhigenden Worte, kein Tee, keine Düfte, keine Musik. Manchmal raten Psychotherapeuten dazu, ein Tagebuch zu führen über Dinge, die schon einmal bei einem Angstanfall geholfen hatte. Das Problem ist jedoch oft: Sie helfen oft kein zweites Mal. Oft bleibt den Betroffenen nichts anderes übrig, außer zu warten, bis der Zustand abklingt. Doch manchmal kann er von jetzt auf gleich durchbrochen werden: durch eine Überraschung.

„Da war plötzlich diese schöne Melodie im Radio, auf die ich mich konzentrieren konnte und die Resonanz in mir wachrief. Ich hatte das Gefühl, dass ich endlich wieder aufatmen konnte. Die Panik flaute auf einmal ab“, erzählt eine Patientin.

Geschlossen

Wenn wir im Angstzustand sind, dann sind wir oft verschlossen. Nichts kann uns von außen mehr erreichen. Wir sind gar nicht offen für die Angebote, Reize oder Beruhigungsversuche von außen. Etwas öffnen kann man sich vielleicht durch Wärme, also heißen Tee, eine Wärmflasche oder heiße Dusche. Doch eine Überraschung findet den Weg durch unseren Panzer.

Manchmal kann uns ein „Mini-Auslöser“ in die Angst führen, aber ebenso kann eine Überraschung wieder herausführen. Eine Überraschung ist wie ein Türöffner.

Ein verstehender, warmherziger Blick, mit dem wir nicht gerechnet hätten, eine wohltuende frisch-kühle Hand, die uns gereicht wird, der Hauch von Landluft, den wir plötzlich riechen, ein schönes Tageslicht, eine Regenschauer. All das hat die Macht, uns plötzlich zu befreien aus unserem inneren Gefängnis.

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