Früheste Kindheitserinnerung (Freud-Zitate)

„Das Lebensalter, in welches der Inhalt der frühesten Kindheitserinnerung verlegt wird, ist meist die Zeit zwischen zwei und vier Jahren (so bei achtundachtzig Personen in der Beobachtungsreihe der [V. und C.] Henri). Eis gibt aber einzelne, deren Gedächtnis weiter zurückreicht, selbst bis in das Alter vor dem vollendeten ersten Jahr, und anderseits Personen, bei denen die früheste Erinnerung erst aus dem sechsten, siebenten, ja achten Jahre stammt.“ Sigmund Freud, Gesammelte Werke: Über Deckerinnerungen, Imago Publishing London, 1952, S. 533

Die früheste Kindheitserinnerung wird auch als „Deckerinnerung“ bezeichnet. Ähnlich wie die Erinnerung an den manifesten Traum kann die früheste Erinnerung das Ergebnis einer psychischen Bearbeitung der „wahren Geschehnisse“ sein. Es kann sich „genau so“ zugetragen haben, wie es einem die Erinnerung sagt, es kann sich aber auch um Zusammensetzungen oder psychische Verschiebungen handeln, damit sozusagen das „Wahre“ versteckt bleibt. Allerdings hat es immer mit dem „wahren Geschehen“ (für den Traum übersetzt: mit dem „latenten Traumgedanken„) zu tun.

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Lesetipp:

Iris Därmann:
Die Wahrheit der Realitätszeichen zwischen Phantasie, Deckerinnerung und Trauma
(In: Kindliche Fremdheit und pädagogische Gerechtigkeit)
Brill.com
https://doi.org/10.30965/9783657764488_004
https://brill.com/view/book/edcoll/9783657764488/B9783657764488_s004.xml

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