Neurasthenie, Vegetative Dystonie – was ist das?
Sigmund Freud sah in der Neurasthenie eine Erschöpfung, die sich insbesondere aus sexuellen Konflikten ergab. Die Mischung aus Angstneurose und Neurasthenie nannte er „Aktualneurose“. Heute gilt die Neurasthenie als eine Sonderform der Somatisierungsstörung. Früher wurde sie auch als „psychovegetatives Syndrom“ oder „vegetative Dystonie“ bezeichnet. Auch der Begriff „Psychasthenie“ wird heute nur noch selten verwendet.
„Asthenie“ ist vom griechischen Wort für „Schwäche“ abgeleitet, so dass der Begriff wörtlich eine „Schwäche der Nerven“ bezeichnet. Wenn jemand eine „asthenische Persönlichkeit“ hat, dann heißt das, er ist leicht erschöpfbar.
Schon nach kleinster Anstrengung erschöpft
Bei einer Neurasthenie sind die Betroffenen schon nach kleinsten Anstrengungen körperlich und seelisch erschöpft. Gelegentlich werden im alltäglichen Sprachgebrauch die „Neurasthenie“ und das Chronic Fatigue Syndrom (CFS) gleichgesetzt, wobei die beiden Begriffe in dem internationalen Klassifikationssystem der Erkrankungen (ICD-10) zwei verschiedene Verschlüsselungen haben.
Die Neurasthenie zählt als „F48.0“ zu den psychischen Erkrankungen, wohingegen das „Chronic Fatigue Syndrom“ als „sonstige Erkrankung des Gehirns“ mit G93.3 verschlüsselt wird. Da das Chronic Fatigue Syndrom häufig nach schweren Infekten auftritt, vermuten Wissenschaftler, dass Viren hier eine entscheidende Rolle spielen könnten.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.8.2008
Aktualisiert am 25.7.2020